Begegnungen

Er war ein gebildeter Jude mit hohen Moralvorstellungen. Er entstammte der Oberschicht seiner Gesellschaft, war wohlhabend, angesehen, ernsthaft und würdevoll. Er erkannte, dass Jesus ein Lehrer von Gott war. Deshalb suchte er eines abends Jesus auf, um mit Ihm zu reden. Und Jesus nahm sich Zeit für Ihn - für den Ratsherrn und Pharisäer Nikodemus.

Sie war eine ungebildete, sündhafte Frau. Sie war etwas oberflächlich und wahrscheinlich arm. Sie entstammte einem von den Juden verachtetes Volk - den Samaritern. Aber Jesus nahm sich auch für sie Zeit. Ja, der Sohn Gottes musste (Joh 4,4) auf Seiner Reise von Judäa nach Galiläa extra durch das von den Juden gemiedene Samaria reisen, um dieser Samariterin zu begegnen. Jesus spricht sie am Brunnen an und lenkt ihre Aufmerksamkeit auf eine andere Art von Wasser - Wasser des Lebens.

Die Bibel (Joh 3-4) zeigt uns, dass sich Jesus für ganz unterschiedliche Menschen Zeit nimmt. Er nimmt sich auch für Dich und mich Zeit. Vielleicht denken wir, wir seien nicht würdig, Jesus zu begegnen. Doch Jesus schaut nicht auf unsere Sünden, nicht auf unsere Unzulänglichkeiten, sondern auf unsere innere Sehnsucht. Er will uns frei und ohne Vorwürfe beschenken.

Basel, Juli 2000, Markus Brunner
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