Stichwort: Kinderweihe

Autor: Markus Brunner

www.markus.li

23.09.2002

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Unter dem Schirm des Höchsten





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NAVIGATION

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PREDIGTTEIL

UNTERPUNKT

BESCHREIBUNG

ANGABEN

Stichwortverzeichnis
Aufbau

predigttechnische Angaben

EINLEITUNG


Predigteinleitung

HAUPTTEIL

1. Unsere Kinder Gott weihen
2. Unsere Kinder für Jesus Christus erziehen.
3. Unsere Kinder Gottes Schutz anvertrauen.

die eigentliche Predigt

SCHLUSS


Predigtschluss





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ANGABEN

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EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS

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Stichwort:

Kinderweihe

Bibel:


Beschrieb:

Mose und Samuel wurden als kleine Kinder Gott anvertraut. Gott hat einen guten Plan. In der Erziehung müssen wir uns vor Extremen hüten. Unser Vorbild ist gefragt! Wir dürfen unsere Kinder dem Schutz Gottes anbefehlen.

Datum:

22.9.2002

Ort:

HA Basel 2

Anlass:

Kinderweihe

Theologie:

besondere Anlässe

Aufgabe:

Predigt





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AUFBAU

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Methode

thematische Predigt

Gegenstand

Kinderweihe

Schlüssel-
wort

Unsere Kinder...





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EINLEITUNG

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Thema

Kindererziehung

Titel

Unter dem Schirm des Höchsten

Einführungs-
satz

In der Heilsarmee pflegen wir die Kinder nicht zu taufen, sondern in der Kinderweihe Gott darzubringen. Diese Kinderweihe macht Sinn!

Kernaussage

In der Kinderweihe bezeugen die Eltern, dass sie ihr Kind Gott weihen, für Gott erziehen und es Seinem Schutz anvertrauen wollen.

Überleitungs-
satz

Dieser Kinderweihe wollen wir im folgenden in der Bibel auf die Spur kommen und sie für uns neu entdecken.






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HAUPTTEIL

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PUNKT 1

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1. Unsere Kinder Gott weihen

Mose, Samuel

Mose und Samuel, beides sehr wichtige Männer Gottes im AT, wurden in frühester Jugend dem Herrn geweiht. Diese zwei Biographien illustrieren, was Kinderweihe bedeutet und bewirken kann.



1.1 Mose wurde dem Herrn ausgeliefert

schön

Die Mutter von Mose sah, dass ihr Kind "schön" war (2 Mose 2,2). Sieht das nicht jede Mutter?
Natürlich! Doch hier will uns die Bibel noch etwas tieferliegendes mitteilen, das uns Apg 7,20 ausgelegt wird. Moses Mutter sah, dass Mose "schön für Gott" war. D.h. sie erkannte, dass Gott einen guten Plan für ihren Sohn hatte.

2 Mose 2,2

Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn. Als sie sah, dass er schön war, verbarg sie ihn drei Monate lang.

Apg 7,20

In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war »schön« für Gott; und er wurde drei Monate aufgezogen im Haus des Vaters.

Glauben

Moses Mutter verbarg ihr Kind "durch Glauben" (Hebr 11,23). War es nicht vielmehr Verzweiflung?
Vielleicht schon auch. Doch die Mutter von Mose glaubte, dass Gott einen Plan mit ihrem Kind hat. Dieser Glaube liess sie die Menschenfurcht überwinden.

Hebr 11,23

Durch Glauben wurde Mose nach seiner Geburt drei Monate von seinen Eltern verborgen, weil sie sahen, dass das Kind schön war; und sie fürchteten das Gebot des Königs nicht.

Gott geweiht

Mose wurde als dreimonatiges Kind gezwungenermassen der Bewahrung Gottes ausgeliefert (2 Mose 2,3; Apg 7,21). Und Gottes unbeschreiblicher Plan für dieses Kind von 3mal 40 Jahren nahm seinen dramatischen Anfang:

  1. 40 Jahre Prinz in Ägypten1

  2. 40 Jahre Hirte in Midian2

  3. 40 Jahre Hirte des Volkes Israel3

Seine Mutter konnte diesen Plan unmöglich kennen. Aber sie konnte ihr Kind diesem wunderbaren Gott anvertrauen!

2 Mose 2,3

Und als sie ihn nicht länger verbergen konnte, nahm sie für ihn ein Kästchen aus Schilfrohr und verklebte es mit Asphalt und Pech, legte das Kind hinein und setzte es in das Schilf am Ufer des Nil.

Apg 7,21

Als er aber ausgesetzt worden war, nahm ihn die Tochter Pharaos zu sich und zog ihn auf, sich zum Sohn.

Heraus-
forderung

Wir Eltern sind also herausgefordert:

  • zu erkennen, dass Gott einen wunderbaren Plan mit unserem Kind hat.

  • zu entscheiden, unser Kind dem Herrn ganz anzuvertrauen.




1.2 Samuel wurde dem Herrn "zurückgegeben"

zurückgeben

Samuel wurde von Hanna dem HERRN sozusagen "zurückgegeben". Damit anerkannte sie, dass ihr Sohn ein Geschenk Gottes war. Sie wollte, dass ihr Sohn auf ewig dem HERRN gehört (1 Sam 1,22.27-28). Deshalb weihte sie ihn in jungen Jahren dem Heiligtum Gottes.

1 Sam 1,22

Aber Hanna ging nicht mit hinauf; sondern sie sagte zu ihrem Mann: Wenn der Junge entwöhnt ist, will ich ihn bringen, dass er vor dem HERRN erscheint und dort für immer (w. auf ewig) bleibt.

1 Sam 1,27-28

Um diesen Jungen habe ich gebetet, und der HERR hat mir meine Bitte erfüllt, die ich von ihm erbeten habe. So habe auch ich ihn dem HERRN wiedergegeben. All die Tage, die er lebt, soll er dem HERRN gehören. Und sie beteten dort den HERRN an.

bester Wunsch

Kann eine Mutter für ihr Kind etwas besseres wünschen, als dass es ganz Gott gehört und bei Ihm bleibt? Der gleiche Wunsch bringt David in Ps 23 für sich zum Ausdruck. Er sieht sich als Schaf, das dem göttlichen Hirten gehört und bei Ihm bleibt in Ewigkeit.

Ps 23

Ein Psalm. Von David. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fliesst über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des HERRN lebenslang.




Übergang

Gott hatte nicht nur einen Plan für Mose und Samuel, sondern Er hat auch einen Plan für unsere Kinder!




1.3 Gottes Plan ist bereit

Eph 2,10

Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.

gutes Werk,
guter Weg,
gute Werke

Die Bibel zeigt uns, dass Gott tatsächlich einen wunderbaren Plan für uns und unsere Kinder hat.

  • Gott will, dass unsere Kinder durch den Heiligen Geist zu einem guten "Werk Gottes" erneuert werden.

  • Er hat nicht nur einen guten Lebensweg für unsere Kinder bereit,

  • sondern Er hat bereits die guten Werke vorbereitet, die unsere Kinder einmal in Jesu Namen auf diesem Lebensweg vollbringen dürfen.

alles bereit

Somit ist alles bereit. Gott hat einen gebahnten Weg für unsere Kinder bereit. Sicher, das ist kein sorgenfreier und kein leichter Weg. Aber ein guter Weg!




1.4 bitte keine Instrumentalisierung

nachholen?
trimmen?

Für uns Eltern ist es nun von grosser Wichtigkeit, dass wir unsere Kinder nicht instrumentalisieren. Wir dürfen in unseren Kindern nicht das "nachholen", was wir gerne erreicht hätten. Wir dürfen sie auch nicht in unsere Pläne drücken.

weihen!

Unsere Kinder sollen Gott gehören, Gott geweiht sein. Sie sollen Schafe des guten Hirten werden dürfen. Denn dort sind sie in besten Händen (Joh 10,27-30)!

Joh 10,27-30

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist grösser als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins.





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PUNKT 2

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2. Unsere Kinder für Jesus Christus erziehen


2.1 gesunde Mitte

Eph 6,4

Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn.

Gefahren

Wir müssen uns in der Kindererziehung vor den Gefahren schützen, die in den Extremen liegen:

  • Wir sollen unsere Kinder weder gesetzlich noch antiautoritär erziehen.

  • Wir sollen weder mit der harten Faust regieren, noch versäumen, gesunde Grenzen zu setzen.

  • Wir sollen ihnen weder die Realität des Bösen verheimlichen, noch Angst vor dem Bösen machen.

  • Wir sollen sie weder der Welt ausliefern, noch sie vor der Welt abschotten.

  • Wir sollen sie weder ihren Schwierigkeiten überlassen, noch ihnen einfach alle Herausforderungen ersparen.

Zucht statt Zorn

In unserer Erziehung müssen wir also darauf achten, unsere Kinder nicht zum Zorn zu reizen und sie trotzdem in Zucht zu nehmen.

Ermahnung des Herrn

Wir sollen unsere Kinder in der Ermahnung des Herrn erziehen, also auf Jesus Christus hin. Er ist das Ziel unserer Erziehung. Nur Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben - auch unserer Kinder!

Joh 14,6

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.

aufziehen:

Wir sollen die Kinder aufziehen.

Illustration 1:
junger Baum

Da sehe ich das Bild eines jungen Baumes, der Schwierigkeiten hat, gerade zu wachsen. Man bindet ihn an einen festen Stamm und gibt ihm so einen Halt.
Diesen Halt sollen wir unseren Kindern geben. Das geht nur, wenn wir ihnen Vorbilder sind.

Illustration 2:
Ideallinie

Wenn wir also vorhin die Leitplanken (weder/noch) betrachtet haben, so ist unser Vorbild die Ideallinie. Und ein Rennfahrer orientiert sich nicht an den Leitplanken, sondern an der Ideallinie!




Übergang

Wir haben also gesehen, dass unser Vorbild wichtig ist. Auf diesen Gedanken will ich noch etwas tiefer eingehen.




2.2 Unser Vorbild ist gefragt

1 Petr 5,1-3

Die Ältesten unter euch nun ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden des Christus und auch Teilhaber der Herrlichkeit, die geoffenbart werden soll:
Hütet
die Herde Gottes, die bei euch ist, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, Gott gemäss, auch nicht aus schändlicher Gewinnsucht, sondern bereitwillig, nicht als die da herrschen über die ihnen anvertrauten Anteile der Herde, sondern indem ihr Vorbilder der Herde werdet.

Vorbild-sein

Gottes Art von Leiterschaft besteht zu einem grossen Teil im Vorbild-sein. So will Er z.B., dass die Ältesten die Gemeinde hütet, indem sie Vorbilder der Gemeinde werden.

Gemeinde -
Familie

Da die Kindererziehung ein kleines Abbild von der Leitung einer Gemeinde ist (1 Tim 3,4-5), können wir die gleichen Prinzipien also auch auf die Erziehung anwenden. D.h., dass Eltern ihre Kinder hüten sollen, indem sie ihnen Vorbilder sind.

1 Tim 3,4-5

der dem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält - wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiss, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen? -,

hüten

Hüten beinhaltet folgende Tätigkeiten: schützen, nähren, pflegen.4

Hirte

Hüten beinhaltet aber vor allem auch, das Vorangehen des Hirten. Und das ist die Art, wie im Reich Gottes Menschen - und eben auch Kinder - geleitet werden. So hat es Jesus gemacht (Joh 10,27) und so haben es auch die Apostel und Paulus (Phil 3,17) gemacht.

Joh 10,27

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;

Phil 3,17

Seid miteinander meine Nachahmer, Brüder, und seht auf die, welche so wandeln, wie ihr uns zum Vorbild habt.

Erzieher sind Hirten

Das wichtigste Erziehungskonzept ist demnach sicher das Bild des Hirten.
So sollen wir also unsere Kinder in jeder Beziehung schützen, nähren, pflegen und ihnen als Vorbilder vorangehen.
Erzieher sind immer Hirten - gute oder schlechte.





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PUNKT 3

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3. Unsere Kinder Gottes Schutz anvertrauen


3.1 wichtig für Gott

Mt 18,5

und wenn jemand ein solches Kind aufnehmen wird in meinem Namen, nimmt er mich auf.

wichtig für Gott

Gott identifiziert sich mit den Kindern. Wer ein Kind in Seinem Namen aufnimmt, nimmt Gott auf!
Das zeigt uns, wie wichtig Kinder in Gottes Augen sind.



3.2 bewahrt von Gott

Mt 18,10

Seht zu, dass ihr nicht eines dieser Kleinen verachtet; denn ich sage euch, dass ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist.

Engel

Die Engel der Kinder sind ununterbrochen in der Nähe Gottes! Gott bewahrt die Kinder.

guter Gott

Deshalb dürfen wir unsere Kinder getrost Gott anvertrauen. Niemand sorgt besser für unsere Kinder als Gott! Gemessen an Gott sind sogar gute Eltern nur böse!5





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SCHLUSS

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Zielaussage

In der Kinderweihe bezeugen die Eltern, dass sie ihr Kind Gott weihen, für Gott erziehen und es Seinem Schutz anvertrauen wollen.

Ps 91,1-2

Wer im Schutz (w. Versteck) des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des Allmächtigen.
Ich sage zum HERRN: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, ich vertraue auf ihn!

Appell

Es ist gut, wenn wir unsere Kinder Gott weihen. Allerdings ist das nicht nur ein Akt, sondern auch eine Haltung der Eltern Gott und den Kindern gegenüber. In dieser Haltung müssen wir bleiben.



1Apg 7,23: Als er aber ein Alter von vierzig Jahren erreicht hatte, kam es in seinem Herzen auf, nach seinen Brüdern, den Söhnen Israels, zu sehen.

2Apg 7,29-30: Mose aber entfloh bei diesem Wort und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. Als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches.

3Apg 7,36: Dieser führte sie heraus, indem er Wunder und Zeichen tat im Land Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste, vierzig Jahre.

4poimaino: weiden, hüten, schützen, nähren, pflegen

5Mt 7,11: Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wieviel mehr wird euer Vater, der in den Himmeln ist, Gutes geben denen, die ihn bitten!