Die Sommerferien stehen kurz vor der Tür. Erholung für Körper und Seele ist angesagt. Eine Verschnaufpause im sonst meist hektischen Alltag. Die Zeitungen spüren ein "Sommerloch", während wir alle auf ein "Wetterhoch" hoffen. Auf jeden Fall "hoch" ist das Verkehrsaufkommen auf der Nord-Süd-Achse. Autobahnen erscheinen in dieser Zeit wie lebenswichtige Arterien für Europa. Millionen von Menschen fahren hintereinander und aneinander vorbei. Tausende ärgern sich. Doch keiner kennt den andern. Alle haben sie ein anderes Ziel, alle sind unterwegs.
So ähnlich ist es doch auch im Alltag. Wir begegnen täglich Dutzenden von Menschen, die wir nicht kennen. Doch Gott kennt ihre Seelen, kennt ihre Gedanken, ihre Geschichte - und ihre Einsamkeit. Einsamkeit mitten in der Masse? Ja natürlich. Flüchtige Begegnungen schaffen noch lange keine Gemeinschaft.
Echte Gemeinschaft ist Arbeit und Wagnis. Echte Gemeinschaft entsteht da, wo Menschen sich Zeit füreinander nehmen; wo Menschen den Mut aufbringen, ihr Inneres anderen mitzuteilen. Das ist ein Wagnis. Das erfordert Vergebung und Transparenz. Zu beidem gibt uns Jesus Christus die Kraft und Motivation (1 Joh 1,7).
Wie schnell stehen sogar Ehepaare in der Gefahr, aneinander vorbeizuleben. Es wäre doch schön, wenn gerade diese Sommerzeit dazu benutzt werden könnte, Beziehungen zu vertiefen und Stunden tiefer Gemeinschaft zu erleben. Zu diesem Abenteuer wünsche ich uns allen viel Mut und Gottes Segen!
Basel, Juli 2003, Markus Brunner
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