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| PREDIGTTEIL | UNTERPUNKT | BESCHREIBUNG | 
| predigttechnische Angaben | ||
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 | Predigteinleitung | |
| 1.
			Sieben Jünger gehen fischen. | die eigentliche Predigt | |
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 | Predigtschluss | 
| Stichwort: |  | Bibel: | Joh. 21,1-22 | 
| Beschrieb: |  | Datum: | 24.3.2002 | 
| Ort: | HA Basel 2 | ||
| Anlass: | Gottesdienst | ||
| Theologie: | Jüngerschaft | Aufgabe: | Predigt | 
| Methode | Homilie | 
| Thema |  | 
| Titel |  | 
| Einführungs- | Nach dem Sturm der vergangenen Tage (Jesu Kreuzigung und Auferstehung) ziehen sich sieben Jünger zum Fischen zurück. Jesus holt sie von dort auf sehr liebevolle Art und Weise ab - vor allem den Petrus. | 
| Kernaussage | Auf Nachfolge kommt immer nur die Nachfolge. | 
| Hinzufügung | Wie auf Gottes Gnade immer nur Gottes Gnade kommen kann (Joh. 1,16), weil es nichts grösseres gibt, so kommt auf unsere Nachfolge immer nur Nachfolge, weil es nichts grösseres gibt, was wir Gott geben könnten. | 
| Joh. 1,16 | Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. | 
| 1. Sieben Jünger gehen fischen | Joh. 21,1-3 | Nach diesem offenbarte Jesus
			sich wieder den Jüngern am See von Tiberias. Er offenbarte
			sich aber so: Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, und
			Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die Söhne
			des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren
			zusammen. | 
| nach dem Sturm | "Simon Petrus spricht zu ihnen: Ich gehe
			beten." Wäre nicht das die von uns erwartete Aussage des
			Petrus, nachdem er ja den auferstandenen Jesus gesehen hat? | 
| Kommentar | »Die letzte Woche in Jerusalem war eine
			anstrengende und verwirrende Periode im Leben dieser Männer
			gewesen. Innerhalb nur weniger Tage hatten sie mehr geistliche
			Lehre von Jesus empfangen als ihr unausgereifter geistlicher
			Zustand verarbeiten konnte; sie hatten die Hoffnungen eines
			sichtbaren Königreiches zerbrechen gesehen; einer aus ihrer
			Mitte hatte Jesus an die Hohenpriester verraten, und sie alle
			hatten ihn verraten, als er ans Kreuz ging. Innerhalb von zwei
			oder drei Stunden waren sie von der Position von Jüngern
			eines geehrten und volkstümlichen Lehrers zum Status von
			gejagten Mitläufern eines verachteten Hochstaplers geworden.
			Dann, um allem noch die Krone aufzusetzen, kam die Auferstehung
			mit ihren überraschenden Erscheinungen und dem
			unwiderlegbaren Beweis, dass Jesus auferstanden war. | 
| 2. Jesus gibt Anweisung. | Joh. 21,4-6 | Als
			aber schon der frühe Morgen anbrach, stand Jesus am Ufer;
			doch wussten die Jünger nicht, dass es Jesus war. | 
| neue Berufung | Jesus holt Seine Jünger dort ab, wo sie sind. Ähnlich wie in Lk. 5,4-11 gibt Er den Jüngern Anweisung, wie sie trotz des herannahenden Tages doch noch einen grossen Fang machen könnten. Die Folge jenes grossen Fischzuges in Lk. 5,4-11 war, dass die Jünger alles verliessen und Jesus nachfolgten (Lk. 5,11). Die Folge dieses grossen Fischzuges wird eine ganz ähnliche sein. Jesus beruft neu - vor allem den Petrus! | 
| Lk. 5,4-11 | Als er aber aufhörte
			zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus auf die Tiefe, und
			lasst eure Netze zu einem Fang hinab! Und Simon antwortete und
			sprach zu ihm: Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch
			bemüht und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich das
			Netz hinablassen. | 
| 3. Petrus' spontane Reaktion | Joh. 21,7-8 | Da
			sagt jener Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der
			Herr. Simon Petrus nun, als er hörte, dass es der Herr sei,
			gürtete das Oberkleid um - denn er war nackt - und warf sich
			in den See. | 
| nackt | »Petrus war nicht nackt in
			unserem Sinn. Das griechische Wort gymnos, das
			wir von Gymnasium her kennen, meint die leichte Bekleidung, die
			man zum Sport oder bei schwerer Arbeit trägt. Das faltige
			Oberkleid, das
			umgelegt und mit einem Gürtel zusammengehalten wurde, war für
			beides hinderlich. So hatte Petrus es abgelegt. | 
| 200 Ellen | Wenn er sich nun in den See wirft, so muss das nicht heissen, dass er mit seinen Kleidern im tiefen Wasser schwimmt; er kann die kurze Strecke bis zum Strand im Wasser gehen. Da eine Elle einen halben Meter ausmacht, waren sie nur noch etwa einhundert Meter vom Ufer entfernt.«2 | 
| Liebe, Achtung | Wie in Lk. 5,4-11 reagierte Petrus sehr spontan
			(vgl. Lk. 5,8), aber anders als damals. Sofort sucht er die Nähe
			Seines Meisters. Es ist keine rationelle Handlung, sondern
			schlicht ein Ausdruck von Liebe und Achtung. | 
| 4. Jesus gibt in Fülle. | Joh. 21,9-14 | Als
			sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer liegen und
			Fisch daraufliegen und Brot. Jesus spricht zu ihnen: Bringt her
			von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt. Da ging Simon Petrus
			hinauf und zog das Netz voll grosser Fische,
			hundertdreiundfünfzig, auf das Land; und obwohl es so viele
			waren, zerriss das Netz nicht. Jesus spricht zu ihnen: Kommt her,
			frühstückt! Keiner aber von den Jüngern wagte ihn
			zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.
			Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und ebenso den
			Fisch. | 
| 153 Fische | »Die eifrige Freude der Jünger an dem grossen Fang lässt sie die Fische zählen. Ist mit dieser Zahl etwas besonderes gemeint? Man hat allerlei Deutungen vorgeschlagen. | 
| Fischarten, Mission | So sollte es nach einem Buch des Altertums 153
			Arten von Fischen geben. Ist damit die Weltmission angedeutet, bei
			der Jesu Jünger Menschen aller Art und jeder Rasse zu Jesus
			bringen werden? | 
| Zeichen der Fülle | Ich denke, es handelt sich hier
			um ein Zeichen der Fülle. Jesus gibt in Fülle. | 
| Joh. 2,6 | Es waren aber sechs steinerne Wasserkrüge dort aufgestellt, nach der Reinigungssitte der Juden, wovon jeder zwei oder drei Mass fasste. | 
| Mt. 14,20-21 | Und sie assen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb: zwölf Handkörbe voll. Die aber assen, waren ungefähr fünftausend Männer, ohne Frauen und Kinder. | 
| Mt. 15,37-38 | Und sie assen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll. Die aber assen, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kinder. | 
| Mt. 16,9-10 | Versteht ihr noch nicht, erinnert ihr euch auch nicht an die fünf Brote der Fünftausend, und wie viele Handkörbe ihr aufhobt? Noch an die sieben Brote der Viertausend, und wie viele Körbe ihr aufhobt? | 
| Fülle | Jesus lädt Seine Jünger zu einem Morgenessen ein. Dabei zählen die Jünger voll Freude die Fische. Sie erkennen einmal mehr, dass Jesus Christus nicht nur die Bedürfnisse stillt, sondern in Fülle gibt. | 
| 5. Jesus fragt nach Liebe. | Joh. 21,15-17 | Als
			sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon
			Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als
			diese? | 
| Namen | »Es ist interessant zu bemerken, dass Jesus den Petrus nicht mit dem Namen anredet, den er ihm gegeben hat (Joh. 1,42). Er redet ihn alle drei Male mit Simon, Sohn des Johannes, an, der sich erst noch des Namens Petrus (Fels) würdig erweisen muss.«4 | 
| agapao, phileo | »Die dreifache Frage: Liebst du mich?
			durchforschte die tiefsten Motive des Petrus. Der Wechsel im
			griechischen Text wurde bei allen Erklärern dieses
			Abschnittes bemerkt. | 
| "stärke deine Brüder" | Hier nimmt Jesus Christus sicher bezug auf Seine Prophezeiung von Petrus' Versuchung in Lk. 22,31-32. Jesus sagte doch dort dem Petrus, dass er seine Brüder stärken solle, nachdem er von seiner Versuchung zurückgekehrt sei. Damals antwortete Petrus sehr selbstsicher (Lk. 22,33), worauf Jesus dem Petrus die ungeschminkte Wahrheit ins Gesicht sagte: Petrus werde ihn dreimal verleugnen (Lk. 22,34). | 
| Lk. 22,31-32 | Der Herr aber sprach: Simon, Simon! Siehe, der Satan hat euer begehrt, euch zu sichten wie den Weizen. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und wenn du einst zurückgekehrt bist, so stärke deine Brüder | 
| Lk. 22,33 | Er aber sprach zu ihm: Herr, mit dir bin ich bereit, auch ins Gefängnis und in den Tod zu gehen. | 
| Lk. 22,34 | Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst. | 
| Stunde der Rückkehr | Jetzt ist die Stunde der Rückkehr. Nicht umsonst fragt Jesus genau dreimal, ob Petrus ihn mehr lieb habe als alle anderen. Petrus versteht. Petrus ist auch viel bescheidener geworden. Er ist nicht mehr der selbstsichere Nachfolger, sondern ein Nachfolger, der um sein Versagen weiss. Doch er bleibt ein Nachfolger, der liebt. | 
| 6. Jesus verheisst Treue. | Joh. 21,18-19 | Wahrlich,
			wahrlich, ich sage dir: Als du jünger warst, gürtetest
			du dich selbst und gingst, wohin du wolltest; wenn du aber alt
			geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein
			anderer wird dich gürten und hinbringen, wohin du nicht
			willst. | 
| prophezeite Treue | Auf diese Bescheidenheit von Petrus reagiert Jesus ganz anders als auf Petrus' damalige Selbstsicherheit. Er prophezeit nicht einen weiteren Verrat, sondern Er prophezeit Treue bis zum Märtyrertod. | 
| Prinzip | Geistliche Selbstüberschätzung führt zur Sünde, geistliche Bescheidenheit aber zur Treue. | 
| Verheissung | »Es ist eine Verheissung, die Simon Petrus jetzt gegeben wird. Wie Jesus selbst den Vater und die Seinen bis zum Ende, bis zum Kreuz hin liebte, darf auch Petrus das Liebhaben seines Herrn, das er dreimal bezeugt hat, vollenden und Gott durch sein Sterben preisen. Jesus verheisst hier Petrus "Durchhaltevermögen" bis zum Schluss.«6 | 
| Angst? | Jesu Prophetie könnte dem Petrus ein Leben lang Angst machen. Doch Petrus hatte eine ganz andere Angst: Würde er wieder versagen und Jesus noch einmal verraten? Genau diese Angst aber wird durch diese Prophetie von Petrus genommen. | 
| 7. Jesus ruft zur persönlichen Nachfolge. | Joh. 21,20-22 | Petrus
			wandte sich um und sieht den Jünger nachfolgen, den Jesus
			liebte, der sich auch bei dem Abendessen an seine Brust gelehnt
			und gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich überliefert? | 
| Nachfolge | Jesus ruft den Petrus persönlich zur Nachfolge. | 
| erstes und letztes Gebot | »Folge du mir nach ist das letzte Gebot Jesu an Petrus (Joh. 21,19.22). Dies war auch das erste Gebot (Mt. 4,19). Das ist es, worum es bei wahrer Jüngerschaft überhaupt geht - dem Meister nachzufolgen. Wir könnten sagen, dass nachfolgen der Schlüsselbegriff des Epilogs ist, und dass es passend ausdrückt, wie glauben in die Praxis umgesetzt wird.«7 | 
| Versager sind willkommen! | Der neue Ruf an Petrus zeigt uns, dass Jesus auch Versager und Verräter brauchen kann. Er kann auch Dich brauchen! | 
| Illustration | »Das nächste Mal, wenn Du glaubst,
			eine Entschuldigung zu haben, warum Gott Dich nicht gebrauchen
			kann, denke doch an folgende Personen (von Peter Reid): | 
| Zielaussage | Auf Nachfolge kommt immer nur die Nachfolge. | 
| Anwendung | Jesus Christus wird auch dich immer wieder dort abholen, wo du gerade stehst. Er wird auch dich immer wieder zu dem einen berufen - zur Nachfolge. | 
1Tenney, zitiert in: ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 334
2ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 335
3ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 336
4ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 337
5ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 338-340
6ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 342
7ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 342
8Focusuisse Freitags-Fax, Ausgabe 12/02 vom 22. März 2002, Artikel: "Keine Entschuldigung ist gut genug"