Stichwort: aufhören

Titel: Jetzt ist genug!

18.05.00

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Stichwort:
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Beschrieb3:
Theologie:

aufhören
Die Frau, die Abimelech den Mühlstein auf den Kopf warf, macht uns mit ihrer Entschlossenheit Mut, mit sorgen und sündigen aufzuhören.
Jüngerschaft

Bibel:
Datum:
Ort:
Anlass:
Aufgabe:

Richter 9
14.5.2000
HA Basel 2
Muttertag-Gottesdienst
Predigt



AUFBAU

Methode

textgebunden-thematische Predigt

Gegenstand

Frau aus Richter 9,53



EINLEITUNG

Thema

Muttertag

Titel

Jetzt ist genug!

Einführungs-
satz

Am Muttertag will ich natürlich über eine Frau predigen. Es ist eine ungewöhnliche Frau, die in der Bibel nicht einmal mit Namen erwähnt wird. Sie wird im Zusammenhang mit Abimelechs Tod erwähnt. Von der Entschlossenheit dieser Frau können nicht nur die Mütter, sondern wir alle, etwas lernen.

Kernaussage

Jetzt ist genug!





HAUPTTEIL

1. Jetzt ist genug - im AT


1.1 Frau mit Mühlstein

Richter 9,53

Da warf eine Frau einen oberen Mühlstein auf Abimelechs Kopf und zerschmetterte ihm den Schädel.

Ursache

Die Ursache des Konflikts liegt im Handeln Abimelechs und Sichems.

Abimelech

Abimelech war ein Sohn Gideons (Richt. 9,1a1), den dieser mit einer Sklavin von Sichem zeugte (Richt. 9,182). Abimelech war machthungrig und brachte seine Halbbrüder dazu, Sichem zu einer Verschwörung gegen die 70 Söhne Gideons zu überreden (Richt. 9,1-23). Die Stadt Sichem liess sich überreden (Richt. 9,34) und sie gaben dem Abimelech 70 Scheckel Silber (also für jeden Sohn Gideons einen Scheckel), mit dem er ehrlose Soldaten engagierte (Richt. 9,45). Mit diesen brachte er alle Söhne Gideons auf einem Stein um. Nur einer, Jotam, konnte entfliehen (Richt.9,56). Darauf machte Sichem Abimelech zu ihrem König (Richt. 9,67).

Jotam

Der einzig übriggebliebene Sohn Gideons spricht dann einen Fluch über Sichem und über Abimelech aus (Richt. 9,208).

Fluch

Drei Jahre später liess Gott diesen Fluch Jotams über Sichem und Abimelech kommen (Richt. 9,23a9). Abimelech zerstörte Sichem (Richt. 9,45.49). Er zerstörte auch gleich die Nachbarstadt Tebez. In dieser Stadt Tebez hatte es einen starken Turm. Und von diesem Turm aus warf die eine Frau den Mühlstein auf Abimelech. Zu Tode verletzt liess sich Abimelech von seinem Waffenträger töten, weil es eine Schande war, von einer Frau getötet zu werden. Der Fluch war erfüllt.

Frau

Was ging wohl in dieser Frau vor sich? Sie hat viel Zerstörung und ein grosses Gemetzel gesehen. Jetzt ging es ihr und vielen anderen mit ihr (vielleicht auch ihrer Familie) ans Leben. Da sagte sie sich: Abimelech hat Sichem zerstört, er hat Tebez zerstört, jetzt will er uns auch noch töten. Nein, jetzt ist genug! Keinen Schritt weiter! Und so warf sie den Stein.

Anwendung

Manchmal müssen wir sagen: Jetzt ist genug! Auch Frauen müssen das manchmal sagen.

Illustration

Als ich mit Eva in Rumänien einen Bus abliefern sollte, hatten wir kaum noch Benzin. Da stellte ich mich darauf ein, unser Ziel halt ohne weitere Tankfüllung zu erreichen versuchen. Doch da sagte sich meine Frau: Jetzt ist genug! Sie ging in die Tankstelle hinein. Ich weiss nicht, wie sie das genau fertig brachte, auf jeden Fall liess uns die Tankwärterin unser Auto volltanken!





2. Jetzt ist genug - im Alltag


2.1 Genug Übel

Mt. 6,34b

Jeder Tag hat an seinem Übel genug.

Auslegung

Jesus sagt uns etwas, das wir alle sehr gut wissen: das Leben ist hart. Jeder Tag bringt seine Herausforderungen mit sich. Und Jesus gibt uns einen guten Überlebenstyp. Er sagt: Packe einen Tag nach dem anderen an. Fürchte dich nicht schon vor Tagen, die noch gar nicht da sind! Es genügt das Übel, das der heutige Tag mit sich bringt.

Kinder-erziehung

Dieser (Über-)lebenstyp will ich heute - am Muttertag - einmal auf die Mütter anwenden. Wieviel mal am Tag müsst ihr doch euren Kindern sagen: Jetzt ist genug!
- genug fern gesehen,
- genug gemurrt,
- genug Dreck in die Wohnung gebracht,
- genug Unordnung gemacht,
- genug laute Musik gehört,
- genug wüst geredet,
- genug gestritten,
- genug geschrieen,
- genug Süssigkeiten gegessen,
- genug Gameboy gespielt.

Kindersorgen

Wieviel mal am Tag macht ihr euch doch genug Sorgen wegen den Kindern!
- genug Sorgen wegen der Schule,
- genug Sorgen wegen der Gesundheit.

Anwendung

Liebe Mutter. Irgendwann ist auch genug für dich. Du darfst nach des Tages Last getrost einmal sagen: Jetzt ist genug. Übergebe den ganzen Tag deinem Gott und lege dein ganzes Leben und deine ganze Familie in die Hände Gottes. Dann lege getrost dich selber ins Bett und ruhe dich aus! Es ist genug für heute! Schalte ab.



2.2 Genug Sorgen

Mt. 6,34a

So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen.

Auslegung

"Genug" heisst aber auch, sich nicht um die Zukunft zu sorgen, sondern alle Sorgen dem hinzuwerfen, der sich Sorgen um uns macht - Gott! Die Bibel verbietet uns hier nicht das Planen für die Zukunft, aber sie ruft uns zu, uns nicht um unsere Existenzgrundlage zu sorgen - Essen und Kleider (Mt. 6,3110). Vielmehr sollen wir uns um das Reich Gottes sorgen, dann wird der himmlische Vater auch unsere Existenzgrundlage sichern (Mt. 6,3311).

Illustration

Das ist eine göttliche Versicherung:
Bedingung: Sorget zuerst für das Reich Gottes
Leistung: Gott sichert unsere Versorgung

Anwendung

Sich um die Lebensgrundlage zu sorgen, ist normal. Alle machen das! D.h. alle Ungläubigen machen es (Mt. 6,3212). Du aber bist ein Kind Gottes. Und Gott ruft dich auf, Ihm dein Sorgerecht für dich und für deine ganze Familie abzutreten. Das hat etwas mit Demut zu tun (1. Petr. 5,6-713). Du sollst frei sein, um dich zuallererst um das Reich Gottes zu sorgen. Der Heerführer (Gott) will, dass Seine Soldaten (Christen) frei sind um für Gottes Reich geistlich zu kämpfen (2. Tim. 2,414).





3. Jetzt ist genug - im geistlichen Kampf


3.1 Genug der Sünde

1. Petr. 4,1-3

Da nun Christus im Fleisch gelitten hat, so waffnet auch ihr euch mit demselben Sinn - denn wr im Fleisch gelitten hat, hat mit der Sünde abgeschlossen -, um die im Fleisch (noch) übrige Zeit nicht mehr den Begierden der Menschen, sondern dem Willen Gottes zu leben. Denn die vergangene Zeit ist genug, den Willen der Nationen vollbracht zu haben, als ihr wandeltet in Ausschweifungen, Begierden, Trunkenheit, Festgelagen, Trinkgelagen und frevelhaften Götzendiensten.

Auslegung

Christus hat mit der Sünde abgeschlossen. Das ist zu erkennen, weil Er im Gehorsam Gott gegenüber im Fleisch gelitten hat (1. Petr. 4,1). Diesselbe Gesinnung sollen auch wir Christen haben: mit der Sünde abgeschlossen. Denn es ist der Sünde in unserem vergangenen Leben genug.

"grosse" Sünden

Wir haben in unserem vergangenen Leben genug gesündigt (Kol. 3,5-715):
- Unzucht,
- Unreinheit,
- böse Leidenschaft,
- böse Lust,
- Habsucht, die Götzendienst ist.

Das sind "grossen" Sünden.

"kleine" Sünden

Wir haben in unserem vergangenen Leben genug gesündigt. Jetzt gilt es aber auch, die "kleinen" Sünden abzulegen (Kol. 3,8-1016).
- Zorn,
- Wut,
- Bosheit,
- Lästerung,
- schändliches Reden,
- Lüge,
- faule Worte,
- Bitterkeit,
- Geschrei.

Das sind die "kleineren" Sünden. Es sind Sünden, die wir vorwiegend mit dem Mund begehen. Aber manchmal sind es eben die "kleinen Füchse", die den Weinberg verderben (Hohl. 2,1517). Ja, die "kleinen" Sünden, die wir mit unserer Zunge begehen, richten sehr oft grossen Schaden an (Spr. 10,1118)!

Anwendung

Wir wollen also darauf achten, durch die Kraft des Heiligen Geistes nicht nur mit den grösseren Sünden zu brechen, sondern auch mit den "kleineren".

Schlusssatz

Es ist genug gesündigt.





SCHLUSS

Zielaussage

Jetzt ist genug! Darum wollen wir mit sorgen und sündigen aufhören.

Zusammen-
fassung

Wir wollen aufhören, uns über unsere Existenzgrundlage (Essen, Kleider) sorgen zu machen.
Wir wollen auch mit der Sünde radikal brechen, - auch mit den "kleinen"!



1Richter 9,1a: Und Abimelech, der Sohn Jerub-Baals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter.

2Richter 9,18: ihr aber habt euch heute gegen das Haus meines Vaters erhoben und seine Söhne erschlagen, siebzig Mann auf einem Stein, und habt Abimelech, den Sohn seiner Sklavin, zum König gemacht über die Bürger von Sichem, weil er euer Bruder ist -,

3Richter 9,1-2: Und Abimelech, der Sohn Jerub-Baals, ging nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter. Und er redete zu ihnen und zur ganzen Sippe vom Haus des Vaters seiner Mutter und sagte: Redet doch vor den Ohren aller Bürger von Sichem: Was ist besser für euch: dass siebzig Männer über euch herrschen, alle Söhne Jerub-Baals, oder dass (nur) ein Mann über euch herrscht? Und bedenkt, dass ich euer Gebein und euer Fleisch bin!

4Richter 9,3: Da redeten die Brüder seiner Mutter über ihn vor den Ohren aller Bürger von Sichem all diese Worte. Und ihr Herz neigte sich Abimelech zu, denn sie sagten (sich): Er ist unser Bruder.

5Richter 9,4: Und sie gaben ihm siebzig (Schekel) Silber aus dem Haus des Baal-Berit. Und Abimelech kaufte sich damit ehrlose und leichtfertige Männer; die folgten ihm nach.

6Richter 9,5: Und er kam in das Haus seines Vaters, nach Ofra, und erschlug seine Brüder, die Söhne Jerub-Baals, siebzig Mann auf einem Stein. Es blieb aber Jotam übrig, der jüngste Sohn Jerub-Baals, denn er hatte sich versteckt.

7Richter 9,6: Und alle Bürger von Sichem und die ganze Bewohnerschaft des Millo versammelten sich und gingen hin und machten Abimelech zum König bei der Denkmals-Terebinthe, die in Sichem (steht).

8Richter 9,20: Wenn aber nicht, so gehe Feuer von Abimelech aus und fresse die Bürger von Sichem und die Bewohnerschaft des Millo! Und es gehe Feuer aus von den Bürgern von Sichem und von der Bewohnerschaft des Millo und fresse Abimelech!

9Richter 9,23a: Da sandte Gott einen bösen Geist zwischen Abimelech und die Bürger von Sichem.

10Mt. 6,31: So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen?

11Mt. 6,33: Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.

12Mt. 6,32: Denn nach diesem allen trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiss, dass ihr dies alles benötigt.

131. Petr. 5,6-7: Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr alle eure Sorge auf ihn werft; denn er ist besorgt für euch.

142. Tim. 2,4: Niemand, der Kriegsdienste leistet, verwickelt sich in die Beschäftigungen des Lebens, damit er dem gefalle, der ihn angeworben hat.

15Kol. 3,5-7: Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und Habsucht, die Götzendienst ist. Um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes. Darin seid auch ihr einst gewandelt, als ihr in diesen Dingen lebtet.

16Kol. 3,8-10: Jetzt aber legt auch ihr das alles ab: Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, schändliches Reden aus eurem Mund. Belügt einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen ausgezogen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat.

17Hohelied 2,15: Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben!

18Sprüche 10,11: Eine Quelle des Lebens ist der Mund des Gerechten, aber der Mund der Gottlosen birgt Gewalttat.