Stichwort: Elemente einer Gottesbegegnung

Autor: Markus Brunner

www.markus.li

28.12.2002

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verspätete Weihnacht




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NAVIGATION

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PREDIGTTEIL

UNTERPUNKT

BESCHREIBUNG

ANGABEN

Stichwortverzeichnis
Aufbau

predigttechnische Angaben

EINLEITUNG


Predigteinleitung

HAUPTTEIL

1. Schweigen Gottes
2. Wunder
3. Anbetung und Bekenntnis
4. Angriff

die eigentliche Predigt

SCHLUSS


Predigtschluss





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ANGABEN

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EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS

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Stichwort:

Elemente einer Gottesbegegnung

Bibel:

Joh 5,1-16

Beschrieb:

Viele Begegnungen mit Gott (Weihnacht, Heilung eines Kranken) haben folgende 4 Elemente: Schweigen Gottes (Not), Wunder (Heilung), Anbetung und Bekenntnis (persönliche Reaktion der Dankbarkeit), Angriff (des Teufels)

Datum:

22.12.2002

Ort:

HA Basel 2

Anlass:

Adventsgottesdienst

Theologie:

Jüngerschaft

Aufgabe:

Predigt




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AUFBAU

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Methode

auslegende Predigt

Konzept

Das Konzept beinhaltet drei Bibellesungen, die sich parallel durch die Predigt ziehen: Weihnachtsgeschichte, Heilung eines Kranken am Teich Bethesda (Joh 5,1-16) und das Gleichnis vom Sämann (Lk 8,12-15).

Gegenstand

Elemente einer Gottesbegegnung





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EINLEITUNG

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Thema

Heilung eines Kranken am Teich Bethesda

Titel

verspätete Weihnacht

Einführungs-
satz

Weihnacht war die sensationellste Gottesbegegnung der Geschichte.

Erklärung

Aus dieser einen Gottesbegegnung können wir 4 Elemente erkennen, die wir in anderen Gottesbegegnungen auch wiederfinden:

  • Schweigen Gottes (Jahrhunderte vor Weihnachten gab es keine Propheten mehr),

  • das Wunder (Geburt Christi: Gott wird Mensch),

  • Anbetung und Bekenntnis (Hirten und Weisen),

  • Angriff (Herodes verfolgte Jesus)

Kernaussage

Gottesbegnungen haben oft 4 Elemente, positive wie negative.

Einleitungs-
satz

Diese 4 Elemente der Weihnacht, der einen ganz grossen Gottesbegegnung, wollen wir im folgenden anhand eines persönlichen Weihnachtserlebnisses betrachten.

Überleitungs-
satz

Da war ein Mann - nennen wir ihn "Mister X" - der wartete 38 Jahre auf den Besuch von Jesus Christus. Er war ein Aussenseiter1 und erlebte in seiner ganz persönlichen Weihnacht, dass Jesus Christus auch Aussenseitern begegnet.





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HAUPTTEIL

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PUNKT 1

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1. Schweigen Gottes


1.1 Gott schweigt 38 Jahre

Joh 5,1-5

Danach war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem.
Es ist aber in Jerusalem bei dem Schaftor ein Teich, der auf hebräisch Bethesda genannt wird, der fünf Säulenhallen hat. In diesen lag eine Menge Kranker, Blinder, Lahmer, Dürrer, die auf die Bewegung des Wassers warteten.
Denn zu gewissen Zeiten stieg ein Engel in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, wurde gesund, mit welcher Karnkheit er auch behaftet war.
Es war aber ein Mensch dort, der achtunddreissig Jahre mit seiner Krankheit behaftet war.

Weihnachten ging an ihm vorbei

Er wartet auf ein Wunder - auf eine Bewegung des Wassers. Jeden Augenblick könnte ein Engel das Wasser des Teiches Bethesda berühren. Der erste, der dann hineinspringt, wird geheilt. So wartet er.
In dieser Zeit geht ein besonderer Stern über Juda auf. - Er wartet auf die Bewegung des Wassers.
Jesus Christus, Gottes Sohn, kommt in Bethlehem in einer Krippe zur Welt. Weihnacht! - Er wartet auf die Bewegung des Wassers.
Hirten von Bethlehem erzählen von Engeln und dem Jesus-Kind. - Er wartet auf die Bewegung des Wassers.
Weisen aus dem Morgenland erkundigen sich bei Herodes über einen neugeborenen König. - Er wartet auf die Bewegung des Wassers.
38 Jahre ziehen ins Land. Er wartete immer auf die Bewegung des Wassers. Doch jetzt erwartet er gar nichts mehr. Er ist enttäuscht. Er weiss, er verpasst nichts mehr. Selbst wenn sich das Wasser bewegen würde, so hätte er ja doch keine Möglichkeit mehr, als erster hineinzukommen. Man müsste ihn schon tragen. Doch er hat niemanden mehr. Er ist allein. Er ist verlassen. Er ist verloren.

38 Jahre

Wie der Weihnachtszeit eine Periode des Schweigen Gottes über mehrere Jahrhunderte vorausging, so ging auch bei unserem Mister X eine lange Zeit des Schweigen Gottes vorüber. 38 Jahre geschieht gar nichts.

gehört zur Gottes-
begegnung

Dieses scheinbar nutzlose Warten gehört zur Weihnachtsgeschichte, bzw. zur Gottesbegegnung. Es gibt in unserem Leben solche Zeiten des Wartens, des Hungerns, des Dürstens, des Verzweiflens. Solche Zeiten gehören auch zur Biographie so vieler Männer und Frauen der Bibel.






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PUNKT 2

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2. Wunder


2.1 Jesus ist da

Joh 5,6-9a

Als Jesus diesen daliegen sah und wusste, dass es schon lange Zeit so mit ihm war, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden?
Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, dass er mich, wenn das Wasser bewegt worden ist, in den Teich werfe; während ich aber komme, steigt ein anderer vor mir hinab.
Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher!
Und sofort wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett auf und ging umher.

Heilung

Da steht vor ihm Jesus Christus. Der kranke Mann weiss nicht, dass Weihnacht (Lk 2,11) - seine ganz persönliche Weihnacht - zu ihm gekommen ist. Andere beachten Jesus gar nicht. Sie sind zu sehr auf die Bewegung des Wassers konzentriert. Sie wollen ihre vermeintliches Glück nur ja nicht verpassen.
Jesus fragt ihn: »Willst du gesund werden?« Der kranke Mann will, sieht aber keine Möglichkeit. Da hört er Jesus die unglaublichen Worte aussprechen, die in ihm Glauben erwecken: »Steh auf, nimm dein Bett auf und geh umher!« Und der Mann geht!

Lk 2,11

Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, Herr, in Davids Stadt.

Jesus klopft

Weihnachten hat nicht nur etwas mit der Weltgeschichte zu tun, sondern Weihnachten hat auch mit meiner eigenen Geschichte zu tun. Wenn Jesus an unserer Herzenstüre anklopft, dann steht Weihnacht vor unserer Tür. Dann will der Sohn Gottes in unser Herz kommen und mit uns Gemeinschaft haben.

Offb 3,20

Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen, und er mit mir.

auf das Falsche konzentriert?

Doch an manchen Türen klopft Jesus lange. Manche ersehnen ihr Heil von wo ganz anders. Sie warten auf den 6er im Lotto, auf den richtigen Partner, auf Erfolg im Beruf. Dort sehen sie ihre Weihnacht. Und weil sie auf diese Dinge konzentriert sind, hören sie das leise Klopfen des Herrn Jesus Christus nicht. Weihnacht bleibt draussen - unbeachtet (vgl. Lk 8,12).

Lk 8,12

Die aber an dem Weg sind die, welche hören; dann kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihren Herzen weg, dass sie nicht glauben und errettet werden.






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PUNKT 3

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3. Anbetung und Bekenntnis


3.1 Der Mann geht zum Tempel

Joh 5,14-15

Danach findet Jesus ihn im Tempel, und er sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige nicht mehr, damit dir nichts Ärgeres widerfahre.
Der Mensch ging hin und verkündete den Juden, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht habe.

Anbetung

Unser Mister X geht in den Tempel Gottes. Seine Reaktion auf seine persönliche Weihnacht ist die Anbetung Gottes. So war es auch bei Hirten, die Gott über alles lobten (Lk 2,20) und den Weisen vom Morgenland, als sie ihre Schätze vor Jesus Christus ausbreiteten, als Zeichen ihrer Huldigung und Anbetung (Mt 2,11). Und wie die Weisen nach ihrer Anbetung eine neue Weisung von Gott bekommen (auf einem anderen Weg nach Hause zu gehen), so bekommt auch unser Mister X eine weiterführende Weisung von Jesus Christus.

Lk 2,20

Und die Hirten kehrten zurück, priesen und lobten Gott über alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie es ihnen gesagt worden war.

Mt 2,11

Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und opferten ihm Gaben: Gold und Weihrauch und Myrrhe.

Bekenntnis

Wie die Hirten an Weihnachten hingingen, und erzählten, was sie gesehen hatten (Lk 2,17-19), so geht auch unser Mann hin und verkündet den Juden, wer ihn geheilt hat.

Lk 2,17-19

Als sie es aber gesehen hatten, machten sie das Wort bekannt, das über dieses Kindlein zu ihnen geredet worden war. Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.

Wir

Anbetung als Ausdruck der Dankbarkeit und Bekenntnis unseres Erlösers gebührt auch uns, die wir Jesus Christus begegnet sind.






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PUNKT 4

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4. Angriff


4.1 Die Gegner mobilisieren

Joh 5,9b-13

Es war aber an jenem Tag Sabbat.
Es sagten nun die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, es ist dir nicht erlaubt, das Bett zu tragen.
Er antwortete ihnen: Der mich gesund machte, der sagte zu mir: Nimm dein Bett auf und geh umher.
Sie fragten ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir sagte: Nimm dein Bett auf und geh umher?
Der Geheilte aber wusste nicht, wer es war; denn Jesus hatte sich entfernt, weil eine Volksmenge an dem Ort war.

Joh 5,16

Und darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dies am Sabbat getan hatte.

Feinde Gottes

Weihnachten, die Geburt Jesu Chrsiti, wurde sofort vom Feind Gottes bekämpft durch den König Herodes und dessen Soldaten (Mt 2,16).
Auch unser Mister X geht nach seiner Begegnung mit Jesus turbulenten Zeiten entgegen. Sofort kommen die Feinde Jesu auf den Plan und befragen ihn.

Mt 2,16

Da ergrimmte Herodes sehr, als er sah, dass er von den Weisen hintergangen worden war; und er sandte hin und liess alle Knaben töten, die in Bethlehem und in seinem ganzen Gebiet waren, von zwei Jahren und darunter, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erforscht hatte.

Wir

Weihnachtserlebnisse, d.h. Gottesbegegnungen, stehen unter Angriffen. Der Feind Gottes setzt alles in Bewegung, um die Freude in unserem Herzen ersticken zu lassen.

Egoismus

Hier gilt es nun, aufmerksam zu sein. Meistens greift der Teufel nicht (nur) von aussen an, sondern durch seinen Verbündeten in unserem Herzen: unser Egoismus. Dieser Egoismus, Paulus nennt ihn "Fleisch"2, hat das Denken eines Herodes. Er fühlt sich durch den neuen König in unserem Herzen herausgefordert und will Ihn am liebsten gleich beseitigen. Hierzu braucht er keine Soldaten, die unschuldige Kinder töten. Unser innerer Herodes braucht andere Mittel: Sorgen, Reichtum, Vergnügen, Oberflächlichkeit (Lk 8,13-14). Das sind wirksame Waffen.

Sorgen, Reichtum, Vergnügen

Sorgen, Reichtum und Vergnügen haben nur das eine Ziel: Unsere Aufmerksamkeit und unsere Priorität zu erobern. Sie lassen uns durchaus religiös bleiben, wenn es denn sein muss. Es geht ihnen eigentlich nur um das eine: um den Königsthron unseres Herzens. Sie wollen unser Leben erorbern und regieren, sie wollen uns treiben, ja hetzen!

Lk 8,14

Das aber unter die Dornen fiel, sind die, welche gehört haben und hingehen und durch Sorgen und Reichtum und Vergnügungen des Lebens erstickt werden und nichts zur Reife bringen.

Oberfläch-
lichkeit

Die Oberflächlichkeit ist eine andere Art von Waffe. Sie hat das Ziel, zu verhindern, dass der neue König Jesus Christus alle unsere Lebensbereiche regieren kann. Sie will Seine Herrschaft möglichst einschränken. Ein solcher Christ kann schwere Stürme unmöglich siegreich bestehen. Und dieser geistliche Schiffbruch ist die erklärte Absicht der Oberflächlichkeit.

Lk 8,13

Die aber auf dem Felsen sind die, welche, wenn sie hören, das Wort mit Freuden aufnehmen; und diese haben keine Wurzel; für eine Zeit glauben sie, und in der Zeit der Versuchung fallen sie ab.

Herz öffnen

Diesen inneren Herodes können wir nicht besiegen. Doch Jesus Christus ist stärker als er. Wenn wir Jesus Christus unser ganzes Herz auftun und Ihn als König willkommen heissen (Lk 8,15), so muss sich unser innerer Herodes zurückziehen. Er wird zwar zwischendurch wieder aufmucksen und uns etwas verwirren, doch so lange Jesus Christus unser König ist, hat er abgedankt.

Lk 8,15

Das in der guten Erde aber sind die, welche in einem redlichen und guten Herzen das Wort, nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren.





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SCHLUSS

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Zielaussage

Gottesbegnungen haben oft 4 Elemente, positive wie negative. Wir müssen die negativen Elemente als Teil der Gottesbegegnung verstehen lernen.

Anwendung

Not und Angriff müssen wir als Teil von einem Wunder Gottes sehen lernen. Die Anbetung und das Bekenntnis als die von uns erwartete Reaktion auf Gottes Wirken in unserem Leben.



1Definition: Bezeichnung für eine Person, die in einer Gruppe oder einer Organisation nicht akzeptiert und integriert ist. In der Regel wird der A. deshalb abgelehnt, weil er in seinem Verhalten den Erwartungen der übrigen Gruppenmitglieder nicht entspricht bzw. den als verbindlich geltenden Regeln in der Gruppe nicht nachkommt. Der A. wird nicht besonders hoch geschätzt und hat meistens auch keinen Einfluß in der Gruppe.
Kennzeichnend für den A. ist, daß er sich häufig in einem oder mehreren Merkmalen von der Gruppe unterscheidet, z.B. durch besonders hohe oder niedrige Intelligenz, einer Körperbehinderung, einer anderen Hautfarbe, durch Verhaltensauffälligkeiten wie extreme Schüchternheit oder Ungeschicklichkeit usw.
Ein A. oder eine Gruppe von A.n kann sich aber auch durch ihr Verhalten selbst in eine Randsituation bringen, z.B. wenn sie eine extreme Meinung vertritt (z.B. rassistische Vorurteile).
(http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/Projekte/PLex/PLex/lemmata/A-Lemma/Aussense.htm)

2Gal 5,16-17: Ich sage aber: Wandelt im Geist, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist auf, der Geist aber gegen das Fleisch; denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht das tut, was ihr wollt.