Stichwort: Vergebung der Sünden

08.10.2000

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Jesus vergibt!



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PREDIGTTEIL

UNTERPUNKT

BESCHREIBUNG

ANGABEN

Stichwortverzeichnis
Aufbau

predigttechnische Angaben

EINLEITUNG

 

Predigteinleitung

HAUPTTEIL

1. Der Einschub
2. Die Moral (des natürlichen Menschen)
3. Die Falle (für Jesus Christus)
4. Die Erlösung durch Jesus Christus

die eigentliche Predigt

SCHLUSS

 

Predigtschluss



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ANGABEN

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EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS

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Stichwort:

Vergebung der Sünden

Bibel:

Joh. 7,53 - 8,11

Beschrieb:

Ohne Christus gibt es nur Unmoral oder Doppelmoral. Jesus vergibt unsere Sünden und gibt uns die Kraft, ein geheiligtes Leben zu führen.

Datum:

8.10.2000

Ort:

HA Basel 2

Anlass:

Gottesdienst

Theologie:

Soteriologie

Aufgabe:

Predigt



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AUFBAU

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Methode

auslegende Predigt

Gegenstand

Vergebung



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EINLEITUNG

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Lesung

Joh. 8,2-11

Thema

Jesus und die Ehebrecherin

Notwendigkeit und Angebot der Vergebung Christi.

Titel

Jesus vergibt!

Einführungs-
satz

Wer kennt nicht die Geschichte "Jesus und die Ehebrecherin"? Diese Geschichte wird wie keine andere als Waffe benutzt, um "Moralapostel" zum Schweigen zu bringen. Dabei wird nur allzu oft der letzte Satz vergessen: "Geh hin und sündige nicht mehr!"

Einleitungs-
satz

Wir können anhand dieser Geschichte einiges lernen:
1. Der Mensch ohne Jesus Christus lebt entweder in der Doppelmoral oder in der Unmoral. Beides ist Sünde.
2. Jesus vergibt Sünden!

Kernaussage

Jesus vergibt Sünden!



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HAUPTTEIL

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PUNKT 1

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1. Der Einschub

Schlüssel-
wort

»Es handelt sich bei diesem Abschnitt um einen Einschub, der nicht von Johannes geschrieben ist und ursprünglich nicht zum Johannes-Evangelium gehörte. Der eigentliche Text geht nach Joh. 7,52 mit Joh. 8,12 weiter.

Vokabular

Im Urtext enthält die Zusammensetzung des Vokabulars eine Anzahl griechischer Worte, die nirgendwo anders in den Schriften des Johannes gefunden werden. Wenn man an Johannes' beschränktes Vokabular denkt, so spricht diese Abweichung davon ziemlich ausdrücklich gegen johanneische Autorenschaft.

Manuskripten

Joh. 7,53 - 8,11 ist in den frühesten und besten Manuskripten und Lesarten nicht enthalten. Viele Manuskripte lassen ihn gänzlich aus; andere übernehmen ihn, aber setzen ihn derart ab, dass es klar wird, dass man ihn für von zweifelhafter Echtheit hielt; sieben davon setzen ihn an das Ende des Johannes-Evangeliums; und eine Gruppe von Handschriften setzt ihn hinter Lukas 21,38 und überhaupt nicht ins Johannes-Evangelium.

Varianten

Verschiedene der alten lateinischen Varianten lassen ihn aus, wie auch der alte syrische Codex, die koptische Version, die gothische Version und die älteste armenische Handschrift.

Kirchenväter

Von den frühen Kirchenvätern wird er weder in Latein noch in Griechisch zitiert.

spätere Quellen

Andererseits enthalten ihn einige der späteren Unzialen Handschriften und eine Anzahl von Cursiven, und seit der Zeit von Irenäus und Augustinus im 5. Jh. wird er besonders von den Kirchenvätern angeführt.

Genauigkeit

Ferner enthält der Text eine unverhältnismässig grosse Gruppe von Textvarianten, was allgemein als ein sicheres Zeichen für weniger als normale Genauigkeit bei der Übertragung gilt.

Auslassen?

Ein so konservativer Textkritiker wie Scrivener sagt, dass nach bloss intellektuellen Massstäben der Textkritik diese Passage notwendigerweise fallengelassen werden muss; und zu dieser Schlussfolgerung kommen alle kritischen Kommentatoren.

Echtheit

Wenn man sagt, dass dieser Abschnitt kein ursprünglicher Teil des Johannes-Evangeliums ist, so ist er damit noch lange nicht erledigt. Es ist immer noch notwendig, sich über sein Vorhandensein Rechenschaft abzulegen. Sogar jene, die ihn aus textkritischen Gründen aus dem Johannestext ausscheiden, geben zu, dass seine Tendenz durchaus im Einklang mit dem Charakter und dem Dienst Jesu steht, und dass er ohne Zweifel einen echten Bericht von einem Zwischenfall seiner Laufbahn darstellt, obgleich er möglicherweise an der falschen Textstelle steht.
Hammond fügt hinzu: "Sein Stil und sein Inhalt, in welchen er sich vollkommen von irgendeiner der Erzählungen in den apokryphen Evangelien unterscheidet, vermitteln beide den unwiderstehlichen Eindruck der Echtheit; und es ist wahrscheinlich, dass wir hier einen Teil apostolischer Lehre vor uns haben, auf welche die Zustimmung der universalen Kirche das Siegel der Kanonizität gedrückt hat."«

Chronologie

»Chronologisch passt sich die Szene dieses Ereignisses in den späteren Teil des Lebens Jesu ein. Sie passt ausgezeichnet zu Lk. 21,38, wo sie auch in der Ferrar-Gruppe der Manuskripte erscheint; denn der lukanische Text sagt, dass Jesus früh am Tage während der Passionswoche im Tempel lehrte und nachts auf dem Ölberg unter freiem Himmel wohnte oder lagerte.«1



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PUNKT 2

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2. Die Moral (des natürlichen Menschen)

Auslegung

In unserer Welt können wir vor allem zwei Arten von menschlicher Moral erkennen: Doppelmoral und Unmoral. Jede menschliche Moral erweist sich bei näherem Hinsehen als Doppelmoral. Die Frage ist jetzt, was besser ist: die Doppelmoral oder die Unmoral. Keines ist besser als das andere! Beides ist Sünde.


2.1 Doppelmoral

Joh. 8,6b-9

Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf sie. Und wieder bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde. Als sie aber (dies) hörten, gingen sie einer nach dem anderen hinaus, angefangen von den Ältesten; und er wurde allein gelassen mit der Frau, die in der Mitte stand.

Definition

Die Moral der Welt erweist sich bei näherem Hinsehen leider allzu oft als Doppelmoral. Man glaubt an einen Massstab, dem man aber selbst nicht gerecht werden kann. Das ist und wirkt dann alles etwas verlogen.

gut

Das Gute an der Doppelmoral ist, dass es überhaupt einen gültigen Moralmassstab gibt.

schlecht

Das Schlechte an der Doppelmoral ist ihre Heuchelei und die gnadenlose Verurteilung derer, die offensichtlich nicht diesem Moralmassstab genügen.

Politik

In der Politik können wir diese Doppelmoral wohl am ehesten bei den Konservativen finden.

Christen

Oft werden Christen, die sich gegen Sünden wie Ehebruch, Homosexualität, Pornographie, usw. stellen, dem Lager der Doppelmoralisten zugerechnet.

Fazit

Die Doppelmoral ist Sünde und wirkt sich zerstörerisch auf die Gesellschaft aus.

Jesus schrieb

Diese Doppelmoral deckt Jesus bei den Schriftgelehrten und Pharisäern auf. Er schreibt in den Sand. Warum? Das können wir nur erahnen.

..um zu überlegen

»Vielleicht wollte Jesus ganz einfach Zeit gewinnen, um nicht aus dem Affekt zu reagieren, sondern wohlüberlegt im Willen Gottes zu handeln.«2

...die Sünden der Ankläger

»Ein armenischer Massorahtext der Evangelien von 989, Codex U, und Irenäus in Adversus Pelagium II.17 enthalten folgenden Zusatz: "Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger die Sünden jedes einzelnen von ihnen auf die Erde". Der Nachweis für diese Lesart ist spärlich, und diese Feststellung ist wahrscheinlich eine Glosse von Jesu Handeln und von späterer Hand eingefügt, kein Teil des ursprünglichen Textes. Immerhin ist sie eine glaubhafte Erklärung des Folgenden.«3

Ehebrecher?

Diese Doppelmoral kommt auch darin zum Ausdruck, dass der Ehebrecher offensichtlich nicht angeklagt wurde:
Wenn die Frau beim Ehebruch »erwischt worden war: Warum brachten die Schriftgelehrten und Pharisäer nicht auch den Mann mit, damit auch er verurteilt würde? Es gibt zwei Alternativen: Entweder war der schuldige Mann entlassen worden oder entkommen, oder aber er war selbst da und war einer von denen, die an der Anklage gegen die Frau teilnahmen.«4



2.2 Unmoral

Joh. 8,3-4

Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau, die beim Ehebruch ergriffen worden war, und stellen sie in die Mitte und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden.

Definition

Die Unmoral ist die offensichtliche Sünde, der Bruch mit der Moral. Man hält sich nicht mehr an einen moralischen Massstab.

gut

Die Unmoral ist nicht heuchlerisch. Ein solcher Mensch weiss, dass er nach dem Massstab der Bibel ein Sünder ist.

schlecht

Die Unmoral bricht mit gesunden moralischen Massstäben. Sie stürzt eine Gesellschaft unweigerlich ins Chaos.

Politik

Die Unmoral wird in der Politik wohl eher bei den linksgerichteten Parteien vertreten. Schwangerschaftsabbruch, Anerkennung der Homosexualität, Schwächung der traditionellen Familienstrukturen, sind nur ein paar Stichworte.

Christen

Christen müssen sich bewusst sein, dass Jesus mit Menschen, die in der Unmoral lebten, gute Beziehungen pflegte.

Fazit

Die Unmoral ist Sünde und wirkt sich zerstörerisch auf die Gesellschaft aus.



2.3 Alle sind Sünder

Röm. 3,9-12

Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht! Denn wir haben sowohl Juden als Griechen zuvor beschuldigt, dass sie alle unter der Sünde seien, wie geschrieben steht: »Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer

Röm. 3,22b-23

Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes

alle sind Sünder

Wir haben gesehen, dass sowohl die Unmoral wie auch die Doppelmoral Sünde ist. Ein Mensch, der nicht an Jesus Christus glaubt, kann nur zwischen diesen beiden Arten der Sünde wählen. Somit ist kein Unterschied. Alle haben gesündigt! Das gilt bis heute fort!

Juden / Heiden

Zur Zeit des Neuen Testamentes klagte Paulus die Juden pauschal der Doppelmoral an, während er die Heiden pauschal der Unmoral bezichtigte. Das schliesst selbstverständlich nicht aus, dass es durchaus Heiden gab, die im moralischen Sinne ähnlich wie Juden handelten und umgekehrt.

Heiden

Die Heiden verurteilen die Sünde nicht, sondern haben an den Sündern gefallen.

Röm. 1,18-32

Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten, weil das von Gott Erkennbare unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen geoffenbart.
Denn sein unsichtbares (Wesen), sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, wird von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen und geschaut, damit sie ohne Entschuldigung seien; weil sie Gott kannten, ihn aber weder als Gott verherrlichten noch ihm Dank darbrachten, sondern in ihren Überlegungen in Torheit verfielen und ihr unverständiges Herz verfinstert wurde.
Indem sie sich für Weise ausgaben, sind sie zu Narren geworden und haben die Herrlichkeit des unverweslichen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes vom verweslichen Menschen und von Vögeln und von vierfüssigen und kriechenden Tieren.
Darum hat Gott sie dahingegeben in den Gelüsten ihrer Herzen in Unreinheit, ihre Leiber untereinander zu schänden, sie, welche die Wahrheit Gottes in die Lüge verwandelt und dem Geschöpf Verehrung und Dienst dargebracht haben statt dem Schöpfer, der gepriesen ist in Ewigkeit. Amen.
Deswegen hat Gott sie dahingegeben in schändliche Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr in den unnatürlichen verwandelt, und ebenso haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen, sind in ihrer Wollust zueinander entbrannt, indem sie Männer mit Männern Schande trieben, und empfingen den gebührenden Lohn ihrer Verirrung an sich selbst.
Und wie sie es nicht für gut fanden, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht geziemt: erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Ohrenbläser, Verleumder, Gottverhasste, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame, Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige.
Obwohl sie Gottes Rechtsforderung erkennen, dass, die solches tun, des Todes würdig sind, üben sie es nicht allein aus, sondern haben auch Wohlgefallen an denen, die es tun.

Juden

Die Juden haben keinen Gefallen an den Sündern, obwohl sie selbst heimlich sündigen.

Röm. 2,17-23

Wenn du dich aber einen Juden nennst und dich auf das Gesetz stützt und dich Gottes rühmst und den Willen kennst und prüfst, worauf es ankommt, weil du aus dem Gesetz unterrichtet bist, und getraust dich, ein Leiter der Blinden zu sein, ein Licht derer(, die) in Finsternis (sind), ein Erzieher der Törichten, ein Lehrer der Unmündigen, der die Verkörperung der Erkenntnis und der Wahrheit im Gesetz hat: - der du nun einen anderen lehrst, du lehrst dich selbst nicht? Der du predigst, man solle nicht stehlen, du stiehlst? Der du sagst, man solle nicht ehebrechen, du begehst Ehebruch? Der du die Götzenbilder für Greuel hältst, du begehst Tempelraub? Der du dich des Gesetzes rühmst, du verunehrst Gott durch die Übertretung des Gesetzes? Denn »der Name Gottes wird euretwegen unter den Nationen geläster«, wie geschrieben steht.

Anwendung

Die humanistische These, dass der Mensch in seinem Innern gut ist, ist ein gewaltiger Irrtum. Der natürliche Mensch ist nicht gut. Er lebt in der Doppelmoral oder in der Unmoral.



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PUNKT 3

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3. Die Falle (für Jesus Christus)

Auslegung

Dieser Fall der Ehebrecherin war eine perfekte Falle, in der Jesus eigentlich nur hätte verlieren können.


3.1 Anwendung des mosaischen Gesetzes?

Mt. 9,11-13

Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum isst euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Als aber er es hörte, sprach er: Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernt, was das ist: »Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer.« Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Auslegung

Wenn Jesus »sich dem Gesetz beugte, dann würde die Menge das Gefühl bekommen, dass er nicht mehr auf der Seite der Zöllner und Sünder stand.«5 Es wäre das Ende Seiner Barmherzigkeit.
Ausserdem konnten sie Jesus dann bei Pilatus anklagen, da es den Juden während der römischen Besatzung nicht erlaubt war, selber Todesurteile zu fällen und auszuführen6 (Joh. 18,31).

Joh. 18,31

Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemanden zu töten;



3.2 Gewährung der Gnade?

3. Mose 20,10

Wenn ein Mann mit einer Frau Ehebruch treibt, wenn ein Mann Ehebruch treibt mit der Frau seines Nächsten, müssen der Ehebrecher und die Ehebrecherin getötet werden.

5. Mose 22,22

Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird, die einem Mann gehört, dann sollen sie alle beide sterben, der Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen.

Auslegung

Wenn Jesus »sich gegen die Schriftgelehrten und Pharisäer stellte, so würden sie ihn als Gesetzesbrecher und Verletzer des mosaischen Bundes angreifen.«7 Ausserdem ist die Begnadigung ein ungesetzlicher, bzw. ungerechter Akt, weil die Sünde ungesühnt bleibt. Zudem könnte eine solche Begnadigung als einen Freipass zur Sünde interpretiert werden.



3.3 Jesus begnadigt!

Joh. 8,10-11

Jesus aber richtete sich auf und sprach zu ihr: Frau, wo sind jene? Hat niemand dich verurteilt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht. Geh hin und sündige nicht mehr!

Auslegung

Jesus entgeht dieser Falle.
Als erstes deckt Jesus die Doppelmoral der Schriftgelehrten und Pharisäer als Sünde auf. Dann begnadigt Jesus die Sünderin, aber ohne ihre Sünde herunterzuspielen oder ihr einen Freipass zur Sünde zu geben. Vielmehr ermahnt Er sie ernstlich, nicht mehr zu sündigen.



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PUNKT 4

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4. Die Erlösung (durch Jesus Christus)

Auslegung

Diese Begebenheit ist eine Vorwegnahme der Auswirkung des Kreuzes Christi.


4.1 Sühnung

Röm. 3,24-26

und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott dargestellt zu einem Sühneort durch den Glauben an sein Blut
zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes;
zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.

Kreuz

Jesus kann vergeben, weil Er selber die Sühnung vollbringt. Er legt die Sünde der Frau auf das Kreuz in dem Wissen, dass Er selber dann an diesem Kreuz für ihre Sünde sterben wird; aber nicht nur für die ihrigen, sondern für die der ganzen Welt - für die vergangenen (Röm. 3,25) und für die zukünftigen (Röm. 3,26)!

Anwendung

Während die Ehebrecherin chronologisch vor dem Kreuz lebte, leben wir nach dem Kreuz. Doch wir dürfen genau die gleiche Vergebung erleben, wie die Ehebrecherin!

1. Joh. 1,9

Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.



4.2 Heiligung

Gal. 5,16

Ich sage aber: Wandelt im Geist, und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht erfüllen.

Gal. 5,22-23

Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. Gegen diese ist das Gesetz nicht (gerichtet).

Auslegung

Jesus ruft die Sünderin auf, nicht mehr zu sündigen. Ob ihr das gelang? Aber Jesus selbst schenkt uns den Heiligen Geist, welcher uns die Kraft gibt, nicht mehr zu sündigen. Das wird uns zwar nie bis zur Vollkommenheit gelingen, aber es wird uns auf jeden Fall sowohl von der Unmoral als auch von der Doppelmoral bewahren.



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SCHLUSS

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Zielaussage

Jesus vergibt Sünden! Darum wollen auch wir vergeben.

Anwendung

Jesus hat uns ein Beispiel gegeben. Er ging mit der Ehebrecherin barmherzig um. Das gibt uns die Gewissheit, dass Er auch mit uns barmherzig ist. Diese Barmherzigkeit gilt es jetzt auch weiter zu geben. Auch zu uns sagt Jesus: »Geht aber hin und lernt, was das ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer.« (Mt. 9,13a)


1ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 152-153

2ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 156

3ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 155

4ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 154

5ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 155

6»Die Entscheidung in Strafsachen lag als römischem Statthalter bei Pilatus, da Rom den jüdischen Sanhedrin der Autorität, Kapitalverbrechen abzuurteilen, entkleidet hatte.« (ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 292, Fussnote 55)

7ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 155