Gebet

Das war damals bei den Heilssoldaten so Brauch; man nannte sie die "Zwölf-Uhr-dreissig"-Gebetszeit. Eifrige Salutisten knieten um diese Stunde dort nieder, wo sie sich gerade befanden. Das war ihr stiller Augenblick des Gebets. In der Bahn, auf Bahnhöfen, sofar auf der Strasse, bei Freunden oder Unbekannten, in der Werkstatt oder auf dem Felde, ja mitten unter Verfolgern fanden die ersten Salutisten eine aussergewöhnliche Kraft, während zehn Minuten fürbittend füreinander einzustehen, so für jene ihre Kameraden, die im Gefängnis waren. Alle waren im Gebet vereint. Es stimmt, dass Einigkeit stark macht, aber aus der Einigkeit im Gebet werden Helden geboren.
(aus: "Frauen unter der Fahne", S. 142)

Liebe Leser
Jede Epoche der Kirchengeschichte brachte ihre Helden hervor. Gott braucht Helden, um sein Reich zu bauen. Auch unsere Zeit braucht ihre Helden und Gott schenkt sie auch zweifellos. Ich denke da z.B. an Billy Graham, der für mich persönlich ein Vorbild eines Zeugen Gottes ist. Aber ein Held Gottes ist für mich auch ein "ganz normaler" Christ, der in seinem Alltag durch Wort und Tat ein lebendiges Zeugnis für seinen Herrn und Retter ist. Ein Christ, der der Versuchung widersteht, sich selbst zu leben, sondern nach dem Willen Gottes für sein Leben frägt. Ein Christ, der sich treu für die Gemeinde Christi, in welcher Denomination auch immer, engagiert und investiert. Eich Christ, der für andere Menschen ein Wegweiser sein will.

Unsere Zeit braucht solche Helden Gottes! Auch in der Heilsarmee gibt es Helden! Mein Gebetsanliegen ist darum: "Herr, danke für Deine Helden in der Heilsarmee. Aber bitte, schenke derer noch mehr!" Mache aus uns Helden. Ganz normale Menschen, die aber aus Deiner übernatürlichen Kraft heraus leben. Amen."

Münsingen, März 1995, Markus Brunner
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