Stichwort: Anfechtung

Autor: Markus Brunner

17.02.2001

1/2



Wie ein Vogel im Käfig



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NAVIGATION

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PREDIGTTEIL

UNTERPUNKT

BESCHREIBUNG

ANGABEN

Stichwortverzeichnis
Aufbau

predigttechnische Angaben

EINLEITUNG


Predigteinleitung

HAUPTTEIL

1. Das Wesen der Anfechtung
2. Das Wirken der Anfechtung
3. Der Kampf gegen die Anfechtung
4. Gott hilft in der Anfechtung

die eigentliche Predigt

SCHLUSS


Predigtschluss



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ANGABEN

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EINTRAG INS STICHWORTVERZEICHNIS

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Stichwort:

Anfechtung

Bibel:

2. Kön. 18-19; 2. Chron. 32,1-23; Jes. 36-37

Beschrieb:

Wesen und Wirken der Anfechtung (Entmutigung; gegen Führer, Gott und Wahrheit); Kampf gegen die Anfechtung (Team, falsche Quellen stopfen, Mut fassen, Organisieren, Ermutigung, Gebet); Nutzen und Wesen der Prophetie (Jesaja)

Datum:

28.1.2001 / 4.2.2001 / 11.2.2001

Ort:

HA Basel 2

Anlass:

Gottesdienst

Theologie:

Jüngerschaft

Aufgabe:

Predigt



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AUFBAU

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Methode

Bibellesung

Gegenstand

Anfechtung



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EINLEITUNG

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Thema

Belagerung Jerusalems durch die Assyrer - Seine Befreiung

Einleitung

Die Geschichte von Hiskias Bedrohung durch den assyrischen König Sanherib kann man in der Bibel gleich dreimal lesen (2. Kön. 18-19; 2. Chron. 32,1-23; Jes. 36-37).

geistlicher Kampf

Diese Geschichte hat uns auch heute noch etwas zu sagen. Die Bibel zeigt uns allerdings, dass wir nicht gegen Menschen kämpfen sollen. Wir haben aber gegen finstere Mächte anzutreten, gegen die Macht der Finsternis, gegen Satan, gegen den Teufel (Eph. 6,12). Darum: Rüste dich zum Kampf!

Eph. 6,12

Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut, sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die Geister der Bosheit in der Himmelswelt.

Anfechtung

Der Angriff der Assyrer auf Juda ist ein Beispiel von Anfechtung, d.h. von einem teuflischen Angriff.

Käfigvogel

Der assyrische König Sanherib sagt in seinen Aufzeichnungen über seinen Krieg gegen Hiskia: "Hiskia selbst schloss ich gleich einem Käfigvogel in seiner Residenz Jerusalem ein."
In der Anfechtungen kommt man sich zuweilen wirklich wie ein Käfigvogel vor.

Titel

Wie ein Vogel im Käfig

Kernaussage

Rüste dich zum geistlichen Kampf.

Einleitungs-
satz

Im folgenden wollen wir von der Anfechtung, wie sie Hiskia erlebt hat, lernen.



Predigt 1

Hiskia 1: Wesen und Wirken der Anfechtung



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HAUPTTEIL

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PUNKT 1

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1. Das Wesen der Anfechtung


1.1 Geschichtliche Zeugen der Anfechtung

Archäologie

Im folgenden will ich die ganze Geschichte von Hiskias Anfechtung von Seiten der Geschichtsschreibung betrachten, die die Archäologie zu Tage gebracht hat.

Lachisch

»Lachis. Die Stadt war mit einem Areal von ca. 5 ha grösser als Jerusalem und Megiddo und von ca. 900-586 v.Chr. die judäische Hauptfestung im Südwesten. Die äussere Stadtmauer hatte eine Dicke von 4 m, die innere von 6 m; die Brustwehren waren vermutlich aus Holz. In der Stadtmitte der Palast des Distriktgouverneurs.«1

»Die Eroberung der Stadt durch Sanherib 701 v.Chr. (2. Kön. 18,14.17) ist auf assyr. Reliefs dargestellt, die uns wichtige Aufschlüsse über Kleidung, Waffen, Vieh und Wagen der damaligen Judäer geben.«2

Sanherib

»Obwohl er 46 befestigte Städte, die Hiskia gehörten, erobert hatte, behauptet er nicht, Jerusalem eingenommen zu haben. Er rühmte sich, 200'000 jüdische Gefangene gemacht zu haben und berichtete, dass Hiskia in Jerusalem wie ein Vogel im Käfig eingeschlossen war.«3

Sanherib (705-681). »Nach dem Westen führte ihn 701 der Aufstand, den Hiskia von Juda gemeinsam mit Sidon, Askalon und Ekron in Gang gebracht hatte; Ägypten und Babylonien unter Merodachbaladan standen als Anstifter dahinter. Sanherib warf die meisten Gegner rasch nieder und schlug die Ägypter bei Elteke; die Belagerung Jerusalems musste er aber wegen einer Seuche im Heer aufgeben, konnte jedoch einen reichen Tribut eintreiben. Er wurde 681 von einem seiner Söhne ermordet.«4

»Im Westen hat Sanherib durch seinen berühmten dritten Feldzug 701 die assyr. Gewalt wiederhergestellt. Sidon, Arvad, Byblos, Asdod, Ammon, Moab, Edom und Askalon, sowie Bet-Dagon, Japho, Bne-Berak und Azuru mussten sich beugen. Ekron, das seinen assyrerfreundlichen König Padi abgesetzt und an Hiskia ausgeliefert hatte, rief die Ägypter zu Hilfe; diese wurden jedoch bei Eltheke geschlagen, worauf auch Eltheke, Thimna und Ekron erobert wurden. Ein grosser Teil von Juda wurde erobert und zerstört, seine Bewohner deportiert. Hiskia wurde in Jerusalem belagert. Die Stadt wurde zwar nicht erobert, aber Hiskia musste sich zu schweren Abgaben bequemen.« Der »Grund, warum Sanherib sich zurückzog, ohne Jerusalem betreten und blutig bestraft zu haben, geht aus unseren Quellen nicht hervor.« »Über die letzten Regierungsjahre Sanheribs ist uns wenig bekannt. 681 ist er durch Mörderhand gefallen.«5

»Sanherib brandschatzte und plünderte das offene Land Judas und berichtet darüber: "Hiskia von Juda jedoch, der sich meinem Joch nicht unterworfen hatte - 46 seiner fest unmauerten Städte, sowie die zahllosen kleinen Städte in ihrem Umkreis, belagerte und eroberte ich durch das Anlegen von Belagerungswällen, Einsatz von Sturmwiddern, Infanteriekampf, Untergrabungen, Breschen und Sturmleitern. 200'150 Leute, grosse und kleine, männlich und weiblich, Pferde, Maultiere, Esel, Kamele, Rinder und Kleinvieh ohne Zahl führte ich aus ihnen heraus und rechnete sie zur Beute.
Sanherib fährt fort: "Ihn selbst schloss ich gleich einem Käfigvogel in seiner Residenz Jerusalem ein."
Dann berichtet er, dass er Erddämme gegen ihn aufwarf und die eroberten Städte von seinem Land abtrennte, indem er sie der Herrschaft der Philisterkönige von Aschdod, Ekron und Gaza unterstellte.
Die Furcht vor seiner Macht warf, nach Sanherib, Hiskia zu Boden. Seine arab. Hilfstruppen (?) fielen von ihm ab. Es folgt die Mitteilung, dass Hiskia durch einen Gesandten seine Unterwerfung anzeigte, dann wird der Tribut, den er leistete, ausführlich aufgezählt. Damit schliesst der Assyrerkönig seinen Heeresbericht über diesen Feldzug.«6

Zeugen

Im folgenden betrachten wir stumme Zeugen der Geschichte Hiskias aus der Sicht der Assyrer.

Assyrische Aufzeichnungen

Zitat

Assyrischer König Sanherib




»Der "Taylor-Zylinder" (691 v.Chr.); ein sechsseitiges Tonprisma aus kujundschik (London, British Museum, Höhe 38 cm).
Sanherib (704-681) berichtet hier von acht seiner Feldzüge, darunter von dem gegen Merodach-Baladan und von seinem Palästinafeldzug 701 v.Chr. (2. Kön. 18,13-36).«7

Auszug aus dem "Taylor-Zylinder": »Hiskia den Judäer... wie einen Käfigvogel inmitten der Stadt Jerusalem, seiner Hauptstadt ich schloss ihn ein.«8

»Sanherib vor Lachis, 701 v.Chr. (vom Lachis-Relief aus kujundschik, London, British Museum).
Der König sitzt auf einem reich verzierten Thron mit Fussschemel, von dessen Rückwand ein Teppich herabhängt. (...) In der Linken hält er einen Bogen, in der Rechten zwei Pfeile, deren Spitze zum Zeichen der Gnade nach oben gekehrt ist.«9

Judäer gehen ins Exil

Judäische Gefangene

Judäische Gepfählte






»Judäische Gefangene auf dem Weg ins Exil (Lachis-Relief Sanheribs aus kujundschik, um 700 v.Chr., London, British Museum).«10

»Jüd. Gefangene, viell. aus Lachisch, die unter Aufsicht eines assyr. Soldaten auf der Leier spielen. Assyr. Relief aus der Zeit Sanheribs.«11

»Assyrische Krieger pfählen judäische Gefangene aus Lachis (Szene vom Lachis-Relief Sanheribs aus kujundschik, um 700 v.Chr., London, British Museum).«12

Anwendung

Vielleicht hast auch du stumme Zeugen von Versuchungen und Anfechtungen. Arztzeugnisse, Briefe, Kündigungen, usw.


1.2 Die Anfechtung kommt

2. Chron. 31,20b - 32,1

Und er tat, was gut und recht und treu war vor dem HERRN, seinem Gott. Und bei jedem Werk, das er im Dienst für das Haus Gottes und im Gesetz und im Gebot begann, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit ganzem Herzen; und er hatte Gelingen.
Nach diesen Ereignissen und dieser Treue kam Sanherib, der König von Assur. Und er drang in Juda ein und belagerte die befestigten Städte, und er gedachte, sie für sich zu erobern.

2. Chron. 32,9a

Danach sandte Sanherib, der König von Assur, seine Knechte nach Jerusalem - er war aber noch vor Lachisch und seine ganze (Streit)macht mit ihm -

Hiskia

Nachdem Hiskia in Juda eine grosse religiöse Reform abgeschlossen hatte (2. Chron. 31,20b-21), stellte Hiskia mit seinen Verbündeten seine Tributzahlungen an den assyrischen König ein. Der assyrische König Sanherib antwortete prompt. Er griff Hiskia an (2. Chron. 32,1).

geistlicher Kampf

Dieser Angriff Sanheribs ist nicht nur die ganz logische Folge von Hiskias Entscheidung, die Tributzahlungen einzustellen. Aus dem biblischen Kontext her gesehen, können wir davon ausgehen, dass es hier eben doch um mehr ging. Es handelte sich hier durchaus auch um einen geistlichen Kampf. Der Teufel wollte die Reform Hiskias zerstören und vernichten.

Anwendung

Viele Versuchungen und Anfechtungen lassen sich auf eine natürliche Ursache zurückführen. Doch müssen wir uns bewusst sein, dass es um mehr geht. Diese natürlichen Ursachen sind lediglich der Auslöser des geistlichen Angriffes. Doch es ist gut möglich, dass dieser Angriff auf die eine oder andere Weise eben doch gekommen wäre.



1.3 Die Anfechtung kann man nicht verhindern

2. Kön. 18,13-17a

Im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia zog Sanherib, der König von Assur, herauf gegen alle befestigten Städte Judas und nahm sie ein.
Da sandte Hiskia, der König von Juda, zum König von Assur nach Lachisch und liess (ihm) sagen: Ich habe unrecht getan, kehre um von mir! Was du mir auferlegst, will ich tragen.
Da legte der König von Assur Hiskia, dem König von Juda, dreihundert Talente Silber und dreissig Talente Gold auf. Und Hiskia gab alles Silber, das sich im Haus des HERRN und in den Schatzkammern des Königshauses vorfand. In dieser Zeit brach Hiskia von den Türflügeln des Tempelraums des HERRN und von den Pfosten, die Hiskia, der König von Juda, überzogen hatte, (das Gold) ab und gab es dem König von Assur.
Aber der König von Assur sandte von Lachisch aus den Tartan und den Rabsaris und den Rabschake mit einem gewaltigen Heer gegen den König Hiskia nach Jerusalem. ...

Hiskias Tribut

Hiskia sieht sich einem übermächtigen assyrischen Heer gegenüber und sieht keinen anderen Ausweg, als die von ihm eingestellten Tributzahlungen an den assyrischen König nachzuzahlen und sich so freizukaufen.
Der assyrische König nimmt das Silber und Gold an, stellt aber seinen Angriff gegen Hiskia nicht ein!

Anwendung

Manchmal suchen auch wir nach Wegen, der Versuchung zu entrinnen. Doch das geht nicht. Auch wenn wir etwas in diese Richtung unternehmen, werden wir die Versuchung damit doch nicht verhindern.




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PUNKT 2

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2. Das Wirken der Anfechtung

2. Chron. 32,16

Und noch mehr redeten seine Knechte gegen Gott, den HERRN, und gegen seinen Knecht Hiskia.


2.1 Gegen den Mut

2. Chron. 32,9-10

Danach sandte Sanherib, der König von Assur, seine Knechte nach Jerusalem - er war aber noch vor Lachisch und seine ganze (Streit)macht mit ihm - zu Hiskia, dem König von Juda, und zu ganz Juda, das in Jerusalem war, und liess (ihnen) sagen: So spricht Sanherib, der König von Assur: Worauf vertraut ihr, dass ihr in der Belagerung in Jerusalem aushalten wollt?

2. Chron. 32,18

Und sie riefen dem Volk von Jerusalem, das auf der Mauer war, mit lauter Stimme auf judäisch zu, um sie zu schrecken und bestürzt zu machen, damit sie die Stadt einnehmen könnten.

2. Kön. 18,36

Da schwieg das Volk still und antwortete ihm kein Wort; denn das war der Befehl des Königs: Ihr sollt ihm nicht antworten!

geistiger Angriff

Erstaunlicherweise greift der assyrische König Sanherib die Stadt Jerusalem zuerst geistig an. Der erste Angriff auf die Stadt Jerusalem war die Entmutigung. Assyrische Boten sprachen vor Jerusalem nicht nur zu den königlichen Beamten Hiskias, sondern auch ganz bewusst zum ganzen Volk. Deshalb sprachen sie nicht auf aramäisch, obwohl sie von den judäischen Beamten dazu aufgefordert wurden, sondern bewusst judäisch (2. Kön. 18,26-27).

2. Kön. 18,26-27

Da sagten Eljakim, der Sohn Hilkijas, und Schebna und Joach zum Rabschake: Rede doch zu deinen Knechten aramäisch! Denn wir verstehen es. Und rede nicht judäisch mit uns vor den Ohren des Volkes, das auf der Mauer ist! Doch der Rabschake sagte zu ihnen: Hat mich mein Herr (etwa nur) zu deinem Herrn und zu dir gesandt, um diese Worte zu reden, (und) nicht zu den Männern, die auf der Mauer sitzen, um mit euch ihren Kot zu essen und ihren Harn zu trinken?

wirkungsvolle Waffe

Entmutigung ist eine sehr wirkungsvolle Waffe. Sie schwächt total. Sie bewirkt, dass wir den Kampf aufgeben, weil wir ihn für verloren sehen, bevor wir überhaupt verloren haben!

nicht antworten

Hiskia gab an das Volk explizit den Befehl, den assyrischen Boten nicht zu antworten (2. Kön. 18,36). Das ist ein guter Rat. Auch wir sollen mit unserem geistlichen Feind, dem Teufel, nicht diskutieren und argumentieren. Das tat nicht einmal Jesus. Jesus beschränkte sich darauf, ihm Bibelworte zu zitieren (Mt. 4,4.7.10). Das ist die beste Verteidigung!

Mt. 4,4

Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.«

Mt. 4,7

Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.

Mt. 4,10

Da spricht Jesus zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.«



2.2 Gegen den Führer

2. Chron. 32,11

Verführt euch Hiskia nicht, um euch dem Tod durch Hunger und Durst preiszugeben, wenn er sagt: Der HERR, unser Gott, wird uns aus der Hand des Königs von Assur retten?

2. Chron. 32,12

Ist es nicht Hiskia, der seine Höhen und seine Altäre beseitigt hat, als er zu Juda und zu Jerusalem gesagt hat: Vor einem Altar sollt ihr euch niederwerfen, und auf ihm sollt ihr Rauchopfer darbringen?

2. Chron. 32,15a

Und nun, lasst euch von Hiskia nicht täuschen und lasst euch nicht auf diese Weise verführen! Glaubt ihm nicht!

Führer Hiskia

Der zweite Angriff war die Entfremdung von König und Gott. Sanheribs Boten erklären den Führer Hiskia zum Verführer und den Gottesdiener zum Gottesverachter.

geistliche Führer

Die feindliche Macht hat es immer auf die Führer abgesehen. Das gilt auch für die finstere Macht, den Teufel. Er hat es auf alle Menschen abgesehen, aber ganz besonders auf die gläubigen Christen. Er hat es auf alle gläubigen Christen abgesehen, aber ganz besonders auf die geistlichen Führer!

Anwendung

Ich bitte euch, mich als Gemeindeleiter in eure Gebete einzuschliessen und weiss auch, dass das viele von euch tun. An dieser Stelle will ich mich ganz herzlich bei euch bedanken!



2.3 Gegen Gott

2. Chron. 32,13-14

Erkennt ihr nicht, was ich und meine Väter allen Völkern der Länder getan haben? Konnten etwa die Götter der Nationen der Länder ihr Land aus meiner Hand retten?
Wer ist unter allen Göttern dieser Nationen, an denen meine Väter den Bann vollstreckt haben, der sein Volk aus meiner Hand hat retten können, so dass euer Gott euch aus meiner Hand retten könnte?

2. Chron. 32,15b

Denn kein Gott irgendeiner Nation oder irgendeines Königreiches hat sein Volk aus meiner Hand und aus der Hand meiner Väter retten können. Wieviel weniger wird euer Gott euch aus meiner Hand retten!

2. Chron. 32,17

Auch schrieb er einen Brief, um den HERRN, den Gott Israels, zu verhöhnen und gegen ihn zu reden, indem er behauptete: Wie die Götter der Nationen der Länder, die ihr Volk nicht aus meiner Hand errettet haben, so wird auch der Gott Hiskias sein Volk nicht aus meiner Hand retten.

2. Chron. 32,19

Und sie redeten von dem Gott Jerusalems wie von den Göttern der Völker der Erde, die doch Machwerk von Menschenhänden sind.

Angriff gegen Gott

Der dritte geistige Angriff war gegen Gott gerichtet. Wohlverstanden: Sanheribs Boten erklärten Gott nicht für tot. Nein, sie behaupten lediglich, dass sich der Gott Hiskias nicht von den Göttern der anderen Völker unterscheide.

Gott macht einen Unterschied

Merken wir doch diesen einen Satz: Gott macht einen Unterschied! Gott ist unvergleichbar und einzigartig. Er unterscheidet sich von allen Menschen, er unterscheidet sich von allen Götzen, er unterscheidet sich von allen Religionen!



2.4 Gegen die Wahrheit

2. Kön. 18,25

Nun, bin ich etwa ohne den HERRN gegen diesen Ort heraufgezogen, um ihn zu verheeren? Der HERR hat zu mir gesagt: Zieh hinauf gegen dieses Land und verheere es!

2. Kön. 18,31-32a

Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assur: Macht Frieden mit mir und kommt zu mir heraus! Dann soll jeder von seinem Weinstock und jeder von seinem Feigenbaum essen und jeder das Wasser seiner Zisterne trinken, bis ich komme und euch in ein Land hole wie euer Land, ein Land von Korn und Most, ein Land von Brot und Weinbergen, ein Land von Olivenöl und Honig. Dann werdet ihr am Leben bleiben und nicht sterben.

Sanherib als Gottes-
diener?

Jetzt beansprucht Sanherib in der Rede seinen Heroldes Rabschake, ein Diener des Gottes Hiskia zu sein (2. Kön. 18,25). Er will dem Volk Juda doch tatsächlich weis machen, dass er im Auftrag ihres Gottes handelt!

Prüfung der Prophetie

Diese Anmassung klingt für uns heute völlig absurd. Doch Hiskia hat diese Behauptung wohl nicht so leicht weggetan wie wir heute. Tatsache ist, dass Pharao Necho gegenüber Josia etwas ähnliches behauptete und damit recht hatte (2. Chron. 35,20-22)! (Unterschied: Pharao Necho wollte nicht gegen Josia kämpfen.) Das zeigt uns, wie heikel der Umgang mit Prophetie ist und wie sensibel und gut wir sie prüfen müssen.

2. Chron. 35,20-22

Nach all diesem, als Josia das Haus (wieder) hergerichtet hatte, zog Necho, der König von Ägypten, herauf, um bei Karkemisch am Euphrat zu kämpfen. Und Josia zog aus, ihm entgegen. Da sandte er Boten zu ihm und liess (ihm) sagen: Was habe ich mit dir zu tun, König von Juda? Nicht gegen dich (komme ich) heute, sondern gegen das Haus, mit dem ich Krieg führe. Und Gott hat (zu mir) gesagt, dass ich eilen soll. Lass ab von Gott, der mit mir ist, damit er dich nicht verderbe!
Aber Josia wandte sein Gesicht nicht von ihm ab, sondern verkleidete sich, um gegen ihn zu kämpfen. Und er hörte nicht auf die Worte Nechos, die aus dem Mund Gottes kamen.

Sanherib als Mose?

Als nächstes stellt sich Sanherib als gnädiger Führer des Volkes Juda dar. Er werde sie in ein neues, gutes Land führen. Will sich hier Sanherib als Mose darstellen, der im Auftrag Gottes das Volk Israel in ein neues Land führt?

Anwendung

Der Feind, der Teufel, will auch uns verblenden. Gutes macht er schlecht, Schlechtes heisst er mit möglichst klugen Argumenten gut. Lassen wir uns nur ja nicht täuschen. Gottes Wort, die Bibel, wird uns helfen, den Teufel zu entlarven. Ein Ziel der Gemeinde Jesu ist es, die Glieder zu mündigen Christen wachsen zu lassen, die sich nicht von falschen Lehren beirren lassen (Eph. 4,14).

Eph. 4,14

(Denn) wir sollen nicht mehr Unmündige sein, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch die Betrügerei der Menschen, durch (ihre) Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum.



Predigt 2

Hiskia 2: Rüste dich gegen die Anfechtung!



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PUNKT 3

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3. Der Kampf gegen die Anfechtung


3.1 Hiskia arbeitet mit Ratgebern

2. Chron. 32,2-3a

Und als Hiskia sah, dass Sanherib gekommen und dass sein Gesicht zum Kampf gegen Jerusalem gerichtet war, da beriet er sich mit seinen Obersten und seinen Helden, ...

gute Ratgeber
im AT

Hiskia beriet sich mit guten Ratgebern. Gute Ratgeber waren schon im Altertum sehr wichtig (Spr. 11,14; 15,22; 24,6) und konnten von entscheidender Bedeutung sein (2. Sam. 16,23).

2. Sam. 16,23

Der Rat Ahitofels aber, den er in jenen Tagen gab, war, als wenn man das Wort Gottes befragte; so (viel galt) jeder Rat Ahitofels sowohl bei David als auch bei Absalom.

Spr. 11,14

Wo es an Führung fehlt, kommt ein Volk zu Fall, doch (kommt) Rettung durch viele Ratgeber.

Spr. 15,22

Pläne scheitern, wo keine Besprechung ist; wo aber viele Ratgeber sind, kommt etwas zustande.

Spr. 24,5-6

Ein weiser Mann ist mehr als ein starker, und ein Mann von Erkenntnis ist besser als ein kraftvoller. Denn mit weiser Überlegung führst du deinen Krieg, und Rettung (kommt) durch viele Ratgeber.

schlechte Ratgeber
im AT

Hiskia holte sich offensichtlich den Rat von guten Ratgebern. Schlechte Ratgeber hingegen hatten in der Geschichte Israels zuweilen verheerende Auswirkungen (2. Chron. 22,3-4; 24,17-18).

2. Chron. 22,3-4

Auch er ging auf den Wegen des Hauses Ahabs; denn seine Mutter war seine Beraterin zu gottlosem Handeln. Und er tat, was böse war in den Augen des HERRN, wie das Haus Ahabs; denn die waren nach dem Tod seines Vaters seine Berater zu seinem Verderben.

2. Chron. 24,17-18

Und nach dem Tod Jojadas kamen die Obersten von Juda und beugten sich vor dem König nieder; und der König hörte auf sie. Und sie verliessen das Haus des HERRN, des Gottes ihrer Väter, und dienten den Ascherim und den Götzenbildern. Da kam ein Zorn (vom HERRN) über Juda und Jerusalem wegen dieser ihrer Schuld.

Teams im NT

Im Neuen Testament sehen wir, dass die ersten Christen zwar keine eigentlichen Ratgeber kannten, aber in Teams arbeiteten (z.B. Apg. 13,1). Teams sind also die neutestamentliche Form von den alttestamentlichen Ratgebern.

Apg. 13,1

Es waren aber in Antiochien, in der dortigen Gemeinde, Propheten und Lehrer: Barnabas und Simon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen, der mit Herodes, dem Vierfürsten, auferzogen worden war, und Saulus.

Anwendung

Reichgottesarbeit ist Teamarbeit!


3.2 Hiskia versagt den Assyrern jegliche Hilfe

2. Chron. 32,3b-4

...(ob sie) die Wasser der Quellen, die ausserhalb der Stadt lagen, verstopfen (sollten). Und sie unterstützten ihn. Und es versammelte sich viel Volk, und sie verstopften alle Quellen und den Bach, der im Innern der Erde fliesst. Denn sie sagten: Warum sollen die Könige von Assur kommen und viel Wasser finden?

Hiskia

Hiskia liess die zugänglichen Quellen ausserhalb Jerusalems verstopfen. So behinderte er ganz stark die Wasserversorgung des assyrischen Heeres. Jerusalem selber zapfte diese Quelle unterirdisch an.

Quelle Gihon

»Die Quelle Gihon, von der die Wasserversorgung Jerusalems abhängig war, lag ausserhalb der Mauern am Osthang des Stadthügels. Daher bestand die Gefahr, dass den Einwohnern bei einer Belagerung das Wasser abgeschnitten wurde. Um das zu verhindern, trieb man von der Quelle aus nach Westen einen Tunnel in den Fels, der in einem senkrechten Schacht innerhalb der Stadtmauer endete und so den Zugang zum Wasser sicherte. Dieser Tunnel ist wahrscheinlich mit dem hebr. zinnor (LÜ: Schacht; 2. Sam. 5,8) gemeint, und Joab scheint auf diesem Weg in die Jebusiterstadt eingedrungen zu sein (vgl. 1. Chron. 11,6).«13

Hiskia legte sehr grossen Wert auf die unterirdische Wasserversorgung Jerusalems.
»Im Zusammenhang mit dem assyr. Einfall und der Wasserversorgung der belagerten Stadt (vgl. 2. Chron. 32,2-4) steht auch der Bau des Siloah-Tunnels unter Hiskia (V. 30; 2. Kön. 20,20). Die 1880 im Tunnel gefundene Siloahinschrift enthält den Bericht vom Bau des über 500 m langen Stollens.«14

2. Kön. 20,20

Und die übrige Geschichte Hiskias und all seine Machttaten und wie er den Teich und die Wasserleitung gemacht und das Wasser in die Stadt geleitet hat, ist das nicht geschrieben im Buch der Geschichte der Könige von Juda?

Quellen

Hiskia achtete also auf zwei Dinge: Er stellte die Wasserversorgung Jerusalems sicher und verhinderte, dass der Feind sich selber mit Wasser versorgen konnte.

Quelle sichern

Auch für uns ist es von elementarer Wichtigkeit, uns mit lebendigem Wasser zu versorgen und darauf zu achten, dass uns niemand diese lebenswichtige Quelle abschneiden kann. Dieser Quelle müssen wir grösste Aufmerksamkeit zukommen lassen. Jesus ist diese Quelle. Nur wenn wir mit Ihm verbunden sind, dann kann unser geistliches Leben fruchtbar sein.

Joh. 15,5

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.

Quellen stopfen

Dann ist es auch wichtig, dass wir alle Quellen, die dem Feind nützen könnte, zumachen. Wir sollten konsequent alle Gedankenquellen, die uns schaden, so weit wie möglich entfernen.

Mt. 5,29-30

Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlass zur Sünde gibt, so reiss es aus und wirf es von dir; denn es ist besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand dir Anlass zur Sünde gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir besser, dass eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.



3.3 Hiskia fasst Mut und rüstet sich materiell

2. Chron. 32,5

Und er fasste Mut und baute die ganze Mauer, wo sie eingerissen war, (wieder) auf und errichtete auf ihr Türme und (baute) die andere Mauer ausserhalb und befestigte den Millo der Stadt Davids; und er fertigte Waffen in Menge an und Schilde.

Hiskia fasste Mut

Hiskia fasste Mut. Mut ist wohl etwas vom allerwichtigsten, wenn man sich anschickt, gegen einen übermächtigen Feind bestehen zu wollen. Und dann rüstet Hiskia auf.

Haltung

Es gibt Zeiten, da müssen wir bewusst "Mut fassen". Mut zum Guten ist nicht nur ein Geschenk des Himmels (Apg. 4,29-31), sondern auch eine Haltung die wir einnehmen können. Deshalb kann Gott durchaus auch zu Mut auffordern (Josua 1,9).

Josua 1,9

Habe ich dir nicht geboten: Sei stark und mutig? Erschrick nicht und fürchte dich nicht! Denn mit dir ist der HERR, dein Gott, wo immer du gehst.

Apg. 4,29-31

Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden; und strecke deine Hand aus zur Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. Und als sie gebetet hatten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren: und sie wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimütigkeit.



3.4 Hiskia rüstet sich personell.

2. Chron. 32,6a

Auch setzte er Kriegsoberste über das Volk.

Bevoll-
mächtigung

Hiskia rüstet sich nicht nur materiell, sondern auch personell. Er ernennt Generäle.

Organisation

Nicht alle Probleme werden nur auf der geistlichen Ebene gelöst. Manche müssen wir organisatorisch lösen. Hiskia reorganisierte sein Heer, so dass es besser einsatzfähig wurde.

Apostel

Die Apostel organisierten das Verteilen des Armenbrotes, so dass die hellenistischen Witwen nicht mehr übersehen wurden (Apg. 6,1-4).

Apg. 6,1-4

In diesen Tagen aber, als die Jünger sich mehrten, entstand ein Murren der Hellenisten gegen die Hebräer, weil ihre Witwen bei der täglichen Bedienung übersehen wurden. Die Zwölf aber beriefen die Menge der Jünger und sprachen: Es ist nicht gut, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und die Tische bedienen. So seht euch nun um, Brüder, nach sieben Männern unter euch, von (gutem) Zeugnis, voll Geist und Weisheit, die wir über dieses Geschäft bestellen wollen; wir aber werden im Gebet und im Dienst des Wortes verharren.



3.5 Hiskia rüstet sich geistig.

2. Chron. 32,6b-8

Und er versammelte sie zu sich auf dem Platz am Stadttor und redete zu ihren Herzen und sagte: Seid stark und mutig! Fürchtet euch nicht und seid nicht niedergeschlagen vor dem König von Assur und vor der ganzen Menge, die mit ihm ist! Denn mit uns sind mehr als mit ihm. Mit ihm ist ein Arm aus Fleisch. Aber mit uns ist der HERR, unser Gott, um uns zu helfen und unsere Kriege zu führen!
Und das Volk verliess sich auf die Worte Hiskias, des Königs von Juda.

Hiskia ermutigt

Dann rüstet sich Hiskia geistig: Er ermutigt sowohl die Generäle wie auch das ganze Volk. Diese Ermutigung werden sie gebraucht haben, wenn die Boten Sanheribs das Volk zu entmutigen versuchte.

einander ermutigen

Auch wir sollen einander ermutigen. Das ist ein wichtiges Ziel eines jeden Gottesdienstes.

Hebr. 10,24-25

und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen, indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern (einander) ermuntern, und (das) um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht.



3.6 Hiskia rüstet sich geistlich.

2. Chron. 32,20

Und der König Hiskia und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, beteten deswegen und schrieen zum Himmel um Hilfe.

Hiskia betet

Jetzt rüstet sich Hiskia geistlich: Er betet und auch der Prophet Jesaja betet zu Gott. Sie beten nicht nur, nein sie schreien zum Himmel, zu Gott.
Dieses Gebet ist bei weitem nicht das einzige, das Hiskia in seiner Notlage unternimmt, aber es gehört ganz sicher zum wichtigsten überhaupt.

Aufruf zum Gebet

Auch wir müssen uns bewusst sein, dass das Gebet elementar wichtig ist. Nachdem Paulus in Eph. 6,14-17 die geistliche Waffenrüstung beschrieben hat, ruft er die Christen zum Gebet auf (Eph. 6,18).

Eph. 6,18

Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen



Predigt 3

Hiskia 3: Nutzen und Wesen der Prophetie



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PUNKT 4

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4. Gott hilft in der Anfechtung


4.1 Hiskia beansprucht den prophetischen Dienst Jesajas

2. Kön. 19,1-4

Und es geschah, als der König Hiskia es hörte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in Sacktuch und ging in das Haus des HERRN.
Dann sandte er Eljakim, den Palastvorsteher, und den Schreiber Schebna und die Ältesten der Priester, in Sacktuch gehüllt, zum Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz.
Und sie sagten zu ihm: So spricht Hiskia: Ein Tag der Bedrängnis und der Züchtigung und der Schmähung ist dieser Tag! Denn die Kinder sind bis an den Muttermund gekommen, aber da ist keine Kraft zu gebären. Vielleicht hört der HERR, dein Gott, alle Worte des Rabschake, den sein Herr, der König von Assur, gesandt hat, um den lebendigen Gott zu verhöhnen, und bestraft (ihn) wegen der Worte, die der HERR, dein Gott, gehört hat. Erhebe doch ein Gebet für den Überrest, der sich (noch) findet!
So kamen die Knechte des Königs zu Jesaja.

gute Propheten
im AT

Hiskia suchte nicht nur den Rat seiner Ratgeber, sondern er beanspruchte auch die Dienste des Propheten Jesajas. Propheten sprachen im Alten Testament sehr oft zu den Königen und Obersten von Israel und vermittelten ihnen so den Willen Gottes. Leider wurden sie selten gehört, was schliesslich zum Exil Israels führte (2. Chron. 24,19; 36,15-16).

2. Chron. 24,19

Und er sandte Propheten unter sie, um sie zu dem HERRN zurückzuführen, und diese warnten sie; aber sie hörten nicht darauf.

2. Chron. 36,15-16

Und der HERR, der Gott ihrer Väter, sandte zu ihnen durch seine Boten, früh sich aufmachend und sendend; denn er hatte Mitleid mit seinem Volk und seiner Wohnung. Aber sie verhöhnten die Boten Gottes und verachteten seine Worte und verspotteten seine Propheten, bis der Zorn des HERRN gegen sein Volk (so) stieg, dass es keine Heilung mehr gab.

falsche Propheten
im AT

Hiskia hörte nicht auf falsche Propheten. Das zeichnete ihn als einen guten König aus.

»Es gibt eine Tatsache im Bericht über den Propheten des AT, die uns verwundert und sogar schockiert. Es ist die Gegenwart und sogar der Vorzug, der dem falschen Propheten gegeben wird, fast durch die ganze Geschichte Israels hindurch.
Man darf wohl mit Recht sagen, dass die schwerste Auseinandersetzung, die der wahre Prophet zu führen hatte, die gegen den falschen Propheten war und nicht so sehr gegen die irreligiösen Elemente in Israel.

2 Arten

Es scheint 2 Klassen von falschen Propheten gegeben zu haben.

Imitation

Die eine bildeten die imitierenden Propheten. Männer, die es aus dem einen oder anderen Grund nützlich fanden, eine gute Sache nachzuahmen.
Beispiel: 1. Kön. 22. Ahabs und Joschafats Kriegsabsichten, Weissagung des falschen Propheten Zedekia und des richtigen Propheten Micha.

Rückfall

Die andere Klasse bestand offenbar aus Rückfälligen. Männer, die wirkliche Propheten gewesen und aus ihrem hohen Amt gefallen waren.
Beispiel: 1. Kön. 13. Weissagung gegen Jerobeam durch den Mann Gottes aus Juda, Ungehorsam und Tod des Propheten durch falsche Prophetie eines alten Propheten.«

Taten

»Mehrere Vorwürfe werden gegen die falschen Propheten erhoben.

  • sie prophezeiten "was angenehm ist" und nicht "was wahr ist" (Jes. 30,10-1115)

  • sie gaben der Versuchung nach, nur das zu sagen, was die Leute gern hörten und sich wünschten (Hes. 13,10-16)

  • sie prophezeiten falsch, weil die Leute "es gern so wollten" (Jer. 5,31)

  • sie liessen sich zu Schmeicheleien herab und gefielen ihren Hörern durch persönliches Lob, das nur zur Selbsttäuschung verführte (Hes. 12,24)«

Charakter

»Da das Werk nur der Ausdruck des Lebens ist und das Verhalten das Ergebnis des Charakters, stellt sich die Frage ganz natürlich und notwendig, was diese Propheten wirklich waren.

  • in einigen Fällen waren es trunksüchtige Männer (Jes. 28,7)

  • in anderen Fällen waren sie ruchlos und böse (Jer. 23,11)

  • wieder in anderen Fällen waren sie bestechlich (Jes. 56,10; Micha 3,11)

  • einige wiederum waren leichtfertig und treulos (Zeph. 3,4)

  • andere waren einer Sache schuldig, die wir heute als Plagiat (Diebstahl geistigen Eigentums) bezeichnen würden, "die mein Wort stehlen einer vom anderen" (Jer. 23,30)«

Antrieb

»Warum die falschen Propheten falsch waren? Es gab nur eine Ursache: "die aus eigenem Antrieb heraus weissagen" Hes. 13,2). Das und nur das allein war der Grund: ihre Schau kam aus ihnen selbst und nicht von oben herab.«

Werdegang

»Wie wurden die falschen Propheten zu dem, was sie waren? Die Gelehrten neigen dazu, ihren Niedergang dem Zustand und dem Lebensstil der Schulen der Propheten zuzuschreiben. Sie wurden starr in den Formen, konventionell, gewöhnt an heilige Dinge und Worte, und so wurden sie geistlich verdorben. Das mag richtig sein oder auch nicht, auf jeden Fall weist es auf eine Möglichkeit, wenn nicht gar grosse Wahrscheinlichkeit hin.«16

Ratgeber, Propheten

Das AT spielt die Ratgeber nicht gegen die Propheten aus und umgekehrt. Beide waren von elementarer Wichtigkeit für einen guten König.
Auch im NT werden Geistesgaben der Leitung und Weisheit nicht gegen die Prophetie und Zungenrede ausgespielt und umgekehrt. Es braucht ein Gleichgewicht dieser Gaben. Prophetie und Zungenrede ohne Leitung und Weisheit artet in Unordnung aus.(1. Kor. 14,26-33).

1. Kor. 14,32-33

Und die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht (ein Gott) der Unordnung, sondern des Friedens.

Team im NT

In der neutestamentlichen Gemeinde in Antiochien sind die Propheten teil des Leitungsteams (Apg. 13,1).
Auch im NT gab es leider falsche Propheten, was die Gemeinde Christi irre führte (Offb. 2,20-23).

Apg. 13,1

Es waren aber in Antiochien, in der dortigen Gemeinde, Propheten und Lehrer: Barnabas und Simon, genannt Niger, und Lucius von Kyrene und Manahen, der mit Herodes, dem Vierfürsten, auferzogen worden war, und Saulus.

Offb. 2,20-23

Aber ich habe gegen dich, dass du das Weib Isebel gewähren lässt, die sich eine Prophetin nennt und meine Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen. Und ich gab ihr Zeit, damit sie Busse tue, und sie will nicht Busse tun von ihrer Unzucht. Siehe, ich werfe sie aufs Bett und die, welche Ehebruch mit ihr treiben, in grosse Drangsal, wenn sie nicht Busse tun von ihren Werken. Und ihre Kinder werde ich mit dem (Pest-)Tod töten, und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht; und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben.

Anwendung

Auch in heutigen christlichen Gemeinden sollten Leitungsteams auf beides hören: auf gute Ratgeber und auf gute Propheten.



4.2 Die Prophetie Jesajas

2. Kön. 19,5-7

So kamen die Knechte des Königs Hiskia zu Jesaja. Und Jesaja sagte zu ihnen: So sollt ihr zu eurem Herrn sagen:
So spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört hast, mit denen die Diener des Königs von Assur mich gelästert haben!
(1) Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Gerücht hören
(2) und in sein Land zurückkehren wird;
(3) dann will ich ihn in seinem Land durchs Schwert fällen.

Erfüllung der Prophetie

Gott greift ein! Er zeigt in der Prophetie Jesajas, dass Sanherib die Stadt Jerusalem nicht einnehmen wird. Im folgenden wollen wir betrachten, wie sich die Prophetie Jesajas erfüllt hat.

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PROPHETIE

ERFÜLLUNG

KOMMENTAR

1

Siehe, ich will ihm einen Geist eingeben, dass er ein Gerücht hören...
(2. Kön. 19,7a)

Und der Rabschake kehrte zurück und fand den König von Assur im Kampf gegen Libna; denn er hatte gehört, dass er von Lachisch aufgebrochen war. Der (König) hatte nämlich über Tirhaka, den König von Kusch, sagen hören: Siehe, er ist ausgezogen, um gegen dich zu kämpfen.
(2. Kön. 19,8-9)

Es geschieht genau das, was Gott durch Jesaja prophezeit hat: Sanherib hört ein Gerücht.

2


Da sandte er wieder Boten zu Hiskia und liess (ihm) sagen: So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sagen: Dein Gott täusche dich nicht, auf den du vertraust, indem du sagst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assur gegeben werden!
(2. Kön. 19,10)

Doch jetzt kommt eine Einlage, die Jesaja nicht gesehen hat: Sanherib zieht noch nicht ab in seine Heimatstadt. Nein, er bleibt in der Nähe Jerusalems und schickt sogar noch einen entmutigenden Drohbrief!

3


Und es geschah in dieser Nacht, da zog ein Engel des HERRN aus und schlug im Lager von Assur 185'000 Mann. Und als man früh am Morgen aufstand, siehe, da (fand man) sie alle, lauter Leichen.
(2. Kön. 19,35)

Die Prophetie Jesajas könnte zur Annahme führen, dass Sanherib durch das Gerücht bewegt würde, nach Ninive zurückzu­kehren. Aber nein, ein Engel des HERRN musste ihn hierzu bewegen!

4

... und in sein Land zurückkeh­ren wird; ...
(2. Kön. 19,7b)

Und Sanherib, der König von Assur, brach auf, zog fort und kehrte zurück; und er blieb in Ninive.
(2. Kön. 19,36)

Tatsächlich kehrte Sanherib um, ohne Jerusalem erobert zu haben.

5

... dann will ich ihn in seinem Land durchs Schwert fällen.
(2. Kön. 19,7c)

Und es geschah, als er sich im Haus seines Gottes Nisroch niederwarf, da erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert; und sie entkamen in das Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon wurde an seiner Stelle König.
(2. Kön. 19,37)

Wie die Prophetie es vorausge­sagt hat, stirbt Sanherib in Ninive eines gewaltsamen Todes.

Jesajas Prophetie

Wir sehen also, dass die Prophetie Jesajas nicht alle Geschehnisse voraussagte. Am besten kann man diese Tatsache mit einer Illustration von Berggipfeln erklären. Er sah den Gipfel des Ereignisses 1. Die Ereignisse 2+3 waren sozusagen hinter dem Ereignis 1 versteckt und für Jesaja nicht zu sehen. Dann sah er als nächstes die Gipfel 4+5.

versteckte Berggipfel


Bibel

Diese Art der Prophetie begegnet uns in der ganzen Bibel. Sehr oft sind in ihnen "Berggipfel" versteckt.

Josefs Prophetie

Auch Josef sah in seiner von Gott geschenkten Prophetie nicht alles. Er sah nur den einen, ganz grossen Berggipfel. Er wusste, seine Brüder und seine Eltern werden sich einmal vor ihm verbeugen (Ereignis 3: 1. Mose 37,5-1117)! Tatsächlich wurde er dann später zum höchsten Minister Ägyptens. Doch vorher geschahen Dinge, die er in seiner Prophetie nicht sah. Sie waren sozusagen in einem Tal versteckt. Er wurde als Sklave nach Ägypten verkauft und wurde oberster Diener Potifars (Ereignis 1: 1. Mose 39,1-6). Dann wurde er infolge übler Verleumdung ins Gefängnis geworfen und wurde da der oberste Gefängnisdiener (Ereignis 2: 1. Mose 39,20-23). Dann erst kam es zu seiner ganz grossen Karriere (1. Mose 41,41-4418).

verstecktes Tal


Abrahams Prophetie

Abraham wusste durch die Prophetie Gottes, dass er eine grosse Nachkommenschaft haben werde (Ereignis 2: 1. Mose 12,1-219). Diese Prophetie bestätigte Gott immer und immer wieder. Ja, Gott zeigte ihm sogar Details von der Geschichte seiner Nachkommen; nämlich die Geschichte Israels in Ägypten (1. Mose 15,13-1620). Doch Abraham sah lange überhaupt keinen Nachkommen! Aber Abraham war geduldig (Hebr. 6,15). »Während er wartete, erlag er« aber doch »der Versuchung, Gottes Verheissung aus eigener Kraft zu erfüllen«21 (1. Mose 16,1-422). Später dann prophezeite Gott, dass er einen Sohn von Sarah bekommen werde (Ereignis 1: 1. Mose 17,15-1923; 18,9-1524). 25 Jahre, nachdem Abraham mit der Prophetie auf eine grosse Nachkommenschaft ins Land Kanaan ausgezogen war, bekam er dann im Alter von 100 Jahren einen Sohn von seiner Frau Sarah (1. Mose 12,425; 21,526)! Die Prophetie der grossen Nachkommenschaft erlebte Abraham allerdings nie in vollem Ausmass. Diese Prophetie ging eben über sein Leben hinaus; erfüllte sich also erst sehr viel später.

über den Tod hinaus


Über-
raschungen

Diese 3 Beispiele, wie göttliche Prophetien beschaffen sein können, zeigen, dass wir Prophetien nicht allzu eng sehen dürfen. Keine Prophetie will uns die Garantie geben, dass nicht Unvorhergesehenes geschehen wird. Nein, Prophetien schützen uns nicht vor Überraschungen! Gott will uns durch Seine Prophetien selten einen fertigen Aktionsplan liefern (Ausnahme: Pharaos Traum, den Josef auslegte/1. Mose 41,25-3627).

heutige Prophetie

Wir müssen uns bewusst sein, dass sehr viele Prophetien Gottes versteckte "Berggipfel" und "Täler" enthalten. Wenn wir diese dann erleben, kann es geschehen, dass wir erschrecken und meinen, dass dieses Ereignis der Prophetie widerspricht. Sofort kommt dann die Frage: Habe ich mich verhört? Habe ich etwas falsch gemacht, so dass Gott Seinen Plan geändert hat? Natürlich haben diese Fragen durchaus ihre Berechtigung. Doch wir sollten uns vor allem auch fragen: Ist dieses Ereignis ein versteckter "Berggipfel" oder ein verstecktes "Tal"?



4.3 Der Segen Gottes

2. Chron. 32,22-23

So rettete der HERR Hiskia und die Bewohner von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assur, und aus der Hand aller Feinde; und er gab ihnen Ruhe ringsumher. Und viele brachten Gaben für den HERRN nach Jerusalem und Kostbarkeiten für Hiskia, den König von Juda; und er war seitdem hoch (angesehen) in den Augen aller Nationen.

Hiskias Segen

Der Schluss dieser Geschichte von Hiskias Anfechtung endet ganz ähnlich wie die Geschichte von Hiobs Versuchung (Hiob 42,10): Mit dem Segen Gottes.

Hiob 42,10

Und der HERR wendete das Geschick Hiobs, als der für seine Freunde Fürbitte tat. Und der HERR vermehrte alles, was Hiob gehabt hatte, auf das Doppelte.

Unser Segen

Auch wir dürfen wissen, dass das Ziel der Versuchung, bzw. Anfechtung, der Segen Gottes ist. Deshalb kann die Versuchung/Anfechtung durchaus ein Grund zur Freude sein (Jak. 1,2). Natürlich zeigt sich der Segen Gottes im Neuen Testament nicht im materiellen, sondern im geistlichen Reichtum.

Jak. 1,2-3

Achtet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt.

Anwendung

Wir müssen uns einfach bewusst sein: Die Anfechtung hat einen Sinn!



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SCHLUSS

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Zielaussage

Rüste dich zum geistlichen Kampf. Darum wollen wir einander ermutigen und im Gebet wachsam sein und bleiben.


1Biblisch-Historisches Handwörterbuch, "Lachis", S. 1037

2Lexikon zur Bibel, 1994, "Lachisch", S. 959

3ICI-Ordner: Die Welt des AT, S. 131

4Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 3. Auflage, "Assyrien", S. 652

5Biblisch-Historisches Handwörterbuch, "Sanherib", S. 1669

6Lexikon zur Bibel, 1994, "Hiskia", S. 720

7Biblisch-Historisches Handwörterbuch, Tafel 23, S. 744

8Lexikon zur Bibel, Tafel 35, S. 752b

9Biblisch-Historisches Handwörterbuch, "Sanherib", S. 1668

10Biblisch-Historisches Handwörterbuch, "Wagen", S. 2129

11Lexikon zur Bibel, 1994, S. 1264

12Biblisch-Historisches Handwörterbuch, "Pfählung", S. 1435

13Lexikon zur Bibel, 1994, "Siloah", S. 1489

14Lexikon zur Bibel, 1994, "Hiskia", S. 720

15Jes. 30,9-11: Denn ein widerspenstiges Volk ist es, verlogene Söhne, Söhne, die das Gesetz des HERRN nicht hören wollen, die zu den Sehern sagen: Seht nicht! und zu den Schauenden: Schaut uns nicht das Richtige! Sagt uns Schmeicheleien! Schaut uns Täuschungen! Weicht ab vom Weg, biegt ab vom Pfad! Lasst uns in Ruhe mit dem Heiligen Israels!

16ICI-Ordner: Hirtendienst, S. 12-14

171. Mose 37,5-11: Und Joseph hatte einen Traum, den erzählte er seinen Brüdern; da hassten sie ihn noch mehr. Und er sagte zu ihnen: Hört doch diesen Traum, den ich gehabt habe: Siehe, wir banden Garben mitten auf dem Feld, und siehe, meine Garbe richtete sich auf und blieb auch aufrecht stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsum auf und verneigten sich vor meiner Garbe. Da sagten seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden, willst du gar über uns herrschen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden.
Und er hatte noch einen anderen Traum, auch den erzählte er seinen Brüdern und sagte: Siehe, noch einen Traum hatte ich, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne beugten sich vor mir nieder. Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sagte zu ihm: Was ist das für ein Traum, den du gehabt hast? Sollen wir etwa kommen, ich und deine Mutter und deine Brüder, um uns vor dir zur Erde niederzubeugen? Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; aber sein Vater bewahrte das Wort.

181. Mose 41,41-44: Und der Pharao sagte zu Joseph: Siehe, ich habe dich über das ganze Land Ägypten gesetzt. Und der Pharao nahm seinen Siegelring von seiner Hand und steckte ihn an Josephs Hand, und er kleidete ihn in Kleider aus Byssus und legte die goldene Kette um seinen Hals. Und er liess ihn auf dem zweiten Wagen fahren, den er hatte, und man rief vor ihm her: Werft euch nieder! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten. Und der Pharao sprach zu Joseph: Ich bin der Pharao, aber ohne dich soll kein Mensch im ganzen Land Ägypten seine Hand oder seinen Fuss erheben!

191. Mose 12,1-2: Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! Und ich will dich zu einer grossen Nation machen und will dich segnen, und ich will deinen Namen gross machen, und du sollst ein Segen sein!

201. Mose 15,13-16: Und er sprach zu Abram: Ganz gewiss sollst du wissen, dass deine Nachkommenschaft Fremdling sein wird in einem Land, das ihnen nicht gehört; und sie werden ihnen dienen, und man wird sie unterdrücken vierhundert Jahre lang. Aber ich werde die Nation auch richten, der sie dienen; und danach werden sie ausziehen mit grosser Habe. Du aber, du wirst in Frieden zu deinen Vätern eingehen, wirst in gutem Alter begraben werden. Und in der vierten Generation werden sie hierher zurückkehren; denn (das Mass der) Schuld des Amoriters ist bis jetzt (noch) nicht voll.

21Fragen an das Leben, Nicky Gumbel, S. 123

221. Mose 16,1-4: Und Sarai, Abrams Frau, gebar ihm keine (Kinder). Sie hatte aber eine ägyptische Magd, deren Name war Hagar. Und Sarai sagte zu Abram: Siehe doch, der HERR hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre. Geh doch zu meiner Magd ein! Vielleicht werde ich aus ihr erbaut werden. Und Abram hörte auf Sarais Stimme. Da nahm Sarai, Abrams Frau, ihre Magd, die Ägypterin Hagar, nachdem Abram zehn Jahre im Land Kanaan gewohnt hatte, und gab sie Abram, ihrem Mann, ihm zur Frau. Und er ging zu Hagar ein, und sie wurde schwanger. Als sie aber sah, dass sie schwanger war, da wurde ihre Herrin gering in ihren Augen.

231. Mose 17,15-19: Und Gott sprach zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst du nicht (mehr) Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein! Und ich werde sie segnen, und auch von ihr gebe ich dir einen Sohn; und ich werde sie segnen, und sie wird zu Nationen werden; Könige von Völkern sollen von ihr kommen. Da fiel Abraham auf sein Gesicht und lachte und sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjährigen (ein Kind) geboren werden, und sollte Sara, eine Neunzigjährige, etwa gebären? Und Abraham sagte zu Gott: Möchte doch Ismael vor dir leben! Und Gott sprach: Nein, (sondern) Sara, deine Frau, wird dir einen Sohn gebären. Und du sollst ihm den Namen Isaak geben! Und ich werde meinen Bund mit ihm aufrichten zu einem ewigen Bund für seine Nachkommen nach ihm.

241. Mose 18,10a: Da sprach er: Wahrlich, übers Jahr um diese Zeit komme ich wieder zu dir, siehe, dann hat Sara, deine Frau, einen Sohn.

251. Mose 12,4: Und Abram ging hin, wie der HERR zu ihm geredet hatte, und Lot ging mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er aus Haran zog.

261. Mose 21,5: Abraham aber war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.

271. Mose 41,25-27: Da sprach Joseph zum Pharao: Der Traum des Pharao ist einer. Gott hat dem Pharao mitgeteilt, was er tun will. Die sieben schönen Kühe sind sieben Jahre, und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; nur ein Traum ist es. Und die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen heraufstiegen, (auch) sie sind sieben Jahre, so auch die sieben leeren, vom Ostwind versengten Ähren: es werden sieben Jahre der Hungersnot sein.