ein Krimi

Es ist dunkel. Alles ist still geworden. Er schaut ängstlich aus dem Fenster und sieht sie um sein Haus stehen. Warum bewachen sie sein Haus? Um ihn zu schützen? Nein! Seine Frau bestätigt seine dunkle Ahnung: "Sie wollen dich umbringen!" Ja. Wenn es nach dem Willen dieser Männer und vor allem ihres Anführers geht, wird er den morgigen Tag nicht erleben. Heute schon ist er um eine Haaresbreite dem Tod entronnen. Ganz leise öffnet seine Frau das Fenster und lässt ihn lautlos herunter. Er verschwindet in der Nacht - unentdeckt.

Was ging in ihm vor im Moment der Todesgefahr? Welche Gedanken schossen ihm durch den Kopf? Es war ein Gebet: "Befreie mich von meinen Feinden, mein Gott! Bring mich in Sicherheit vor denen, die sich gegen mich erheben! Befreie mich von denen, die Böses tun, und rette mich von den Blutmenschen!"

Diese Worte sind uns in Psalm 59,2-3 wiedergegeben. David, der sie schrieb, ist der Mann, der in diesem wahren Krimi die Hauptperson spielte. D.h. nein, er sah es anders. Die Hauptperson war Gott. An Ihn richtete er in diesem Moment der Angst sein Gebet. Und Gott erhörte seine Bitte. Denn später bezeugt David im gleichen Psalm: "Ich aber will singen von deiner Stärke und am Morgen jubelnd preisen deine Gnade; denn du bist mir eine Festung gewesen und eine Zuflucht am Tag meiner Not." (Ps 59,17)

Gott ist eine Festung für alle die, die sich Ihm anvertrauen. Diese Festung hält auch in gefahrenvollen Lebenssituationen stand. Psalm 59, der in dieser Situation entstand, wirbt für das Vertrauen und Gebet zu Gott!

Münsingen, November 1996, Markus Brunner
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