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Die Gedanken sind frei?

  

1. Kampf gegen falsche Gedanken
2. Gefahr: Sorgen
2.1 Beispiele: Hiob, Elia
3. Gefahr: Heuchelei (versteckte, sündige Gedanken)
4. Gefahr: falsche Wünsche
4.1 Beispiel: Kain

 

 

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1. Kampf gegen falsche Gedanken

2 Kor 10,3-6

Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir nicht nach dem Fleisch; denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig für Gott zur Zerstörung von Festungen; so zerstören wir Vernünfteleien und jede Höhe, die sich gegen die Erkenntnis Gottes erhebt, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam Christi


Auftrag

Die Gedanken sollen nicht uns beherrschen, sondern wir sollen unsere Gedankenwelt durch die Kraft von Jesus Christus beherrschen.

    

   

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2. Gefahr: Sorgen


Kampf

Eine ganz wichtige Disziplin im Kampf in der Gedankenwelt ist das "Sorgen".

falsche "Umlaufbahn"

Das "Sorgen" können wir mit einer Umlaufbahn vergleichen. Die Sorge zieht uns in ihren Bann und wir beginnen uns, in unseren Gedanken und in unseren Gebeten um sie zu drehen, wie sich die Planeten unseres Sonnensystems um die Sonne dreht.

jeder sorgt sich

Kein Mensch kann ohne Sorgen leben. Das bringen wir - obwohl wir das so gerne würden - einfach nicht fertig. Wir werden uns immer um eine Sorge drehen!

schlechte und gute Sorgen

Die meisten Sorgen zermürben unser Leben, rauben uns Energie und machen uns fast krank. Nur die Sorge um Gott und Sein Reich ist eine gute und "leichte" Sorge (Mt 11,28-30: hier wird eine mühselige Last durch eine leichte ersetzt). Deshalb müssen wir unbedingt in die Umlaufbahn dieser einen guten Sorge kommen. Gott hat versprochen, dass Er sich dann auch um unsere Alltagssorgen kümmern wird (Mt 6,31-33: hier werden Alltagssorgen durch die Sorge um das Reich Gottes ersetzt). Wir müssen also falsche Sorgen durch die eine gute und richtige ersetzen!

Mt 6,31-33 So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen? Denn nach diesem allen trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiss, dass ihr dies alles benötigt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Mt 11,28-30 Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und »ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen«; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Demut

Alltagssorgen an Gott abzugeben, verlangt Demut (1 Petr 5,6-7). Denn wir geben damit das "Sorgerecht" an Gott ab.

1 Petr 5,6-7 Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft; denn er ist besorgt für euch.

   

   

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2.1 Beispiele: Hiob, Elia


Gott

Wie geht Gott mit Menschen um, die sich um ihre eigenen Sorgen drehen, statt um Gott und die Sorge um Sein Reich? Im folgenden zwei Beispiele. Dabei ist mir wichtig festzuhalten, dass ich Alltags- und Lebenssorgen auf keinen Fall verharmlosen will. Es ist mir bewusst, dass es dramatische Situationen gibt. Ich will auch niemand verurteilen, sondern stehe selber in diesem Kampf um die richtige Sorge!

Hiob

 

Drehung um die Sorgen

Hiob drehte sich "kapitelweise" um seine Sorgen (Verlust allen Besitzes, der Kinder und der Gesundheit). Dieses Drehen um die eigenen Sorgen wurde durch die "Ursachenforschung" seiner Freunde noch negativ begünstigt. Sie meinten nämlich, Hiob müsse gesündigt haben (und lagen damit gründlich falsch).

Gottes Intervention

Wie begegnet Gott nun dem depressiven Hiob? Emphatisch? Nein, in einem Sturm (Hiob 38,1)! Warum? Gott "schleudert" Hiob mit einem Sturm aus der Umlaufbahn um seine Sorgen heraus und bringt ihn in eine Umlaufbahn um Gott selbst. Hierzu bedient sich Gott auch vieler Fragen, die Hiob beschämen und demütig machen (Hiob 40,3-5). Hiob erkennt die Grösse Gottes und dringt zu einer tieferen Gotteserkenntnis durch (Hiob 42,5). Dies ist die Wende. Hiob wird schliesslich um das Doppelte mehr gesegnet als er vor seiner schlimmen Anfechtung war.

Hiob 38,1 Da antwortete der HERR dem Hiob aus dem Sturm und sprach:
Hiob 40,3-5 Da antwortete Hiob dem HERRN und sagte: Siehe, zu gering bin ich! Was kann ich dir erwidern? Ich lege meine Hand auf meinen Mund. Einmal habe ich geredet, und ich will nicht mehr antworten; und zweimal, und ich will es nicht wieder tun.
Hiob 42,5 Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört, jetzt aber hat mein Auge dich gesehen.
Elia

 

Berg Horeb

Elia fiel, nachdem er grosse Taten Gottes erlebt hatte, durch eine Morddrohung Isebels in eine Depression. Durch wunderbare Speise, die ihm durch einen Engel gereicht wurde, konnte er 40 Tage und Nächte bis zum Berg Horeb wandern. Dort begegnet ihm Gott.

Gottes Intervention

Wie begegnete Gott ihm? Emphatisch? Nein, zuerst liess es Gott mächtig stürmen (1 Kön 19,11-12)! Warum? Gott "schleuderte" den Elia mit einem Sturm aus der Umlaufbahn um seine Sorge um sich selbst heraus und brachte ihn in eine Umlaufbahn um Gott und Sein Reich. Elia wurde aus seiner Depression unsanft herausgerissen und begegnete demütig dem wahren Gott (1 Kön 19,13). Er gab dem Elia ausserdem neue klare Aufträge, die seinem Leben eine neue Ausrichtung, eine neue Sorge gab (1 Kön 19,15-17: Elia erfüllte nur die Aufgabe der Berufung Elisas. Elisa erfüllte dann die zwei anderen. Die neuen Aufgaben beinhaltete Gottes Rache über das ungläubige Israel, das die Propheten Gottes ermordete: 1 Kön 19,17; vgl. Offb 6,9-11). Gott gab dem Elia im weiteren eine neue, erweiterte Sicht der Wirklichkeit (1 Kön 19,18), die Elia zuvor durch die Sorge um sich selbst vergessen hatte (Elia wusste, dass er nicht alleine war: 1 Kön 18,13).

1 Kön 18,13 (Obadja zu Elia:) Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan habe, als Isebel die Propheten des HERRN umbrachte? Dass ich von den Propheten des HERRN hundert Mann versteckte, fünfzig hier und fünfzig da, jeweils in einer Höhle, und dass ich sie mit Brot und Wasser versorgte?
1 Kön 19,11-12 Da sprach er: Geh hinaus und stell dich auf den Berg vor den HERRNè Und siehe, der HERR ging vorüber. Da kam ein Wind, gross und stark, der die Berge zerriss und die Felsen zerschmetterte vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht in dem Wind. Und nach dem Wind ein Erdbeben; der HERR aber war nicht in dem Erdbeben. Und nach dem Erdbeben ein Feuer, der HERR aber war nicht in dem Feuer. Und nach dem Feuer der Ton eines leisen Wehens.
1 Kön 19,13 Und es geschah, als Elia das hörte, verhüllte er sein Gesicht mit seinem Mantel, ging hinaus und stellte sich in den Eingang der Höhle. Und siehe, eine Stimme geschah zu ihm: Was tust du hier, Elia?
1 Kön 19,15-16 Da sprach der HERR zu ihm: Geh, kehre auf deinem Weg durch die Wüste zurück und geh nach Damaskus! Und wenn du dort angekommen bist, dann salbe Hasael zum König über Aram! Und Jehu, den Sohn des Nimschi, sollst du zum König über Israel salben; und Elisa, den Sohn Schafats, von Abel-Mehola, sollst du zum Propheten an deiner Stelle salben!
1 Kön 19,17 Und es soll geschehen: wer dem Schwert Hasaels entkommt, den wird Jehu töten; und wer dem Schwert Jehus entkommt, den wird Elisa töten.
Anwendung

Gott will uns aus einer falschen Umlaufbahn unserer Gedanken herausreissen. Dabei handelt Er nicht unbedingt emphatisch, doch auf jeden Fall in Liebe und Weisheit.

  

 

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3. Gefahr: Heuchelei (versteckte, sündige Gedanken)


guter Sauerteig

Jesus vergleicht das Reich Gottes mit einem guten Sauerteig (Mt 13,33; Lk 13,20-21).

Mt 13,33 Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Mass Mehl mengte, bis es ganz durchsäuert war.
schlechter Sauerteig

Aber auch die Sünde vergleicht Jesus mit einem Sauerteig, natürlich mit einem schlechten. Es ist der Sauerteig der Pharisäer, Sadduzäer (Mt 16,5-12) und der Herodianer (Mk 8,15). Was hatten diese unterschiedlichen Gruppen gemeinsam? Die Heuchelei (Lk 12,1b)! Diese ist sogar für die Jünger von Jesus Christus eine Gefahr (Lk 12,1a).

Mt 16,5-12 Und als seine Jünger an das jenseitige Ufer gekommen waren, hatten sie vergessen, Brote mitzunehmen. Jesus aber sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer. ... Wie, versteht ihr nicht, dass ich euch nicht von Broten sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer? Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sich zu hüten vor dem Sauerteig des Brotes, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.
Mk 8,15 Und er gebot ihnen und sprach: Sehet zu, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes.
Lk 12,1 Als sich unterdessen viele Tausende der Volksmenge versammelt hatten, so dass sie einander traten, fing er an, zuerst zu seinen Jüngern zu sagen: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heisst vor der Heuchelei.
Heuchelei

Die Heuchelei ist der Hauptanklagepunkt von Jesus Christus gegenüber den Pharisäern (Mt 23,13-36).

Mt 23,13-14 Wehe aber euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verschliesst das Reich der Himmel vor den Menschen; denn ihr geht nicht hinein, noch lasst ihr die, welche hineingehen wollen, hineingehen.
Mt 23,15a Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!
Mt 23,23a Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!
Mt 23,25a Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!
Mt 23,27-28 Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr gleicht übertünchten Gräbern, die von aussen zwar schön scheinen, inwendig aber voll von Totengebeinen und aller Unreinigkeit sind. So scheint auch ihr von aussen zwar gerecht vor den Menschen, von innen aber seid ihr voller Heuchelei und Gesetzlosigkeit.
Mt 23,29a Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler!
Heuchelei besiegen

In Lk 12,1 verratet uns Jesus, worin der Sauerteig der Pharisäer besteht, nämlich in der Heuchelei (siehe oben). In diesem Abschnitt (Lk 12,1-12) erfahren wir auch, wie wir uns vor Heuchelei schützen können, nämlich mit dem Bewusstwerden von Ewigkeitswerten. Die Ewigkeit ist das Ende jeder Heuchelei! Deshalb machen wir uns die Ewigkeitswerte besser bereits jetzt bewusst!

Transparenz

Lk 12,2-3: Im Endgericht wird alles versteckte offenbar werden. Deshalb macht es keinen Sinn, Sünde zu verstecken.

Lk 12,2-3 Es ist aber nicht verdeckt, was nicht aufgedeckt, und verborgen, was nicht erkannt werden wird; deswegen wird alles, was ihr in der Finsternis gesprochen haben werdet, im Licht gehört werden, und was ihr ins Ohr gesprochen haben werdet in den Kammern, wird auf den Dächern ausgerufen werden.
Gottesfurcht

Lk 12,4-9: Menschenfurcht ist ein starker Antrieb für Heuchelei. Diese wird aber durch die Gottesfurcht und -vertrauen vertrieben.

Lk 12,4-9 Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und nach diesem nichts weiter zu tun vermögen. Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, der nach dem Töten Macht hat, in die Hölle zu werfen; ja, sage ich euch, diesen fürchtet.
Werden nicht fünf Sperlinge für zwei Pfennig verkauft? Und nicht einer von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber selbst die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. So fürchtet euch nun nicht; ihr seid mehr als viele Sperlinge. Ich sage euch aber: Jeder, der mich vor den Menschen bekennen wird, den wird auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen; wer mich aber vor den Menschen verleugnet haben wird, der wird vor den Engeln Gottes verleugnet werden.
Hl. Geist

Lk 12,10-12: Heuchelei ist Sünde gegen den Heiligen Geist, weil der Mensch damit Seinem Wirken, trotz besseren Wissens, widersteht (Apg 5,9). Statt uns gegen den Heiligen Geist zu stellen, sollen wir uns Ihm vielmehr anvertrauen. Er wird uns in schwierigen Situationen beistehen!

Lk 12,10-12 Und jeder, der ein Wort sagen wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; dem aber, der gegen den Heiligen Geist lästert, wird nicht vergeben werden. Wenn sie euch aber vor die Synagogen und die Obrigkeiten und die Machthaber führen, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; denn der Heilige Geist wird euch in jener Stunde lehren, was ihr sagen sollt.
Apg 5,9a Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr übereingekommen, den Geist des Herrn zu versuchen?

  

 

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4. Gefahr: falsche Wünsche


verzichten

Jesus Christus sagt uns in markigen Worten, dass wir besser auf einen Gedanken verzichten, statt mit diesem Gedanken in die Hölle zu kommen (Mt 5,27-30).

Mt 5,27-30 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiss es aus und wirf es von dir; denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand dir Anlass zur Sünde gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
Schwanger-
schaft

Jakobus belehrt uns dann über die Wirkung von sündigen Gedanken. Diese haben ihren Ursprung in unserer bösen Lust, also in unserem natürlichen Menschsein (=> Erbsünde). Wenn wir auf sündige Gedanken eingehen, kommt es zur "Empfängnis" und wir brüten in unseren Gedanken die Sünde aus. Diese "Schwangerschaft" gebiert die sündige Tat. Die Folge der Sünde ist der Tod, also einerseits die Zerstörung von Leben(sbereichen) (sowohl das unserer Mitmenschen, wie auch das unsere) und andererseits der ewige Tod in der Hölle (Jak 1,14-15).

Jak 1,14-15 Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust fortgezogen und gelockt wird. Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.
Selbst-
beherrschung

Hier spricht die Bibel also von Selbstbeherrschung, die eine Frucht des Heiligen Geistes ist (Gal 5,22) und sich mit eigener Kraft nicht verwirklichen lässt. Diese von Gott bewirkte Selbstbeherrschung beginnt in unserem Kopf. Nehmen wir sie doch in Anspruch!

Gal 5,22 Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit (o. Selbstbeherrschung).
Versuchung

Bei diesem Thema müssen wir unbedingt das Wesen der Versuchung beachten. Versuchung ist das Aufkommen eines sündigen Gedankens. Dieser sündige Gedanke ist aber primär kein willentlicher, sondern ein Übel unseres "fleischlichen Natur" (Röm 7,18). Es kommt jetzt aber darauf an, wie wir auf diese Gedanken reagieren. Wenn wir darauf eingehen, dann kann sich die Versuchung in unserem Kopf einnisten, breit machen und unsere Handlung bestimmen. Wenn wir sie aber durch die Kraft Gottes abweisen, dann wird sie an uns vorüberziehen.

Röm 7,18 Denn ich weiss, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; denn das Wollen ist bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten nicht.
nicht selber versuchen

Wenn wir im "Unser Vater" Gott bitten, uns nicht in Versuchung zu führen (Mt 6,13), dann meint das einerseits, dass Er uns nicht über unser Vermögen segnen soll (z.B. mit materiellem Segen, vgl. Spr 30,8b-9) und andererseits, dass auch wir uns selber nicht in Versuchung führen sollen (vgl. 1 Tim 6,9-10) und "gefährliche" Situationen und Tendenzen (Röm 13,14b) meiden.

Spr 30,8b-9 Armut und Reichtum gib mir nicht, lass mich das Brot, das ich brauche, geniessen, damit ich nicht, satt geworden, leugne und sage: Wer ist denn der HERR? - und damit ich nicht, arm geworden, stehle und mich vergreife an dem Namen meines Gottes!
Mt 6,13 und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen.
Röm 13,14b und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch, dass Begierden wach werden (w. in die Begierden hinein).
1 Tim 6,9-10 Die aber reich werden wollen, fallen in Versuchung und Fallstrick und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Verderben und Untergang versenken. Denn eine Wurzel alles Bösen ist die Geldliebe, nach der einige getrachtet haben und von dem Glauben abgeirrt sind und sich selbst mit vielen Schmerzen durchbohrt haben.

  

 

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4.1 Beispiel: Kain

1 Mose 4,3-8

Einmal brachte Kain von seinem Ernteertrag dem HERRN ein Opfer. Auch Abel brachte ihm ein Opfer; er nahm dafür die Besten von den erstgeborenen Lämmern seiner Herde.
Der HERR blickte freundlich auf Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer schaute er nicht an.
Da stieg der Zorn in Kain hoch, und er blickte finster zu Boden. Der HERR fragte ihn: »Warum bist du so zornig? Warum starrst du auf den Boden? Wenn du Gutes im Sinn hast, kannst du den Kopf frei erheben; aber wenn du Böses planst, lauert die Sünde vor der Tür deines Herzens und will dich verschlingen. Du musst Herr über sie sein!«
Kain aber sagte zu seinem Bruder Abel: »Komm und sieh dir einmal meine Felder an!« Und als sie draussen waren, fiel er über seinen Bruder her und schlug ihn tot.
(Gute Nachricht-Übersetzung)


Abel

Abel opferte dem Herrn das Beste, was darauf hinweist, dass er Gott wirklich liebte und Ihn über alles stellte. Das kann man von Kain nicht sagen.
Weil Gott der Erste in unserem Leben sein will, sind Ihm nur solche Gebete wohlgefällig, die von Menschen stammen, in denen Gott die Mitte des Lebens ist, bzw. in deren Leben Gott höchste Priorität hat.

Kain

Kains Zorn ist eigentlich Eifersucht. Das Problem ist nun nicht die Eifersucht in sich, sondern wie Kain nun mit dieser Eifersucht umgeht. Gott ruft ihn auf, über die Eifersucht zu herrschen, d.h. diese zu kanalisieren, diese also in rechte Bahnen zu lenken.

positive Eifersucht

Eifersucht kann durchaus auch positive Wirkungen haben. So wollte Paulus die Juden seiner Zeit bewusst zur "Eifersucht" reizen (Röm 11,13-14).
Wie? Die Juden sollten sehen, wie Heiden, die sich zu Jesus Christus hinwendeten, von Ihm gesegnet werden, ohne irgendeine spezielle Leistung vollbracht zu haben.
Wozu? Diesen göttlichen, unverdienten Segen der Heiden sollten die Juden dazu bringen, sich ebenfalls zu Jesus Christus zu wenden, um ebenfalls gesegnet zu werden.

Röm 11,13-14 Denn ich sage euch, den Nationen: Insofern ich nun der Nationen Apostel bin, bringe ich meinen Dienst zu Ehren, ob ich auf irgendeine Weise sie, die mein Fleisch sind, zur Eifersucht reizen und einige aus ihnen erretten möge.
negative Eifersucht

Kanalisierte Eifersucht kann also durchaus positive Wirkungen haben. Doch hierzu ist es notwendig, dass wir über unsere Gedanken herrschen, ihnen keinen freien Lauf lassen. Die Eifersucht in sich treibt uns in negative Bahnen, zu negativen Taten, wie wir das an Kains Beispiel sehen.

Anwendung

So ist also nicht die Eifersucht das Problem, sondern vielmehr die "Kanalisation", die "Bändigung", das "Beherrschen" der Eifersucht. Dasselbe gilt auch für den Zorn und die Sexualität.

  

 

 

Schluss

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Thema

Unsere Gedanken steuern

Zielaussage

Unser Glaubenskampf beginnt im Kopf. Deshalb müssen wir "Selbstintervention" lernen, d.h. uns unserer Gedanken bewusst werden und diese durch die Kraft des Hl. Geistes steuern.