Stichwort: erfahrbarer Glaube

07.10.2000

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Glaube und erfahre!



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NAVIGATION

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PREDIGTTEIL

UNTERPUNKT

BESCHREIBUNG

ANGABEN

STICHWORTVERZEICHNIS
AUFBAU

predigttechnische Angaben

EINLEITUNG

 

Predigteinleitung

HAUPTTEIL

1. Jesu Lehre ist erfahrbar
2. Der Heilige Geist ist erfahrbar

die eigentliche Predigt

SCHLUSS

 

Predigtschluss



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ANGABEN

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EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS

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Stichwort:

erfahrbarer Glaube

Bibel:

Joh. 7,16-17.37-39

Beschrieb:

Jesu Lehre wie auch Seinen Heiligen Geist können wir durch den Glauben an Ihn erfahren, bzw. erleben. Diese Erfahrung gibt uns Gewissheit, dass Gottes Wort die Wahrheit ist.

Datum:

2.10.2000

Ort:

HA Basel 2

Anlass:

Gottesdienst

Theologie:

Jüngerschaft

Aufgabe:

Predigt



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AUFBAU

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Methode

Bibellesung

Gegenstand

Glaube



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EINLEITUNG

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Thema

Der erfahrbare Glaube

Titel

Glaube und erfahre!

Kernaussage

Glaube an Jesus Christus!



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HAUPTTEIL

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PUNKT 1

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1. Jesu Lehre ist erfahrbar

Joh. 7,16-17

Da antwortete ihnen Jesus und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat.
Wenn jemand seinen Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.

seinen Willen

Was ist Gottes Wille, d.h. der Wille dessen, der Jesus gesandt hat?

Joh. 6,29

Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Glaube

Jesus meint also: Wer an mich glauben (d.h. sich für mich entscheidet), was der Wille dessen ist, der mich gesandt hat, wird erfahren, ob meine Lehre von Gott ist oder nur menschlich.

funktioniert

Damit lässt Jesus ein Angebot ergehen: "Kommt her, glaubt an mich und seht, ob dieser Glaube nicht funktionieren wird. Und ich sage euch: Er wird funktionieren!"

erfahrbare Kraft

Das Evangelium erschöpft sich also nicht in einer schönen Philosophie. Nein, vielmehr ist es eine erfahrbare Kraft (1. Kor. 4,19-20).

1. Kor. 4,19-20

Ich werde aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will, und werde nicht das Wort, sondern die Kraft der Aufgeblasenen kennenlernen. Denn das Reich Gottes (besteht) nicht im Wort, sondern in Kraft.

Petrus

Petrus wusste, dass das "Funktionieren" von Jesu Worten das Kennzeichen Seiner Person ist. Deshalb forderte er Jesus auch heraus, ihm zu befehlen, auf dem Wasser zu gehen (Mt. 14,28-29). Petrus wusste: Wenn das wirklich Jesus ist, dann wird es funktionieren!

Mt. 14,28-29

Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, wenn du es bist, so befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen. Er aber sprach: Komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und ging auf dem Wasser, um zu Jesus zu kommen.



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PUNKT 2

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2. Der Heilige Geist ist erfahrbar

Joh. 7,37-39

An dem letzten, dem grossen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fliessen.
Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.

grosser Tag

 

Wuppertaler

»Der letzte Tag dieses durch Jesus so tief erregten Laubhüttenfestes ist herangekommen. Vielleicht ist nicht der siebente, sondern der achte Tag gemeint, der nach 3. Mose 23,36 dem Fest noch hinzugefügt und besonders als festlich hervorgehoben war.
Jesus mag sein Wort so geformt haben, weil zum Brauchtum des Festes ein eindrucksvoller Vorgang gehörte, an den er anknüpfen kann. An jedem Festtag gingen Priester zum Teich Siloah hinab, füllten dort einen goldenen Krug mit Wasser und trugen ihn in feierlicher Prozession in den Tempel. Unter dem Jubel des Volkes und den Klängen der Tempelmusik wurde dieser Krug zugleich mit einer Kanne Weines in die am Altar angebrachten silbernen Schalen ausgeleert. Vor der grossen Festgemeinde stand dabei das Jesajawort (Jes. 12,3): "Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus dem Heilsbrunnen." Das war ihr Stolz und ihre Seligkeit, dass sie den Heilsbrunnen zu besitzen meinten und aus ihm schöpfen konnten. Welch ein Fest war es doch! Man sagte in Israel: "Wer die Freude des Wasserschöpfens nicht gesehen hat, hat niemals eine Freude gesehen."

Tenney

Der letzte Tag des Festes war der höchste von allen. Entsprechend der jüdischen Überlieferung wurde der achte Tag als eine heilige Gemeindeversammlung gefeiert, die nicht nur den Beschluss des Laubhüttenfestes, sondern des ganzen Jahresfestkreises markierte. An jenem Tag schloss die Liturgie ein Trankopfer von Wasser ein, das in einem goldenen Krug aus der Siloah-Quelle geholt wurde und das von den Priestern aufgeopfert wurde, indem sie sangen: "Ihr werdet mit Frohlocken Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils" (Jes. 12,3). Diese Liturgie ist vielleicht eine Erinnerung daran gewesen, wie Gott den dürstenden Israeliten in der Wüste Wasser schenkte, oder sie mag das Verlangen nach reichlichem Regenfall für die nächste Ernte symbolisiert haben.
Es besteht eine gewisse Unklarheit, ob das Wasser am letzten Tag des Festes dargeboten wurde; falls jedoch nicht, so enthält dadurch der dramatische Aufruf Jesu um so mehr Bedeutung: "Wen dürstet, der komme zu mir und trinke." An Stelle des materiellen Wassers bot er das geistliche an; an Stelle der Liturgie bot er eine Wirklichkeit dar.

Talmud

Einleitung. Das Hüttenfest. Israel hat dieses Herbstdankfest1 als drittes Wallfahrtsfest gefeiert unter Darbringung von Früchten, Wein und Öl. Die Festpilger wohnten in Hütten. Der Altar war festlich geschmückt. Diese Tage waren ausgezeichnet durch Wasseropfer, Umzüge der Priester um den Altar und nächtliche Lichtfeiern. Auch später wurden für die häusliche Feier auf flachen Dächern oder freien Plätzen Laubhütten erbaut. Wichtig ist, dass durch das mit Ästen und Zweigen dichtgedeckte Dach tagsüber die Sonne und nachts Sterne scheinen können. Die Hütte wird mit allem, was zum Wohnen nötig ist, behaglich eingerichtet, aussen und innen mit Früchten, Blumen und Bildern reich geschmückt. Wie bei einem Gartenfest, so wohnen und schlafen, essen, beten und singen die Frommen in ihrer Hütte, möglichst während der ganzen Zeit dieses fröhlichen Festes.
Am siebten Tag, dem "Tag der Bachweide", später "Grosses Hosiana" genannt, werden sieben Umzüge gemacht und damit das Fest beschlossen. Ein weiterer Tag, ohne die Symbole, schliesst sich an. Es ist der Tag mit dem fröhlichsten Gottesdienst des Jahres geworden, der später den Namen "Tag der Freude an der Weisung" erhielt. Unter Jubel und Tanz werden alle Bibelrollen siebenmal um die Synagoge getragen. Die Bitte um den für das Land Israel so wichtigen Regen wird von da ab bis zum Pesachfest in den zweiten Segensspruch des Achtzehngebetes eingeschaltet. Damit ist das Freudenfest beendet, und der vielfältige Jubel verstummt, in dem es hiess: "Lasst uns jauchzen und fröhlich sein mit dieser Weisung, denn sie ist uns Kraft und Licht; ein Baum des Lebens ist die Weisung, Leben für alle, denn in dir ist die Quelle des Lebens.

Mischna. Die Freude des Wasserschöpfens. "Wer die Freude an der Stätte des Schöpfens nicht gesehen, hat seiner Lebtag keine Freude gesehen. Beim Ausgang des ersten Feiertages des Festes gingen sie zum Frauenvorhof hinunter,2 wo man die Einrichtungen verbessert hatte. (Im Frauenvorhof kam es im Überschwang der Festfreude gelegentlich zu Ausschreitungen, so dass die Verantwortlichen durch Galerien die Frauen von den Männern trennten.) Da waren goldene Leuchter mit vier goldenen Schalen an ihren Spitezen und vier Leitern zu jeder einzelnen. Vier Jünglinge aus der Blüte der Priesterschaft, in ihren Händen Ölkrüge zu hundertzwanzig Log,3 füllten Schale um Schale. Aus den Fetzen der Priesterbeinkleider und ihren Gürteln4 drehte man Dochte und entzündete sie damit. Es gab kein Gehöft in Jerusalem, das nicht vom Licht der Stätte des Schöpfens erleuchtet wurde.
Fromme und Männer der Tat tanzten vor ihnen mit leuchtenden Fackeln in ihren Händen (sie jonglierten mit bis zu vier oder gar acht Fackeln vor Festfreude, und die Menge schaute zu) und sangen vor ihnen Lieder und Lobgesänge. Leviten ohne Zahl waren mit Leiern, mit Harfen und mit Zimbeln, mit Trompeten und mit anderen Musikinstrumenten auf den fünfzehn Stufen, die vom Vorhof Israels zum Frauenvorhof hinunterführten, den fünfzehn Stufenliedern in den Psalmen entsprechend.5 Auf ihnen standen die Leviten6 mit den Musikinstrumenten und sangen Lieder. Am oberen Tor, das vom Vorhof Israels hinunterführte zum Vorhof der Frauen, standen zwei Priester mit zwei Trompeten in ihren Händen. Wenn der Hahn rief, bliesen, trillerten und bliesen sie. (Dies war das Zeichen, dass das Wasser zur Spende vom Siloahteich geschöpft wurde. Die beiden Priester schritten nun, weiter Signal gebend, dem Tempeltore zu.).«7

wie die Schrift sagt

»In den alten Handschriften gibt es keine Zeichensetzung. Schon die Kirchenväter Cyprian und Origenes haben die Zeichensetzung und damit das Verständnis des Textes verschieden gefasst.

Wir wissen nicht, ob der Hinweis auf die Schrift eine Richtschnur für den Glauben sein soll ("wer so glaubt, wie die Schrift es sagt") oder ob er die Zusage begründet, dass der an Jesus Glaubende überfliessendes Leben für andere haben werde.

Elberfelder

Wer an mich glaubt, aus dessen Leibe werden, wie die Schrift gesagt hat, Ströme lebendigen Wassers fliessen. (Joh. 7,38)

Luther

Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fliessen. (Joh. 7,38)

Zitat

Wir wissen auch nicht, welches Schriftwort Jesus dabei vor Augen hatte. Das Wort Schrift (griech. graphe) bezog sich unweigerlich auf das AT, sofern es woanders im Evangelium zitiert wurde, und gewöhnlich auf eine bestimmte Passage. Doch können genau diese Worte: aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fliessen nirgends lokalisiert werden. Viele Textstellen enthalten Bezüge auf erfrischende Ströme oder lebendiges Wasser; aber keiner entspricht genau Jesu Worten. Es mag sein, dass Jesus sich auf den Begriff des lebendigen Wassers in der Schrift stützte, aber nicht auf eine bestimmte Stelle.
Westcott sagt in seiner Auslegung dieses Abschnittes: "Diese Bezugnahme geschieht nicht bezüglich eines isolierten Abschnittes, sondern entspricht dem allgemeinen Zug solcher Abschnitte (...) in Verbindung mit dem Originaleindruck."«8

Bibelstellen

Wenn wir Joh. 7,38 nach der Elberfelder-Übersetzung verstehen, könnten wir an folgende Bibelstellen in Jesaja als Parallelen anführen.

Jes. 44,3

Denn ich werde Wasser giessen auf das durstige und Bäche auf das trockene Land. Ich werde meinen Geist ausgiessen auf deine Nachkommen und meinen Segen auf deine Sprösslinge.

Jes. 55,1-3

Auf, ihr Durstigen, alle, kommt zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch! Warum wiegt ihr Geld ab für das, was kein Brot ist, und euren Verdienst für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich, und esst das Gute, und eure Seele labe sich am Fetten! Neigt euer Ohr und kommt zu mir! Hört, und eure Seele wird leben! Und ich will einen ewigen Bund mit euch schliessen, (getreu) den unverbrüchlichen Gnadenerweisen an David.

Jes. 58,11

Und beständig wird der HERR dich (Haus Jakob) leiten, und er wird deine Seele sättigen an Orten der Dürre und deine Gebeine stärken. Dann wirst du sein wie ein bewässterter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Wasser nicht versiegen.

Bewertung

Sicherlich ist es das beste, wenn wir beide Möglichkeiten offen lassen. Denn beide Übersetzungen sind in ihrem Inhalt ganz sicher richtig und der griechische Leser hat sicher ebenfalls an beide Möglichkeiten gleichzeitig gedacht.

Quellen des Heils

Während dieses Festes sangen die Israeliten: "Ihr werdet mit Frohlocken Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils" (Jes. 12,3). Mit Seinem Angebot erklärt Jesus unmissverständlich, dass Er diese Quelle des Heils ist.

Angebot

Dieses Angebot lässt Er sicher bewusst erst am Ende des Festes ergehen. Wer nach diesem in jeder Hinsicht berauschenden religiösen Fest noch nicht nicht geistlich gesättigt ist (wer sollte das denn sein?), kann zu Jesus kommen. Durch den Glauben wird er so gesättigt werden, dass es durch ihn hindurchfliessen wird zu anderen Menschen. Das ist die Fülle! Und diese Fülle ist erfahrbar.

Wasser schöpfen

Es ist das zweite Mal, dass Jesus angesichts von "Wasser schöpfen" das wahre Wasser des Hl. Geistes anbietet (Joh. 4,10).

Joh. 4,10

Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kennen würdest und wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

Hl. Geist

Dieses Wasser ist der Heilige Geist. Doch er war noch nicht da, weil Jesus noch nicht gestorben und auferstanden war. Darum bezeichnet Jesus selbst Seinen Tod als durchaus nützlich auch in bezug auf den Heiligen Geist (Joh. 16,7).

Joh. 16,7

Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden.

Glaube

Der Glaube an Jesus Christus ist unabdingbar, um diese Verheissung zu erleben. Er wird zweimal als absolute Bedingung erwähnt (Joh. 7,38+39).



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SCHLUSS

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Zielaussage

Glaube an Jesus Christus und du wirst Ihn erleben!

Trost

Wir müssen uns nicht auf den Himmel vertrösten lassen. Die christliche Wahrheit ist bereits hier und jetzt erfahrbar! Deshalb wird der Heilige Geist auch als unsere "Anzahlung" beschrieben. Er macht unser Christ-sein zur Erfahrung und diese Erfahrung bestätigt uns, dass Gottes Wort die Wahrheit ist.

2. Kor. 1,22

der uns auch versiegelt und das Unterpfand (o. die Anzahlung) des Geistes in unsere Herzen gegeben hat.

2. Kor. 5,5

Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns das Unterpfand (o. die Anzahlung) des Geistes gegeben hat.

Eph. 1,13-14

In ihm (seid) auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheissung. Der ist das Unterpfand unseres Erbes (o. die Anzahlung auf unser Erbe), auf die Erlösung (seines) Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.



1Nach 2. Mose 23,16 hiess es auch "Lesefest"

2Die Priester und Leviten stiegen die fünfzehn Stufen, die in der 4. Mischna erwähnt sind, vom Israelitenvorhof zum Frauenvorhof hinunter.

3Fast 65 Liter; vielleicht ist aber auch der Inhalt aller vier Krüge zusammen gemeint.

4Beides war aus reinem Leinen hergestellt, woraus nach der Vorschrift auch die Dochte gemacht wurden.

5Die sogenannten Stufenlieder: Ps. 120-134

6Dies wird darum wiederholt, weil die Leviten sich gewöhnlich bei dem Altar und nicht auf diesen Stufen aufstellten.

7ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 148-150

8ICI-Ordner: Johannes-Evangelium, S. 151