Gnade um Gnade

Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade. (Joh 1,16)

Der Apostel Johannes bezeugt hier seine Erfahrung mit Jesus Christus. Er hat aus der Fülle von Jesus Christus empfangen, sowohl als Jesus hier auf Erden wirkte, wie auch nach seiner Auferstehung. Und Johannes bezeugt: Wir haben empfangen und zwar Gnade um Gnade. Was bedeutet nun "Gnade um Gnade"?

Die Präposition "um" ist die Übersetzung des griechischen "anti" und hat den Sinn von "im Austausch für", "als Ersatz für". Johannes bezeugt also: Wenn eine Gnade, bzw. ein Segen, von uns "verbraucht" wurde, tritt ein neuer, frischer Segen an seine Stelle! Tenney übersetzt das so: "Und von seiner Fülle haben wir alle genommen, eine Gnade im Austausch für die andere."

Diese Erfahrung mit Gott ist eigentlich nichts Neues, sie wird bereits im Alten Testament bezeugt: Ja, die Gnadenerweise des HERRN sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf, es ist jeden Morgen neu. Gross ist deine Treue. Dieser Vers steht ausgerechnet in den Klageliedern (3,22-23)! Auch in schlechten Zeiten, in Zeiten der Klagen, steht uns die Gnade Gottes immer wieder neu zur Verfügung!

In Jesus Christus ist diese Gnade in der ganzen Fülle geoffenbart worden. Und diese Gnade ist nie verbraucht. Gott leidet nicht unter dem Burnout-Syndrom! Er hat immer genug für uns. Das Lebenswasser geht nie aus! In Ihm ist die Lebensfülle!

Basel, Juli 2001, Markus Brunner
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