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Die Familie von Jesus Christus

  

1. Die Familie von Jesus Christus
2. Die Mutter von Jesus Christus - Maria
3. Die Brüder von Jesus Christus
3.1 Die Brüder fanden zu einer neuen Beziehung zu Jesus Christus

 

   

Wir wissen, dass Jesus Christus in einem Stall geboren wurde.
Doch in was für eine Familie ist Er hineingeboren worden?
Was für eine Familiensituation wählte Gott?
Wie entwickelte sich diese Familie nach der Auferstehung von Jesus?

 

   

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1. Die Familie von Jesus Christus


Einleitung

»Die röm. Kirche lehrt noch immer, dass Maria ihr Leben lang Jungfrau blieb und dass die im NT genannten Brüder Jesu eigentlich seine Vettern waren. Sonst nimmt man allgemein mit Recht an, dass es sich bei diesen Brüdern um Kinder von Josef und Maria handelt, die nach der Geburt Jesu (nach Lk 2,7 der erste Sohn Marias) geboren wurden.«
(Lexikon zur Bibel, 'Brüder des Herrn', S. 291)

Lk 2,7a und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn
   
   
Heimatort

Jesus wuchs in Nazareth weit ab von der religiösen und politischen Metropole 'Jerusalem' auf (vgl. Joh 1,46).

Joh 1,46 Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!
   
   
Verwandt-
schaft

Jesus Christus entstammte einer Verwandtschaft, die von Gott in besonderer Weise gebraucht und gesegnet wurde.

 

 

Johannes der Täufer

So war Johannes der Täufer durch seine Mutter über Maria mit Jesus Christus verwandt (Lk 1,36).

Lk 1,36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, auch sie erwartet einen Sohn in ihrem Alter, und dies ist der sechste Monat bei ihr, die unfruchtbar genannt war.
   
Johannes der Apostel

Auch Johannes der Apostel scheint durch seine Mutter Salome, die Schwester Marias mit Jesus Christus verwandt gewesen zu sein.

 

 

Salome

»Salome: Frau des Zebedäus und Mutter des Jakobus und Johannes (vgl. Mt 27,56 mit Mk 15,40). Aus Joh 19,25 im Vergleich mit den genannten Stellen scheint hervorzugehen, dass sie die Schwester der Mutter Jesu war.«
(Lexikon zur Bibel, 'Salome', S. 1349-1350)

Mt 27,55-56 Es sahen aber dort viele Frauen von fern zu, die Jesus von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; unter ihnen waren Maria Magdalena und Maria, des Jakobus und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Mk 15,40-41 Es sahen aber auch Frauen von fern zu, unter ihnen auch Maria Magdalena und Maria, Jakobus des Kleinen und Joses' Mutter, und Salome, die, als er in Galiläa war, ihm nachfolgten und ihm dienten, und viele andere, die mit ihm nach Jerusalem hinaufgekommen waren.
Joh 19,25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, des Kleopas Frau und Maria Magdalena.
   
   
arm

Jesus' Eltern, Maria und Josef, waren arm. Das ersehen wir aus ihrem Tempelopfer. Ihr Opfer entspricht demjenigen von armen Leuten (Lk 2,22-24; vgl. 3 Mose 12,8).

Lk 2,22-24 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses vollendet waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen - wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: »Alle männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig heissen« - und ein Schlachtopfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
3 Mose 12,8 Und wenn ihre Hand das zu einem Schaf Ausreichende nicht findet, soll sie zwei Turteltauben oder zwei junge Tauben nehmen, eine zum Brandopfer und eine zum Sündopfer. Und der Priester soll Sühnung für sie erwirken, und sie wird rein sein.
   
   
Geschwister

Jesus wuchs, aus unseren heutigen Verhältnissen her gesehen, in einer grossen Familie auf. Er hatte 4 Brüder (Joseph = Joses) und mehrere Schwestern (Mt 13,55-57a; Mk 6,1-3). Diese Familiengrösse dürfte aber zu Seiner Zeit völlig durchschnittlich gewesen sein.

 

 

 

 

Sendungs-
bewusstsein

Jesus war Seinen Eltern untertan, d.h. Er war ein folgsames Kind, wenn Er sich auch Seiner Sendung schon sehr früh bewusst war, was Seinen Eltern auf jeden Fall mindestens einmal Probleme bereitete (Lk 2,51-52).
'Untertan' und 'sendungsbewusst' in einem zu sein, das übersteigt das menschliche Vermögen. Doch Gottes Sohn, Jesus Christus, vereinte beides in Seinem Leben bereits als Kind!

 

 

 

 

Vater?

Auffallend ist beim Besuch von Jesus Christus in Nazareth, dass die Nazarener Ihn nur als Sohn der Maria sehen. War zu dieser Zeit Josef, Sein Vater, bereits verstorben, oder waren sich die Nazarener bewusst, dass Jesus ein "uneheliches" Kind war?

Mt 13,55-57a Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heisst nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Joseph und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher hat er nun dies alles? Und sie ärgerten sich an ihm.
Mk 6,1-3 Und er ging von dort weg und kam in seine Vaterstadt, und seine Jünger folgten ihm nach. Und als es Sabbat geworden war, fing er an, in der Synagoge zu lehren; und viele, die zuhörten, erstaunten und sagten: Woher hat der das? Und was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist, und solche Wunderwerke geschehen durch seine Hände? Ist dieser nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und ein Bruder des Jakobus und Joses und Judas und Simon? Und sind nicht seine Schwestern hier bei uns? Und sie ärgerten sich über ihn.
Lk 2,51-52 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen. Und Jesus nahm zu an Weisheit und Alter und Gunst bei Gott und Menschen.
   
   
erweiterte Familie

Die Familie von Jesus Christus wurde zu Beginn Seines Dienstes durch Seine ersten Jünger (Joh 2,1-2.12; 7,1-5) erweitert. (Meiner Meinung nach spricht diese Tatsache dafür, dass Jesus zu dieser Zeit als ältester Sohn einer verwitweten Maria die Verantwortung für Seine Familie übernommen hatte und so Oberhaupt der Familie war.)
Später kamen Seine Brüder wohl kaum auf die Wanderschaft, dafür aber Seine Mutter mit anderen Frauen (Mt 27,55-56).

Mt 27,55-56 Es sahen aber dort viele Frauen von fern zu, die Jesus von Galiläa nachgefolgt waren und ihm gedient hatten; unter ihnen waren Maria Magdalena und Maria, des Jakobus und Joses Mutter, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Joh 2,1-2 Und am dritten Tag war eine Hochzeit zu Kana in Galiläa; und die Mutter Jesu war dort. Es war aber auch Jesus mit seinen Jüngern zu der Hochzeit geladen.
Joh 2,12 Danach ging er hinab nach Kapernaum, er und seine Mutter und seine Brüder und seine Jünger; und dort blieben sie nicht viele Tage.
Joh 7,1-5 Und danach zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte nicht in Judäa umherziehen, weil die Juden ihn zu töten suchten. Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Zieh von hier fort und geh nach Judäa, dass auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust; denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht dabei selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeiche dich der Welt! Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.
   
   
konsternierte Familie

Die Familie von Jesus Christus genoss keine Sonderrechte, weder im Status (Mk 3,31-35), noch bei Wundern (Joh 2,3-4).

Mk 3,31-35 Und es kommen seine Mutter und seine Brüder; und sie standen draussen, sandten zu ihm und riefen ihn. Und eine Volksmenge sass um ihn her; sie sagten aber zu ihm: Siehe, deine Mutter und deine Brüder und deine Schwestern draussen suchen dich. Und er antwortete ihnen und spricht: Wer sind meine Mutter und meine Brüder? Und er blickte umher auf die um ihn im Kreise Sitzenden und spricht: Siehe, meine Mutter und meine Brüder! Wer den Willen Gottes tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.
Joh 2,3-4 Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
   
   
besorgte Familie

Die Familie von Jesus Christus war während Seines Dienstes offenbar sehr besorgt um Jesus. Sie kamen zum Schluss: "Er ist von Sinnen" (Mk 3,20-21). Ob sie damit Seinen Stress tadelten oder Seinen ganzen Dienst, wissen wir nicht genau.

Mk 3,20-21 Und er kommt in ein Haus. Und wieder kommt eine Volksmenge zusammen, so dass sie nicht einmal Brot essen konnten. Und als seine Angehörigen es hörten, gingen sie aus, um ihn zu greifen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
   
   
Anwendung

Das Wirken von Jesus Christus beginnt in Seiner Familie und Verwandtschaft. Das ist sicher eine sehr grosse Herausforderung, denn der Prophet gilt im eigenen Land und Haus am wenigsten (Mt 13,57)!

In der Familie soll auch der Dienst von christlichen Mitarbeitern beginnen (1 Tim 3,4-5.12). Die Familie ist das erste und wichtigste Dienstfeld eines jeden Christen!

Mt 13,57 Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, ausser in seiner Vaterstadt und in seinem Haus.
1 Tim 3,4-5 der dem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält - wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiss, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen? -,
1 Tim 3,12 Die Diener seien jeweils Mann einer Frau und sollen den Kindern und den eigenen Häusern gut vorstehen;

 

  

 

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2. Die Mutter von Jesus Christus - Maria


Magd des Herrn

Maria war eine erstaunliche Frau. Sie willigte in den Plan Gottes für ihr Leben ein, obwohl sie riskierte, dass man mit dem Finger auf sie zeigen würde, weil sie Jesus Christus unehelich empfing. Sie war wirklich eine "Magd des Herrn" (Lk 1,38a). Und das blieb sie auch!

Lk 1,38a Maria aber sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; es geschehe mir nach deinem Wort.
   
   
hörend

Obwohl Maria nicht alles verstehen konnte, was um und mit Jesus Christus geschah (Lk 2,18-19.49-51), bewahrte sie die Worte Gottes und erwog sie in ihrem Herzen.

So sollen auch wir das Wort Gottes, die Bibel, hören und in unserem herzen erwägen. Dieses Wort hat uns etwas zu sagen! Manchmal braucht es aber seine Zeit, bis wir es verstehen. Bis zu diesem Verständnis ist es gut, das Wort Gottes in unsere "Ohren zu nehmen" (vgl. Lk 9,43b-45).

Lk 2,18-19 Und alle, die es hörten, wunderten sich über das, was ihnen von den Hirten gesagt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.
Lk 2,49-51 Und er sprach zu ihnen: Was ist es, dass ihr mich gesucht habt? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist? Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen redete. Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen.
Lk 9,43b-45 Als sich aber alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern: Nehmt ihr diese Worte in eure Ohren, nämlich dass der Sohn des Menschen überliefert werden wird in die Hände der Menschen. Sie aber verstanden dieses Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, dass sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn über dieses Wort zu fragen.
   
   
gläubig

Obwohl Maria von Jesus Christus an der Hochzeit zu Kana abgewiesen wurde, hatte sie doch ein urtiefes Vertrauen in Ihn. So kommt es, dass sie den Dienern den Rat gibt, zu tun, was immer Jesus von ihnen wollte (Joh 2,3-5).

Joh 2,3-5 Und als es an Wein mangelte, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein. Jesus spricht zu ihr: Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagen mag, tut.
   
   
umsorgt

Obwohl Maria als Mutter von Jesus Christus viel Leiden durchgemachte (vgl. Lk 2,35a), erfuhr sie die Fürsorge von Jesus Christus sogar unter dem Kreuz ihres Sohnes (Joh 19,26-27).

Jesus Christus wird auch für uns in allen Situationen sorgen. Wenn Er für Maria sorgte, als Er am Kreuz hing und litt, wieviel mehr wird Er jetzt für uns sorgen, wo Er zur Rechten Gottes sitzt und regiert?!

Lk 2,35a aber auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen -,
Joh 19,26-27 Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, den er liebte, dabeistehen, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich.
   
   
betend

Obwohl Maria nach dem Kreuzestod von Jesus Christus und Seiner Auferstehung in ihren Gefühlen sicher sehr durcheinander war, war sie in der Schar der betenden Jünger anzutreffen (Apg 1,14)!

Maria ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass wir mit unserem ganzen Gewirr und Durcheinander von Gefühlen jederzeit zu Gott kommen dürfen und 'uns' auch in die Versammlung von Christen mitnehmen dürfen..

Apg 1,14 Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.
   
   
Anwendung

Was bleibt uns anderes, als Maria als ein grosses Vorbild für unseren Glauben zu nehmen? Doch wir schiessen am Ziel vorbei, wenn wir sie als 'Muttergottes' verehren und anbeten. Maria blieb weder Jungfrau, noch ist sie leiblich auferstanden.

 

  

 

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3. Die Brüder von Jesus Christus


ungläubig

Für die Brüder stand ausser Frage, dass Jesus Christus Wunder tun konnte. Doch sie verstanden Seine Motivation nicht. Sie waren offensichtlich der Meinung, Jesus wolle "öffentlich bekannt" werden (Joh 7,2-5).

Joh 7,2-5 Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten. Es sprachen nun seine Brüder zu ihm: Zieh von hier fort und geh nach Judäa, dass auch deine Jünger deine Werke sehen, die du tust; denn niemand tut etwas im Verborgenen und sucht dabei selbst öffentlich bekannt zu sein. Wenn du diese Dinge tust, so zeige dich der Welt! Denn auch seine Brüder glaubten nicht an ihn.
   
   
Begegnung

Wir hören danach lange nichts mehr von den Brüdern von Jesus Christus. Doch der älteste Bruder, Jakobus, sah den auferstanden Christus (1 Kor 15,7).

1 Kor 15,7 Danach erschien er Jakobus, dann den Aposteln allen;
   
   
betend

In der Schar der betenden Jünger waren dann alle Brüder anzutreffen (Apg 1,14).

Apg 1,14 Diese alle verharrten einmütig im Gebet mit einigen Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.
   
   
leitend

Jakobus, nach Jesus Christus der älteste Bruder, wurde zum Leiter der Gemeinde in Jerusalem (Gal 1,19; 2,9).

Gal 1,19 Keinen anderen der Apostel aber sah ich ausser Jakobus, den Bruder des Herrn.
Gal 2,9 und als sie die Gnade erkannten, die mir gegeben worden ist, gaben Jakobus und Kephas und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas den Handschlag der Gemeinschaft, damit wir unter die Nationen gingen, sie aber unter die Beschnittenen.
   
   
Missionare

Die Brüder von Jesus Christus wurden wie die Apostel zu reisenden Missionaren (vgl. 1 Kor 9,5)

1 Kor 9,5 Haben wir etwa kein Recht, eine Schwester als Frau mitzunehmen wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas?
   
   
schreibend

Die Brüder Jakobus und Judas schrieben je einen Brief, den wir heute in der Bibel wiederfinden.

Jak 1,1 Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus, den zwölf Stämmen, die in der Zerstreuung sind, seinen Gruss!
Judas 1,1-2 Judas, Knecht Jesu Christi, aber Bruder des Jakobus, den Berufenen, die in Gott, dem Vater, geliebt und in Jesus Christus bewahrt sind: Barmherzigkeit und Friede und Liebe werde euch immer reichlicher zuteil!

  

 

 

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3.1 Die Brüder fanden zu einer neuen Beziehung zu Jesus Christus

neue Art von Beziehung

Das Umdenken von Jesus' Brüder hing vor allem davon ab, ob es ihnen gelingen würde, zu einer neuen Sicht und neuen Beziehung zu ihrem Halbbruder Jesus Christus zu kommen. Zu dieser neuen Art von Beziehung konnten sie nur durch den Glauben kommen. Tatsächlich ist es so, dass uns der Glaube an Jesus Christus zu einer neuen Dimension von Beziehungen führt.

 

 

 

 

neue Dimension

Die Beziehungen unter Christen sind nicht von ihrem Vorleben gekennzeichnet, sondern allein von ihrem Stand als Christen geprägt. Auch Beziehungen von Bekannten, ja sogar Verwandten, werden durch den Glauben an Jesus Christus in eine neue Dimension geführt. Selbst die Beziehung der Apostel zu Jesus Christus wurde in eine neue Dimension überführt (2 Kor 5,16).

2 Kor 5,16 Daher kennen wir von nun an niemand nach dem Fleisch; wenn wir Christus auch nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so.
   
   
kein Ansehen der Person

In dieser neuen Dimension ist es unwichtig, in welcher gesellschaftlichen Ordnung wir stehen. Gott sieht nicht auf das Ansehen der Person. Deshalb wurden die Brüder von Jesus Christus sicher geehrt, aber sicher nicht verehrt.

 

 

weder geistlich

Selbst die Apostel und die Brüder von Jesus Christus sind ganz normale Menschen. Sie wurden als Vorsteher der christlichen Gemeinden sicher geehrt (vgl. 1 Thess 5,12-13; 1 Tim 5,17-18; Hebr 13,17), aber nicht verehrt (Gal 2,6).

Gal 2,6 Von denen aber, die in Ansehen standen - was immer sie auch waren, das macht keinen Unterschied für mich, Gott sieht keines Menschen Person an -, die Angesehenen haben mir nämlich nichts zusätzlich auferlegt,
1 Thess 5,12-13 Wir bitten euch aber, Brüder, dass ihr die anerkennt, die unter euch arbeiten und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen, und dass ihr sie ganz besonders in Liebe achtet um ihres Werkes willen. Haltet Frieden untereinander!
1 Tim 5,17-18 Die Ältesten, die gut vorstehen, lass doppelter Ehre würdig geachtet werden, besonders die in Wort und Lehre arbeiten. Denn die Schrift sagt: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden«, und: »Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.«
Hebr 13,17 Gehorcht und fügt euch euren Führern, denn sie wachen über eure Seelen, als solche, die Rechenschaft geben werden, damit sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre euch nicht nützlich.
 

 

weder ethisch

Auch unsere ethische Herkunft spielt durch den Glauben an Jesus Christus keinerlei Rolle mehr (Apg 10,34-35; Röm 2,10-11). Die Gemeinde Christi ist vielmehr ein neuer Typus des Gottesmenschen, wo die Unterschiede von Juden und Heiden hinfällig werden (Eph 2,14-16).

Apg 10,34-35 Petrus aber tat den Mund auf und sprach: In Wahrheit begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern in jeder Nation ist, wer ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, ihm angenehm.
Röm 2,10-11 Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden jedem, der das Gute wirkt, sowohl dem Juden zuerst als auch dem Griechen. Denn es ist kein Ansehen der Person bei Gott.
Eph 2,14-16 Denn er ist unser Friede. Er hat aus beiden eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung abgebrochen. In seinem Fleisch hat er die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, beseitigt, um die zwei - Frieden stiftend - in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat.
   
   
weder gesell-
schaftlich

Jesus Christus achtete nicht auf die gesellschaftliche Stellung der Menschen, wenn es um die Achtung, Beziehung und den Umgang mit den Menschen ging (Mt 22,16). Wir sollen Seinem Vorbild folgen (Jak 2,1.9). Umgekehrt sollen wir auch niemandem wegen seiner geringen gesellschaftlichen Stellung verachten (Eph 6,9). Wir können ganz generell festhalten: Gott achtet nicht auf die gesellschaftliche Stellung eines Menschen (Kol 3,25; 1 Petr 1,17) und deshalb sollen auch wir keine Unterschiede in unserer Wertschätzung der Menschen machen. Wenn es aber um die Unterordnung geht, dann sollen wir Ehre geben, wem Ehre gebührt (Röm 13,7).

Mt 22,16 Und sie senden ihre Jünger mit den Herodianern zu ihm und sagen: Lehrer, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und dich um niemand kümmerst, denn du siehst nicht auf die Person der Menschen.
Röm 13,7 Gebt allen, was ihnen gebührt: die Steuer, dem die Steuer, den Zoll, dem der Zoll, die Furcht, dem die Furcht, die Ehre, dem die Ehre gebührt.
Eph 6,9 Und ihr Herren, tut dasselbe gegen sie, und lasst das Drohen, da ihr wisst, dass sowohl ihr als auch euer Herr in den Himmeln ist und dass es bei ihm kein Ansehen der Person gibt.
Kol 3,25 Denn wer unrecht tut, wird das Unrecht empfangen, das er getan hat; und da ist kein Ansehen der Person.
Jak 2,1 Meine Brüder, habt den Glauben Jesu Christi, unseres Herrn der Herrlichkeit, ohne Ansehen der Person!
Jak 2,9 Wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter überführt.
1 Petr 1,17 Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person nach eines jeden Werk richtet, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht,
 

 

 

 

weder ge-
schlechtlich

In der neuen christlichen Gesellschaft werden nicht nur die geistlichen, ethischen und gesellschaftlichen Unterschiede irrelevant, sondern auch die geschlechtlichen (Gal 3,28-29). Allerdings gibt es eine Ordnung in der Ehe, die zu unserem besten beachtet werden soll (Eph 5,24-25).

Gal 3,28-29 Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus. Wenn ihr aber des Christus seid, so seid ihr damit Abrahams Nachkommenschaft und nach Verheissung Erben.
Eph 5,24-25 Wie nun die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen den Männern in allem. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat,
 

 

 

 

heiliger Ernst

Die Christen sollen nicht nur keine Standesunterschiede machen, sondern sie sollen auch rücksichtsvoll miteinander umgehen. Die Gleichwertigkeit der Christen ist eine heilige Sache und wir können in diesem Zusammenhang - ohne zu übertreiben - von einem heiligen Ernst sprechen:

 
  1. Wer andere Christen beschämt, setzt sein Leben aufs Spiel
    (1 Kor 11,20-22.29-30.33-34a).
  2. Wer schlecht über andere Christen redet, wird gerichtet (Jak 5,9).
  3. Wer andere Christen verleumdet oder verurteilt, versündigt sich am Wort Gottes
    (Jak 4,11-12).
  4. Überhaupt befindet sich der Christ in der christlichen Gemeinschaft in einem heiligen Tempel. Wehe ihm, wenn er diesen Tempel (d.h. seine Mitchristen) verdirbt
    (1 Kor 3,16-17)!
1 Kor 3,16-17 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verdirbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.
1 Kor 11,20-22a.
29-30.33-34a
Wenn ihr nun zusammenkommt, so ist es nicht möglich, das Herrenmahl zu essen. Denn jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist trunken. Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Ober verachtet ihr die Gemeinde Gottes und beschämt die, welche nichts haben?
Denn wer isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen.
Daher, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander. Wenn jemand hungert, der esse daheim, damit ihr nicht zum Gericht zusammenkommt.
Jak 4,11-12 Redet nicht Übles gegeneinander, Brüder. Wer gegen einen Bruder Übles redet oder seinen Bruder richtet, redet Übles gegen das Gesetz und richtet das Gesetz. Wenn du aber das Gesetz richtest, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Einer ist Gesetzgeber und Richter, der zu erretten und zu verderben vermag. Du aber, wer bist du, der du den Nächsten richtest?
Jak 5,9 Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür.
   
 

 

Familie Gottes

Die leiblichen Brüder von Jesus Christus durften Jesus weiterhin als ihren Bruder betrachten, nur war Er jetzt der wirklich 'grosse Bruder' (Röm 8,29; Hebr 2,11), da Gott uns ja durch den Glauben an Jesus Christus als Seine Söhne adoptiert (Hebr 2,10). Durch Jesus Christus sollen alle Beziehungen unter Christen familiär sein (1 Tim 5,1-2). Wir sind sozusagen Gottes Familie geworden (vgl. Eph 2,19).

Röm 8,29 Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Eph 2,19 So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.
1 Tim 5,1-2 Einen älteren Mann fahre nicht hart an, sondern ermahne ihn als einen Vater, jüngere als Brüder; ältere Frauen als Mütter, jüngere als Schwestern in aller Keuschheit.
Hebr 2,10 Denn es geziemte ihm, um dessentwillen alle Dinge und durch den alle Dinge sind, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihrer Errettung durch Leiden vollkommen zu machen.
Hebr 2,11 Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen,
   
 

 

Fazit

Den Eindruck, den Jesus Christus Seinen Brüdern hinterliess, spricht ganz stark für Seine Gottessohnschaft. Wer hätte Jesus wohl besser gekannt als sie? Doch auch sie kamen zum Glauben und wurden auf eine ganz neue Art und Weise Brüder ihres Halbbruders Jesus Christus.

 

  

 

 

Schluss

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Thema

Die Familie von Jesus Christus.

 

 

Zielaussage

Jesus Christus begann Seinen Dienst in der Familie und gründete eine Glaubensfamilie. Auch dein Dienst beginnt in der Familie und auch du gehörst zur Glaubensfamilie.

 

 

nicht weltfremd

Das Christentum ist keine weltfremde Religion, die es nur in einer übersinnlichen Sphäre auszuleben gelten würde. Nein, der christliche Dienst beginnt in der Familie und soll dort seine ersten Früchte tragen.

 

 

christliche Familie

Die christliche Familie soll ein Ausdruck einer neuen Menschheit sein. In ihr sind alle gleichwertig, wenn auch nicht "gleichstellig". Es herrscht keine Anarchie, aber sehr wohl Liebe und Annahme.