1994 - Das Internationale Jahr der Familie

Im Dezember 1989 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 1994 zum Internationalen Jahr der Familie. Die internationale Leitung der Heilsarmee hat sich schon früh entschlossen, das Thema der Vereinten Nationen aufzunehmen.

Liebe(r) Leser(in)
Ja sicher, das Jahr der Familie wird die Welt auch nicht verändern. Eine Welt, die oft als familienfeindlich beschrieben wird. Und tatsächlich ist es um die Institution Familie nicht gut bestellt.

Der Kreis der Familie ist in vielen Fällen zum Halbkreis geworden. Die Hauptperson: der Fernseher. Das Gespräch untereinander weicht dem spannenden Film. Die Familie leidet.

Oder: Da ist eine junge Familie mit Kindern. Alles in bester Ordnung. Zehn Jahre später sprechen die Eltern das erste Mal über Scheidung. Noch ein paar Jahre und sie gehören mit zu den 30% der geschiedenen Paare. Die Familie ist zerrissen.

Das sind zwei Beispiele, die wir alle nur zu gut kennen. Wenn nicht als Betroffene, dann doch als darum Wissende. Und das Jahr der Familie wird das nicht ändern können. Aber ich hoffe, dass wir uns durch dieses Jahresmotto neu bewusst werden, welchen Wert den Familien beizumessen sind. Denn das, was uns etwas Wert ist, das behüten wir auch.

In der bibel finden wir wertvolle Hilfen für ein gesundes Familienleben (z.B. Epheser 5,21 - 6,4). Dort erfahren wir auch von einer anderen Art von Familie: die Jesusfamilie. So lesen wir in Lukas 8,19-21:

Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm (Jesus); und sie konnten wegen der Volksmenge nicht zu ihm gelangen. Und es wurde ihm berichtet: Deine Mutter und deine Brüder stehen draussen und wollen dich sehen. Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind die, welche das Wort Gottes hören und tun.
(Lk 8,19-21)

Diese Jesusfamilie löst die natürliche Familie nicht auf. Aber im Gegensatz zur letzteren kann jeder Mensch Mitglied dieser Familie werden.

Auch diese Jesusfamilie müssen wir pflegen. Die ersten Christen hatten einen wirklich familiären Umgang miteinander:

Die Menge derer aber, die gläubig geworden, war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seiner Habe sein eigen sei, sondern es war ihnen alles gemeinsam.
(Apg 4,32)

So wollen wir in diesem "Jahr der Familie" doch folgende Akzente setzen:
1. Eine gute und gesunde Atmosphäre für Familien in unserer Gemeinde schaffen.
2. Die Beziehungen untereinander pflegen im Bewusstsein, dass wir zur gleichen Familie gehören - nämlich zur Jesusfamilie.

Münsingen, Januar 1994, Markus Brunner
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