Meuterei auf der Bounty

"Die Meuterei auf der Bounty" ist eine Geschichte, die seit Generationen die Herzen bewegt. Mich beeindruckt vor allem die Geschichte jener Meuterer, die sich auf der kleinen Insel Pitcairn niederliessen. Es ist eine einzige Leidensgeschichte, die aber ein Happy-End hat.

Da kommen 15 Männer (9 Engländer/6 Polynesier) und 12 Frauen (Polynesierinnen) auf eine fruchtbare, kleine Insel. Von diesen 15 Männern sterben nur 2 eines natürlichen Todes. Ehebruch, Rassendiskriminierung und Alkohol verwandeln diese zuvor unbewohnte Insel in eine menschliche Hölle. Erst das Lesen der Bibel wird zum Wendepunkt im Schicksal dieser Insel.

Alexander Smith (richtiger Name: John Adams) berichtet als letzter überlebender Mann fast zwanzig Jahre nach der Ankunft in Pitcairn einem englischen Schiffsmann:
"Ich versuchte, zu Gott zu beten, aber ich wusste nicht, wie ich das machen sollte, und vergessen Sie nicht, ich kannte ihn nur als einen Gott des Hasses und der Rache. Von dem Gott der Barmherzigkeit und der Liebe hatte ich kaum etwas gehört und nichts gelesen. ... Ich nahm mir die Bibel vor und fuhr dort fort, wo Herr Young aufgehört hatte, mir vorzulesen. Wenn ich gewusst hätte, was ich heute weiss, so wäre ich gleich zum Neuen Testament übergegangen, aber vielleicht war es am besten, dass ich mich hineingrub, langsam und geduldig wie ein Maulwurf unter die Erde. Drei Jahre lang tat ich das. Ich habe von Leuten gehört, die plötzlich, in einem Tag oder einer Woche, zu Gott kamen. Mit mir war das nicht so. Ganz allmählich wurde ich zu ihm geführt, aber als ich zum Leben Jesu kam, öffnete sich mein Herz, als ob die Tore auf einmal weit auseinandergegangen wären. Und als ich einmal sicher war, dass Gott ein liebender und barmherziger Vater der reuigen Sünder ist, da schien es mir, als ob er selbst gegenwärtig wäre, Sir. Und endlich wusste ich, dass ich auf den Weg des Lebens gekommen war - den einzigen Weg." (Die Meuterei auf der Bounty, Nordhoff und Hall, S. 633-634)

Von Alexander Smith ging das Evangelium zu den noch lebenden Frauen und dann zu den Kindern. Dieses Evangelium hat bis heute auf die Geschichte Pitcairns einen Einfluss.

Für mich ist die Geschichte Pitcairns der Beweis, dass eine gute Umgebung noch lange keine guten Menschen macht. Das Problem ist nicht unsere Umwelt, sondern unser Herz. Dieses braucht das göttliche Leben, das wir nur in Jesus Christus bekommen und erfahren.

Basel, Juni 2003, Markus Brunner
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