Wenn Friede mit Gott...

Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
ob Stürme auch drohen von fern,
meine Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.

Der Autor des obigen Liedes (1. Strophe), Horatio G. Spafford (1828-1888), war Rechtsanwalt in Chicago und als tätiger Christ wohlbekannt. Er verlor seine vier Kinder bei einem Schiffsunglück. Dieser schwere Schlag veranlasste ihn einige Zeit später, dieses Lied zu schreiben.

Wie vielleicht die meisten von Ihnen wissen, hatte ich am Sonntagabend, 8. Okt. 1995, 15 Min. vor dem Erntedankgottesdienst, einen Autounfall. Das war ein harter Schlag für mich.

Sofort nach der Kollision wusste ich, dass ich erstens der Schuldige bin und dass zweitens alle meine Pläne für diesen Abend und für die nächsten Tage dahin waren. Das Leben ist so verletzlich. Alle am Unfall Beteiligten wurden im Spital untersucht und ich bin Gott sehr dankbar, dass niemand ernste Verletzungen davontrug (drei von vier Insassen des anderen Autos waren nicht angegurtet).

Es war dies meine erste Kollision an der ich die Verantwortung trug. Das setzte mir schon recht zu. Doch eines darf ich bezeugen: Gerade an der Unfallstelle spürte ich den Frieden Gottes ganz stark in mir. Ich wusste, dass Gott da ist. Das half mir, die Ruhe zu bewahren. Später fragte ich mich, warum gerade dann der Friede Gottes so stark spürbar war - viel stärker als vorher oder nachher. War es, weil ich ihn gerade da am stärksten brauchte, oder war es, weil gerade da alle anderen Lebensfreuden weit weg waren? Ich weiss es nicht. Aber ich darf bezeugen: Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!

Münsingen, November 1995, Markus Brunner
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